Dienstag, 24. Dezember 2013

Cloud Atlas
















Regie: Tom Tykwer/Wachowskis

Wolkenatlas-Sextett...

"Cloud Atlas" ist der bis dato teuerste deutsche Film aller Zeiten, die amerikanischen Filmemacher Lana und Andy Wachowski (Bound, Matrix, V wie Vendetta) und der deutsche Tom Tykwer schrieben gemeinsam das Drehbuch und führten auch zu Dritt Regie. Herausgekommen ist einer der aussergewöhnlichsten Filme der letzten Jahre, er erinnert mit seinen irren Schauwerten und seiner phantasievollen Handlung mitunter an Filme wie "Avatar" oder "Mr. Nobody".
Dabei behandelt der Film - einem Mosaik gleich - sechs Zeitabschnitte aus 500 Jahren Menschheitsgeschichte, beginnend mit den ersten Jahren der Industrialisierung und dem amerikanischen Anwalt Adam Ewing (Jim Surtees), einem Mann der Südstaaten, der auf einem Schiff krank wird und von einem Arzt (Tom Hanks) gegen den polynesischen Wurm behandelt wird, der ihn anscheinend befallen hat. Er setzt sich während der Reise für einen blinden Passagier ein, der ein entflohener Sklave ist. Von 1849 ins Jahr 1936, dort lebt der unerfahrene und talentierte Musiker Robert Froshbisher (Ben Whishaw), der seinem Geliebten Rufus Sixsmith (James D´Arcy) schreibt, dass er eine Anstellung bei dem berühmten Musiker Vyvyan Ayres (Jim Broadbent) bekam. Gemeinsam inspriert komponiert er das "Wolkenatlas-Sextett".
1973 recherciert dann die Journalistin Luisa Rey (Halle Berry) an einer Topstory über einen fehlerhaften Atommeiler. 2012 gelingt dem alternden Schriftsteller Timothy Cavendish (Jim Broadbent) ein Bestseller, doch er wird aus Rache von seinem Bruder ins Altersheim verfrachtet, von wo er dann die Flucht im Quartett plant. Weiter in die Zukunft ins Jahr 2144 wo im koreanischen Neo-Seoul die KlonTechnologie ihren Höhepunkt erlebt. Doch Sonmi 451 (Doona Bae) hat den Wunsch Mensch zu sein. Mit Hilfe eines Rebellen (Jim Surtees) kann sie fliehen und verliebt sich sogar in ihn. Die Rebellion gegen die herrschende Konzerokratie misslingt aber und Sonmi wird hingerichtet. Trotzdem existiert sie in der Erinnerung im Jahr 106 nach der Apocalypse weiter. Dort lebt der Ziegenhirte Zachary (Tom Hanks) , es ist eine Welt von Kannibalen und auch eines anderen Volkes, den Precients, deren Botschafterin (Halle Berry) hat den Wunsch den heiligen Berg zu besteigen..


 Das klingt alles reichlich abgefahren, das Werk stellt aber immer wieder - sowohl kleinere als auch größere Zusammenhänge - der Geschichten her, die getrennt von Ort und Zeit sind, aber dennoch miteinander verbunden sind. Immer wieder leuchtet die Botschaft auf, dass alles zusammengehört und die Menschen untrennbar miteinander verbunden sind, sowie im Roman "Wolkenatlas" von David Mitchell. Gute wie auch schlechte Taten setzen Dynamiken und Energien frei. Die großartige Optik - vor allem in den Szenen aus der Metropole Neo-Seoul - erschlägt den Zuschauer auf dem Fernsehsessel. Somit ein Werk, das für die Kinoleinwand geschaffen wurde. Tolle Bilder und es sind immense Reize da, die Geschichten auf Gemeinsamkeiten hin zu kombinieren. Zusätzlichen Reiz gewinnt der Film durch desan mehrfachen Einsatz seiner Darsteller, so sieht man Tom Hanks, Halle Berry, Hugh Weaving, Hugh Grant, Susan Sarrandon, Jim Surtees, Ben Whishaw, Jim Broadbent, Doona Bae, Zhou Xun oder James D´Arcy in vielen verschiedenen Rollen und dabei so gut maskiert, dass man sie nur ganz selten erkennt. Aber kein Problem, im Abspann gibt es eine bebilderte Auflösung der verschiedenen Rollen.
Mir hat der Film in seiner Vielschichtigkeit sehr gut gefallen, die Kritiker urteilten aber dennoch sehr unterschiedlich und die Qualität des Films wird durchaus umstritten angesehen. Man muss also selbst urteilen. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass da ein echter Klassiker im Studio Babelsberg entstanden ist. 



Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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