Nikitas blonde Schwester...
Mit seinem Spionage Actionkracher "Anna" hat Luc Besson nach meinem
Empfinden seinen besten Film sein Jahren realisiert. Dabei ist die
Rolle der schönen und gefährlichen Killerin mit dem russischen Model
Sasha Luss sehr gut besetzt. Besson hat auch das Drehbuch geschrieben
und selbst produziert. Der Film kostete fast 30 Millionen Dollar und hat
inzwischen seine hohe Produktionskosten auch wieder eingespielt, weil
er in den europäischen Kinos sehr gut lief. "Anna" kann man beinahe als
Update von "Nikita" ansehen. Diesen Kultfilm hat Luc Besson 1990
gedreht. "Anna" ist zwar genauso bleihaltig und beinhart, aber weniger
düster. Die ganze Inszenierung wirkt wie ein überdrehtes und cooles
Spektakel. Und wenn Helen Mirren noch dabei ist, dann darf man sich auf
eine ganz besonders gelungene Darstellung freuen. Die britische
Oscarpreisträgerin spielt die KGB Frau Olga - ganz weit oben in der
Hierarchie, total schlau, total durchtrieben und durch und durch ihrem
Vaterland und dem Geheimdienst verpflichtet.
"Anna" spiet natürlich noch zu den glorreichen zeiten des kalten
Krieges. In der ersten Sequenz werden vom KGB amerikanische Spione in
Moskau enttarnt und dort auf bestialische Weise hingerichtet. Die CIA
schwört bittere Rache, als von den Russen die Köpfe per Post nach USA
verschickt werden und die Empfänger brutalst möglich schockieren. In
dieser Zeit lebt auch die junge Anna Poliatova (Sasha Loss) in Russland
und wird von ihrem Freund, dem Gangster Piotr (Alexander Petrow) öfters
mal brutal vergewaltigt. Bei einem seiner Raubzüge wird Anna von der
Polizei gefangen genommen und wenig später erhält die drogensüchtige
Frau von KGB Offizier Alex Tchenkow (Luke Evans) das Angebot sich als
KGB Agentin ausbilden zu lassen. Das heißt ein Jahr harte Ausbildung und
dann 5 Jahre für den KGB unter der Leitung von Olga (Helen Mirren)
Aufträge erledigen. Danach wäre sie wieder frei. Die Aufträge sind
natürlich gezielte Morde auf Staatsfeinde. In Paris arbeitet die junge
Frau als Model und geht eine Beziehung mit der Französin Maude (Lera
Abova) ein. Dann wird sie vom arroganten CIA Agent Lenny Miller (Cillian
Murphy) entdeckt. Der Killerin bleibt nun nichts anderes übrig als
Doppelagentin weiterzumachen...
Trotz der teilweise brutalen Gangart wirkt Luc Bessons Spionagefilm
erfrischend locker und Kameramann Thierry Arbogast, der bereits dreimal
den Cesar gewinenn konnte, macht auch hier einen sehr guten Job. Wie so
oft bei Luc Besson ist die Erzählweise sehr originell, denn er
verzichtet auf die lineare Struktur und setzt stattdessen auf
Rückblenden und Hin- und Herverschieben verschiedener Ereignisse.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen