Montag, 23. Dezember 2019

Under the Silver Lake

























Regie: David Robert Mitchell

Seltsames Verschwinden...

David Robert Mitchell wurde bekannt durch seinen innovativen Horrorfilm "It follows" aus dem Jahr 2014. Mit dem Nachfolgefilm "Under the Silver Lake" präsentiert er dem Zuschauer ein kryptisches Kleinod im Gewand eines modernen Noir Films, der im Los Angeles von Heute spielt. Dabei dreht sich vieles der Handlung um Verschwörungen, um Verschwörungstheorien und die Hauptfigur agiert wie ein verstrahlter Sam Spade, der auf der Suche nach einem Girl immer mehr in ein Labyrinth eintaucht, dass ihn nicht mehr wieder loslassen wird.
Dabei pendelt das Geschehen von der Parodie bis hin zum surrealen Paranoia Thriller. Ausserdem wartet "Under the Silver Lake" mit einigen Verweisen zu manch einem Filmklassiker auf und es mangelt nicht an filmhistorischen Zitaten oder popkulturellen Anspielungen. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Paul Thomas Andersons "Inherent Vice" drängt sich auf. Beide Geschichten spielen in Hollywood. Sie haben einen schrägen Helden, der sich als Detektiv versucht und beide stoßen auf ein undurchsichtiges Netz aus falschen Fährten, seltsamen Hinweisen und nicht nur der Protagonist fühlt sich in einem seltsamen Traum gefangen.
Der junge Sam (Andrew Garfield) tut eigentlich gar nichts und dies ohne Ziel. Seiner Mutter, die regelmässig mit ihm telefoniert, bekommt vom ihm jedes Mal zu hören, dass er hier in Silver Lake viel zu tun habe und dass beruflich alles bestens läuft. In Wahrheit aber ist der neugierige Sam an Verschwörungstheorien und versteckten Botschaften in der Populärkultur interessiert und beobachtet seine neue Nachbarin Sarah (Riley Keough). Durch deren Hund kommt er mit der attraktiven Frau ins Gespräch, sie verbringen einen Abend, schlafen miteinander und am Tag danach ist sie plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Und es verschwinden weitere Menschen, so auch der berühmte Jefferson Severence (Chris Gann). Ausserdem geht in der Stadt ein gemeiner Hundekiller um. Die Bevölkerung ist beunruhigt. Und Sam auch. Natürlich will er auch seine Angebetete wieder finden, die sich so ohne Erklärung plötzlich aus dem Staub gemacht hat. Er bemerkt in ihrem Appartment ein seltsames Symbol und beobachtet eine Freundin von Sarah, die einige Sachen aus dem fast leeren Appartment holt. Er folgt ihr und bekommt auch einen Einblick in die Elite Partys der Stadt, macht Bekanntschaft mit der kultigen Popband "Jesus und die Bräute von Dracula", die stark an die Manson Familie erinnert. Er nimmt ausserdem Kontakt mit einem Comiczeichner (Patrick Fischler) Kontakt auf, der noch stärker von Verschwörungstheorien besessen ist. Nur seltsam ist, dass dieser Mann einige Tage später tot ist - die Polizei sagt Selbstmord. Durch seine Hartnäckigkeit bei der Suche kommt er tatsächlich einem großen Geheimnis auf die Spur. Doch dies ist so absurd, dass es keiner so richtig glauben kann..





In seinem Film "Under the Silver Lake" sind natürlich einige Subtexte greifbar. Und auch die Tatsache wie schnell sich der Mensch doch manipulieren lassen kann. "Under the silver Lake" erzählt von ziellosen Menschen, die sich auf seltsame Versprechen einlassen und auch spirituell bzw. religiös wieder extrem empfänglich sind. Ein bisschen schwingt dabei der Geist der 68er Bewegung mit - Freiheit, freie Liebe, Make Peace - not War, Blumenkinder bis hin zur pervertierten Form, bei der sicherlich Charles Manson Pate gestanden haben könnte. Andrew Garfield ist eine optimale Besetzung für den jungen Mann, der sich einfach treiben lässt. Die Filmmusik stammt von Rich Vreeland.




Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.  

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