Samstag, 7. Dezember 2013

A Place beyond the Pines

























Regie: Derek Cianfrance

Väter und Söhne...

Wieder drehte Regisseur Derek Cianfrance mit seinem Hauptdarsteller aus dem oscarnominierten "Blue Valentine".  Sein "A Place beyond the Pines" (Ein Platz über den Kiefern) ist im Grunde eine Mischung aus Thriller, Familientragödie und Coming of Age Geschichte und erzählt die Geschichte zweier Männer, deren Schicksal in sehr negativer Form eng miteinander verknüpft sein wird und sogar noch auf deren beider Söhne Einfluss nimmt.
Dabei unterteilt sich der Film in drei Episoden, die aber unmittelbar miteinander zusammenhängen. Lediglich die Episode 3 spielt dann 15 Jahre nach den Ereignissen der ersten zwei Handlungssträngen.
Es beginnt mit dem Stuntmotorradfahrer Luke Glanton (Ryan Gosling), der auf dem Jahrmarkt arbeitet und dabei ein kurzes Abenteuer mit der jungen Romina (Eva Mendes) hat. Eine weiterführende Beziehung wird es nicht geben, das weiß die junge Frau, deshalb verschweigt sie Luke, dass sie von ihm schwanger ist. Er verabschiedet sich von ihr und stellt in Aussicht, dass sie sich in einem Jahr wieder treffen könnten - dann kommt der Jahrmarkt erneut nach Schendectady im Bundesstaat New York. Ein Jahr später ist Romina mit Kofi (Mahershala Ali) verheiratet, als Luke vor der Tür steht. Dabei erfährt er von Rominas Mutter, dass er der Vater des Babys ist. Hier flackert dann plötzlich so etwas wie Verantwortungsgefühl bei dem jungen, umtriebigen Mann auf und er beschließt ab sofort für seinen Sohn zu sorgen. Alles was er aber richtig gut kann, ist Motorradfahren. Durch seinen Bekannten Robin (Ben Mendelsohn) kommt er auf die Idee Banken auszurauben und fortan wird dies seine Beschäftigung. Das Schicksal will es, dass es damit zu einer folgenschwere Begegnung mit dem jungen, aufstrebenden Polizisten Avery Cross (Bradley Cooper) kommen soll. 15 Jahre später lernen sich auch die Söhne von Avery und Luke kennen. Averys Sohn AJ (Emory Cohen) wurde zur gleichen Zeit wie Jason (Dane DeHaan), dem Sohn von Romina...

 "The Place beyond the Pines" ist sicherlich einer der interessantesten Filme dieses Jahres, extrem lobenswert ist das ausserordentlich intelligente Drehbuch, dass Cianfrance gemeinsam mit Ben Coccio und Darius Marder geschrieben hat. Die drei Episoden fügen sich perfekt zu einer Einheit zusammen. Das dies so funktioniert ist der guten Ensembleleistung zuzuschreiben. Natürlich muss man auch anmerken, dass Ryan Gosling in diesem Jahr einfach in sehr guten Filmen mitspielt. Somit ist "The Place beyond the Pines" ein genauso großer Wurf wie sein "Only God Forgives", in dem er von Nicolas Winding Refn (ebenso das zweite Mal) eingesetzt wurde. Vergleichbar sind beide Filme eher nicht, denn "The Place beyond the Pines" ist weit davon entfernt ein Kunstfilm im Stil des dänisches Filmemachers zu sein. Er ist wie gesagt eher ein sehr stimmungsvoller Film über das Schicksal und über das Thema "Verantwortung" oder den zu suchenden Platz im Leben, gezeigt an den beiden Protagonisten Luke und Avery, aber beide Lebenswege werden - ohne große Anstrengung - in Richtungen gelenkt, die man so gar nicht wollte. Am Ende zählt vielleicht der angemessene, ehrliche Umgang mit Schuld und Sühne. Dies vermittelt der Film sehr stark. Action, Thriller und Drama sind virtuos miteinander verbunden. 


Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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