Regie: Rupert Sanders
Ein Schneewittchen namens Kristen...
Schon wieder hat Hollywood beim großen Märchenschatz der Gebrüder Grimm
geklaut und mit "Snow White and the Huntsman" erschien 2012 eine neue Variante
der Schneewittchens. Und wer - wenn nicht die berühmte Teenagerheldin Kristen
Stewart, bekannt aus den Twilight Filmen - eignet sich besser in der Titelrolle.
Ihre Gegenspielerin Charlize Theron ist nicht minder attraktiv und darf man so
richtig die Böse Hexe rauslassen. Rupert Sanders ist der Regisseur dieses
Blockbusters, der bei 170 Millionen Produktionskosten ca. 385 Millionen Dollar
einspielen konnte. Erst vor kurzem habe ich als Vergleich den Märchenfilm "Red
Riding Hood" angesehen, der mir besser gefiel, weil da auch etwas von den alten
Hammerfilmen drin war. "Snow White and the Huntsman" empfand ich leider als sehr
wenig begeisternd, der Film hat aber tolle Bilder und eine klasse Ausstattung.
Allerdings müssen solche künstlich wie künstlerischen Bilder auch in einer
dynamischen Dramaturgie eingebunden sein und hier schwächelt der Film dann
deutlich.
Erzählt wird die Geschichte der Königstochter Snow White (Kristen Stewart),
die als Tochter von König Magnus und Königin Eleanor, sehr früh mit einem
gnadenlosen Schicksal konfrontiert war. Als Kind erlebt sie den Tod ihrer
Mutter, der Vater heiratet erneut die junge unduirchsichtige Ravenna (Charlize
Theron), die er während einer Schlacht aus einer Kutsche retten konnte. Er weiß
leider nicht, dass er damit das Böse in Gestalt einer wunderschönen Frau ins
Schloß holte, denn er fällt bereits in der Hochzeitsnacht seiner Mörderin zum
Opfer. Ravenna ist eine mächtige Zauberin und Herrscherin der dunklen Armee, die
nun das Land mit ihrem höriigen Bruder Finn (Sam Spruell) regiert.
Einige Gefolgsleute des toten Königs können fliehen, auch Snow Whites
Freund William (Sam Clafin), Snow White selbst wird gefangen genommen. 15 Jahre
im Kerker vergehen, dann gelingt dem Mädel die Flucht. Doch die Jagd beginnt.
Der Huntsmann Eric (Chris Hemsworth) soll die Flüchtige aufspüren...
Wie schon erwähnt: Auch hier liegt die Stärke in der Bildsprache, die
allerdings nicht alles retten kann. Es fehlt den Figuren an Schärfe, am besten
kommt da noch Charlize Theron als böse Zauberin weg, Kristen Stewart bleibt für
mich - wie bereits in den Twilight Filmen - eher farblos und auch Chris
Hemsworth war als "Thor" viel besser. Im Grunde ist die Geschichte auch nicht
allzu gut austariert - die düstere Machart wird dann mal in der Mitte mit zuviel
Humor einfach weggewischt, ich fand den Film - trotz der guten Kritiken - nicht
wirklich überzeugend. Aber gut: Bald ist Weihnachten und in dieser Zeit dürfte
dann das Gesamturteil etwas gnädiger ausfallen.
Bewertung: 5 von 10 Punkten.
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