Freitag, 30. August 2024

Guillermo del Toro´s "Pinocchio"



 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Guillermo del Toro

Die Marionette aus Holz...

Die düstere Geschcihte "Die Abenteuer des Pinocchio" von Carlo Collodis aus dem Jahr 1883 ist eines meiner Lieblingsmärchen. Es erzählt die Geschichte der zum Leben erwecketen, zunächst unartigen und frechen Holzmarionette. Sie wurde von dem betagten Holzschnitzer angefertigt und macht im Laufe der Geschichte einen Reifungsprozess durch.
Es gibt zahlreiche "Pinocchio" Verfilmungen. Hervorragend ist die Disney Zeichentrickfilmversion aus dem Jahr 1940 von Hamilton Luske und Ben Sharpsteen. Die 2019 von Matteo Garrone inszenierte Neuverfilmung darf man ebenso als Meisterwerk bezeichnen. Drei Jahre später hat sich der bekannte mexikanische Regisseur Guillermo del Toro an eine weitere Variante herangewagt. Sein "Pinocchio", den er zusammen mit dem leider kurz danach verstorbenen Mark Gustafson inszenierte,  ist ein optisch überwältigender Animationsfilm, der beiden Filmemachern den Oscar in der "Animationsfilmkategorie" einbrachte. Interessantweise hat del Toro die Geschichte ins faschistische Italien während des 2. Weltkriegs verlagert - sogar der "Duce" höchstpersönlich ist eine der Figuren des schillernden Films.
In Italien verliert der Holzschnitzer Geppetto im Ersten Weltkrieg seinen Sohn Carlo bei einem Luftangriff. Zwanzig Jahre später verwendet er in seiner Verzweiflung das Kiefernholz, das er in Carlos Grab gelegt hat, um eine Puppe zu basteln. Der Waldkobold erscheint mitten in der Nacht und erweckt die Puppe zum Leben. Er tauft sie Pinocchio, da die Puppe aus Kiefernholz ist, und beauftragt die kleine Grille Sebastian J. Cricket, der früher im Kiefernwald lebte, ihn moralisch zu führen und verspricht ihm im Gegenzug einen Wunsch. Geppetto wacht auf und erschrickt, als Pinocchio sein Haus erkundet und zerstört. Er hat genug von Pinocchios Mätzchen, da sein Neugeborener keine Selbstbeherrschung hat, und beschließt, den Jungen zur Schule zu schicken. Er schenkt Pinocchio ein Schulbuch, das früher Carlo gehörte. Auf seinem Weg wird Pinocchio vom Schausteller Graf Volpe und seinem Affen Spazzatura abgefangen, die Pinocchio zu einem Auftritt in ihren Zirkus bringen. Graf Volpe sieht in der sprechenden Holzpuppe ganz, ganz viel Geld. Geppetto kommt, um ihn zurückzuholen, was zu einer Konfrontation führt, die dazu führt, dass sie um ihn kämpfen. Und endet damit, dass Pinocchio tödlich vom Lastwagen des Podestà angefahren wird. Im Jenseits trifft er die Schwester des Waldkobolds, den Tod, die ihm erklärt, dass er unsterblich ist und wieder auflebt, wenn eine Sanduhr leer ist, und warnt ihn, dass er umso mehr Zeit im Jenseits verbringen wird, je öfter er stirbt. Nach seiner Rückkehr auf die Erde hört ein Armeeoffizier von Pinocchio und trifft sich mit Gepetto. Er sagt ihm, dass er andere ablenken könnte und dass er laut Gesetz in ein Militärjugendlager geschickt werden muss. Gepetto ist hin- und hergerissen, ob er Pinocchio in ein Jugendlager oder in den Zirkus schicken soll. Gepetto ist verärgert und Pinocchio beschließt, durch Auftritte im Zirkus Geld für Geppetto zu verdienen und der Einberufung in die Armee durch den Podestà zu entgehen, der glaubt, dass seine Unsterblichkeit ihn zum idealen Soldaten macht. Der eifersüchtige Spazzatura, der ehemalige Star, enthüllt Pinocchio, dass Volpe ihn angelogen hat, als er sagte, er würde die Hälfte ihres Gewinns an Geppetto überweisen. Als Volpe das hört, schlägt er Spazzatura brutal und verärgert Pinocchio, der in Anwesenheit von Benito Mussolini ein Lied singt, in dem er ihn verspottet. Mussolini lässt Pinocchio hinrichten und den Zirkus niederbrennen. Nach seiner Wiederbelebung wird Pinocchio vom Podestà zur Rekrutenausbildung gebracht, wo andere Jungen für den Krieg ausgebildet werden. Er freundet sich mit Candlewick, dem misshandelten Sohn des Podestà, an. Bei einem Trainingsspiel gewinnen Pinocchio und Candlewick unentschieden; der Podestà befiehlt Candlewick, Pinocchio zu erschießen, aber er weigert sich und leistet seinem Vater Widerstand. Das Trainingslager wird dann von alliierten Flugzeugen bombardiert, wobei der Podestà getötet wird, während die Jungen fliehen. Pinocchio wird von Volpe gefangen genommen, der versucht, ihn aus Rache für die Zerstörung seiner Karriere zu verbrennen. Spazzatura rettet Pinocchio und greift Volpe an, woraufhin alle drei von einer Klippe am Meer stürzen, wodurch Volpe stirbt. Auf See verloren werden Pinocchio und Spazzatura vom Furchtbaren Dornhai verschluckt. In seinem Bauch finden Pinocchio und Spazzatura Geppetto und Sebastian, die ebenfalls während ihrer Suche nach Pinocchio verschluckt wurden...








Die Geschichte ist bekannt, die kleine Holzpuppe entscheidet sich dafür den Vater zu retten. Dafür muss er aber seinen Vorteil als Unsterblicher abgeben und er führt die Rettung als sterblicher Junge aus. Zum Glück hat die Grille noch einen Wunsch frei. Der Film ist eine Netflix Produktion, die immerhin 109 Millionen Dollar in den Kinos einspielte. Es gibt eine Gemeinsamkeit mit del Toros früheren Meisterwerken "Devils Backbone" und "Pans Labyrinth", die ebenso wie "Pinocchio" eine Geschichte aus der Sicht von Kindern im Faschismus erzählen. Sicherlich ein Film zum Nachdenken, zumal das zentrale Thema "Vergänglichkeit" heißt.












Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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