Regie: Antoine Fugua
Mister Präsident in Gefahr...
Als König Leonidas in Zack Snyders Schlachtenepos "300" wurde Gerard Butler
über Nacht berühmt, es folgten "RocknRolla" und an der Seite von Jamie Foxx der
Thriller "Gesetz der Rache", in dem Butler auch eine gute Figur im
alltbekannten Revenge-Genre macht. Nun scheint es so, als wolle man Butler als
neuen Actionhelden aufbauen, da auch ein Bruce Willis inzwischen deutlich in die
Jahre gekommen ist und neue Helden braucht die Sparte. Ganz gut ins Konzept
passt da der Verschwörungsthriller "Olympus has fallen", ein typicher Actioner
rund ums weiße Haus. Größtes Ziel ist es, den Präsidenten nicht an Terroristen
zu verlieren.
Aber vorerst lernen wir mit Mike Banning (Gerard Butler), den besten
Leibwächter von US-Präsident Benjamin Asher (Aaron Eckhard) kennen. Der Agent
des Secret Service ist eigentlich schon mit dem Staatsoberhaupt gut befreundet,
doch eine Fahrt von Camp David endet in einem folgenschweren Unglück. Die First
Lady (Ashley Judd) verünglückt tödlich in der Präsidentenlimousine, nur Asher
selbst kann von Banning gerettet werden. Somit hat der kleine Connor (Finlay
Jacobsen) keine Mutter mehr. Banning quittiert den Dienst und gibt sich die
Schuld am Tod der Präsidentengattin. Inzwischen sind 18 Monate vergangen,
Banning arbeitet beim Finanzministerium, direkt um die Ecke vom Weißen Haus.
Dort trifft eine südkoreanische Delegation mit ihrem Ministerpräsidenten ein.
Doch der nordkoreanische Terrorist Kang (Rick Yune) hat bereits seinen perfiden
Terrorplan eingeleitet. Er nimmt den Präsidenten im Weißen Haus gefangen und
will nun mit dieser Geisel und anderen hochrangigen Regierungsmitgliedern, u.a.
Verteidigungsministerin MacMillian (Melissa Leo) den Abzug amerikanischer
Truppen auf der koreanischen Halbinsel erzwingen. Ausserdem will der Superböse
mit Hilfe der drei Zugangscodes Macht über sämtliche Nuklearwaffen der USA
bekommen. Um Handlungsfähig zu bleiben wird Allan Trumbull (Morgan Freeman) zum
neuen Präsident gewählt und Banning ist natürlich auch schon zur Stelle...
Leider ist das Szenario ziemlich vorhersehbar und daher sogar ein bissel
unspannend. Dabei hat Gerad Butler als nicht ganz so perfekter Held gute Karten
irgendwann zur Action Kultfigur zu werden. Allerdings funktioniert der
Actionthriller von Antoine Fugua nicht ganz so effektiv wie "Gesetz der Rache",
der viel mehr Power an den Tag legt. Es ist sowieso interessant wie qualitativ
unterschiedlich Fuguas Filme ausfallen: Training Day und Gesetz der Straße halte
ich für seine besten Filme, dagegen sind "Tränen der Sonne" mit Bruce Willis
oder "Shooter" eher Durchschnittsware für mich. "Olympus has fallen" plätschert
mit 120 Minuten etwas unausgewogen vor sich hin. Ein Überraschungseffekt in der
Story hätte der konventionellen Geschichte sicherlich etwas Auftrieb gegeben.
Hängen bleibt allerdings der starke Kurzauftritt von Melissa Leo, die als
Verteidigungsministerin lieber in den Tod geht als vor dem Terror zu kuschen. Im
Angesicht des nahen Todes schreit sie noch ein kräftiges "God bless America"
heraus - das ist sicherlich die bemerkenswerteste Szene des ansonsten eher
durchschnittlichen Politthrillers.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten.
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