Das Drehbuch, ein Sammelsurium des Irrsinns...
Zwei
Männer stehen auf einer Brücke und unterhalten sich über das Alltagsgeschäft als
Mafiosi. Davon unbeachtet kommt eine Gestalt in Maske von hinten immer näher und
kurzherhand werden die beiden Gangster umgelegt....von Psycho Nr. 1. Diese
Gestalt entspringt aus den Gedanken des irischen Schriftstellers Marty (Colin
Farrell), der ein Drehbuch schreiben muss, bei dem aber vorerst nur der Titel
feststeht: 7 Psychopathen soll es heißen, aber Marty, der auch wie jeder Ire
gerne mal ein Glas zuviel trinkt, hat eine handfeste Schreibblockade. Immerhin
gibt es Billy Bickle (Sam Rockwell), ein Schauspieler und Martys bester Freund,
der ihm gelegentlich etwas Inspiration auf den Weg mit gibt. Da ein Engagement
in weiter Ferne ist, verdient Billy gemeinsam mit Hans (Christopher Walken)
seine Brötchen mit raffiniertem Hundekidnapping. Zuerst entführen sie einen
geliebten Vierbeiner, den sie dann nach einiger Zeit bei Herrchen oder Frauchen
wieder abgeben - sozusagen als Finder und Retter des Lieblings. Da springt denn
auch gleich ein gutes Trinkgeld heraus. Billy unterbreitet Marty den Vorschlag
er solle doch mit einer Anzeige in der Zeitung versuchen richtige Psychopathen
kennenzulernen. Tatsächlich meldet sich mit Zachariah Rigby (Tom Waits) ein
ehemaliger Serienkiller. Inzwischen geraten aber auch Hans und Billy in Gefahr,
denn sie klauen die geliebte Bonny des fiesen Gangsterbosses Charlie (Woody
Harrelson). Der tierliebe Gangster rastet natürlich aus...
Irgendwann
auf dem Höhepunkt der chaotischen Geschichte mit extrem vielen kuriosen
Einfällen hocken die Männer im Auto und flüchten in die Wüste. Hier merken sie
an, wenn diese Geschichte von Europäern verfilmt würde, die Akteure dann ohne
Action in der Wüste rumhocken und labern würde. Ok - ein bisschen zieht Martin
McDonaugh dann diese Struktur tatsächlich so fort. Ich denke McDonaugh - bekannt
durch seinen Kultfilm "Brügge sehen...und sterben" - wollte tatsächlich so etwas
wie einen europäisch geprägten Tarantino Film machen. Dabei hat mich dann doch
der Einfluss von Jean Luc Godard überrascht - ich war sehr oft an "Elf Uhr
Nachts" erinnert - "7 Psychos" kommt mit gleicher Ausgelassenheit, mit kuriosen
Einfällen und glänzender Spielfreude daher. Ein bisschen lädt der Film den
Zuschauer dazu ein, zum philosophieren und zu reflektieren, was eine spannende
Geschichte braucht, um von Interesse zu sein.
Bewertung. 7 von 10 Punkten.
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