Regie: Sam Raimi
Young Wizard of Oz...
Victor
Flemings 1939 entstandener "Wizard of Oz" ist die großartige Verfilmung des
gleichnamigen Kinderbuch des amerikanischen Schriftstellers Lyman Frank Baum.
Dieser in Dreistreifen-Technicolor inszenierte Klassiker zog einige Remakes und
Fortsetzungen nach sich, die jüngste davon ist die 2013 von Sam Raimi als "Oz
the Great and Powerful" (Deutscher Titel: Die fantastische Welt von Oz) gedrehte
Vorgeschichte zu dem Original. Der Film spielt wieder in Kansas, im Jahr 1905
und erzählt davon wie der Zauberer von Oz nach Oz kam und zu diesem legendären
Zauberer wird. Genauso wie Dorothy muss aber auch der Zauberkünstler Oscar Diggs
(James Franco) erstmal dorthin gelangen. Der Mann vom Wanderzirkus ist ein
Schürzenjäger und seine Zauberkünste basieren auf billigen Taschendiebtricks.
Immer wieder wird er von den Zuschauern entlarvt. Ein Glück, dass ein Sturm
aufzieht und aus dem eingeengten Schwarz-Weiß Bild, navigiert mit
dem Heißluftballon durch einen riesigen Tornado sich plötzlich für
unserern Zauberer die bunte, pralle Welt des Märchenlandes Oz auftut. Dort wird
der Zauberer eigentlich schon erwartet. Theodora (Mila Kunis), eine gute Hexe
des Westens empfängt ihn und auf dem Weg zu deren Schwester Evanora (Rachel
Weisz), der Hexe des Ostens, die in der Smaragdstadt lebt, findet der Magier in
den Affen Finlay (Zach Braf) einen treuen Diener. Immerhin konnte er diesen vor
einem wilden Löwen retten. Im Schloß erzählt man ihm dann von der bösen hexe des
Südens, Glinda (Michelle Williams) . Dieser gefährlichen Hexe soll er den
Zauberstab entwenden, denn ohne ihren Stab verliert sie ihre Macht und auch ihr
Leben. Oscar macht sich gemeinsam mit Finlay auf seine Mission zum Erfolg zu
führen. Unterwegs lesen sie das Porzellanmädchen (Joey King) auf. Und bald macht
er die Bekanntschaft mit Glinda...
Dieser
Film ist wie gemacht für die kommenden Festtage und tatsächlich gelang es Sam
Raimi den Geist des Originals in seine 3D Verfilmung - trotz massivem Einsatz
von CGI Tricks - einfliessen zu lassen. Vielleicht war dies ja auch schon
alleine deswegen nicht so schwierig, weil ja auch der Flemming Klassiker eine
extreme Künstlichkeit aufweist, diese aber so opulent zelebriert, dass man
visuell einfach überwältigt wird. In den besten Szenen seines Prequels gelingt
dies auch Sam Raimi. Die Figuren wie Finlay, Tinker, Knuck und vor allem das
Porzellanmädchen lassen auch viel Disney Feeling aufkommen. Mila Kunis darf sich
am Ende noch sehr erfolgreich als Hexe des Westens austoben und tritt somit
optisch bestens in die Fußstapfen von Margaret Hamilton treten, die
unvergessliche Darstellerin im Film von 1939.
Natürlich
fehlt es ein bissel an Spannung und den Film begleitet von Anfang bis Ende diese
Künstlichkeit, die aber wie bereits erwähnt, zu Oz halt dazugehört wie die gelbe
Steinstraße. Wenn der Film öfters zu den Festtagen ausgestrahlt wird, dann steht
nichts im Wege, dass auch diese Fortsetzung ein Klassiker werden könnte. Optisch
ist das Werk perfekt und mit beinahe 500 Millionen Dollar Einspielergbnis ist es
nicht ausgeschlossen, dass die Kinozuschauer bald wieder nach Oz reisen. Vieles erinnert an die Machart von Tim Burton.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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