Dienstag, 2. Januar 2024

Coming Home


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Hal Ashby

Die Heimkehrer...

Die Oscarverleihung des jahres 1979 ging in die Geschichte ein als das Jahr, in dem die Vietnam Filme dominierten - die Aufarbeitung dieses Krieges war ein großes Thema. Sie bescherte dem Drama "Deer Hunter" von Michael Cimino fünf Oscars, darunter den Hauptpreis als bester Film des Jahres. Auch Hal Ashbys Drama "Coming home", dass die Folgen des Krieges für die Soldaten beschreibt und auch die Nöte der Daheimgebliebenen eindrücklich beschreibt, konnte am Abend des 9. April 1979 im Dorothy Chandler Pavillon mehrmals jubeln. Von den 8 Oscarnominierungen (bester Film, beste Regie; Nebendarsteller Bruce Dern, Nebendarstellerin Penelope Milford, bester Schnitt) konnten in drei Kategorien (die Hauptdarsteller Jon Voight und Jane Fonda sowie die Drehbuchschreiber Dowd, Jones und Salt) Siege errungen werden.
Auch an der Kasse war das Drama nicht erfolglos. Bei einem Budget von 3 Millionen spielte der Film 33 Millionen Dollar ein und landete so auf dem 15ten Rang der Kinojahrescharts.
Der ursprünglich mit den Produzenten Hellman und Voight an „Midnight Cowboy“ zusammengearbeitete Regisseur John Schlesinger wurde zum Regisseur ernannt, verließ das Projekt jedoch, weil er sich mit der Thematik unwohl fühlte.Das Drehbuch wurde dann an Michael Cimino weitergegeben, der damals daran interessiert war, einen weiteren Film über Vietnam zu drehen. Er lehnte jedoch ab, da es sich seiner Meinung nach um eine "schlechte Fiktion“ handelte, die eher eine politische Idee als die Wahrheit der Geschichten zurückkehrender Veteranen aufdrängte. Laut Cimino wurde das im Originaldrehbuch geschriebene Ende von Fonda geändert: "Was gedreht wurde, war Janes Ende – sie war eine Pazifistin und musste einen Weg finden, die Figur aus Schuldgefühlen zu töten. Im ursprünglichen Ende besorgte sich Bruce Derns Figur ein schweres Maschinengewehr und ging in einem Moment des Wahnsinns auf die Autobahn von Los Angeles um einen Amoklauf zu starten. Fonda verwandelte dieses drastische Ende in einen Schuldkomplex des Soldaten, der sich umbringt, indem er ins Meer geht. Wobei so ganz offensichtlich ist das Ende in "Coming home" nicht. Man sieht Bruce Dern zwar ins Meer hinausschwimmen, vorher hat er seine Uniform fein säuberlich am Strand abgelegt. Ob er tatsächlich nicht mehr zurückkommt ? Hier darf eher spekuliert werden.
m Jahr 1968 heiratet Sall (Jane Fonda)y, eine loyale und konservative Militärfrau, in Kalifornien Bob Hyde (Bruce Dern), einen Captain des United States Marine Corps, der kurz vor seiner Entsendung nach Vietnam steht. Als engagierter Militäroffizier sieht Bob den Einsatz vor allem als Chance für den beruflichen Aufstieg. Zunächst fürchtet sich Sally davor, allein gelassen zu werden, doch nach einer Weile fühlt sie sich befreit. Da sie gezwungen ist, eine Unterkunft abseits der Basis zu finden, zieht sie in eine neue Wohnung am Strand und kauft einen Sportwagen. Da sie nichts anderes zu tun hat, beschließt sie, ehrenamtlich in einem örtlichen Krankenhaus der Veterans Administration zu arbeiten, teilweise inspiriert von ihrem unkonventionelle Freundin Vi Munson (Penelope Milford), deren Bruder Billy (Robert Carradine) nach nur zwei Wochen in Vietnam mit schwerwiegenden emotionalen Problemen nach Hause geschickt wurde und jetzt dort im Krankenhaus ist. Dort trifft Sally Luke Martin (Jon Voight), einen ehemaligen Klassenkameraden der Highschool. Luke war wie sein Freund Billy nach Vietnam gegangen, kam aber verwundet zurück. Er erholt sich im Krankenhaus von seinen Verletzungen, die ihn querschnittsgelähmt machten. Voller Schmerz, Wut und Frustration ist Luke nun ein Gegner des Krieges. Zunächst ist er ein verbitterter junger Mann, doch als er zunehmend mit Sally in Kontakt kommt, beginnt sich eine Beziehung zu entwickeln. Schließlich wird Luke aus dem Krankenhaus entlassen und beginnt, mit seinem eigenen Rollstuhl mobil, sein Leben neu aufzubauen. Seine Beziehung zu Sally vertieft sich. Auch sie wird durch ihn verändert und ihre Lebenseinstellung beginnt sich zu ändern. Sie haben glückliche Zeiten, spielen am Strand und verlieben sich. Doch irgendwann kommt Bob zurück...




Während dieser Geschichte laufen auch im Hintergrund viele Pop- und Rocksongs von damals (Steppenwolf, Beatles, Aretha Franklin, Janis Joplin, Jimmy Hendrix, Bob Dylan, Tim Buckley, Buffalo Springfield, Jefferson Airplane, Stones und Simon & Garfunkel). Die Darsteller agieren beeindruckend in diesem Kriegsfilm, bei dem keinerlei Kriegshandlungen zu sehen sind - aber dennoch sind die Gefühle dieser Menschen, die dies durchmachten, sehr greifbar. 




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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