Sonntag, 27. Dezember 2015

Ant-Man

























Regie: Peyton Reed

Mit meinen Ameisen auf Du und Du...

"Ant-Man" aus dem Jahr 2015 ist der 12. Film aus dem megaerfolgreichen Marvel Cinematic Universe und beendet gleichzeitig die 2. Phase dieser Comicverfilmungen. Damit steht die 3. Phase schon in den Startlöchern und wenn es genauso gut läuft wie bisher, dann sind sicher wieder Rekordeinnahmen für die Macher zu erwarten. Interessanterweise war der Film von Peyton Reed mit einem weltweiten Kassenerfolg von 513 Millionen Dollar nicht ganz so erfolgreich wie die sechs Vorgänger. Auf Platz 1 in der Publikumsgunst steht nach wie vor "Marvel - The Avengers", gefolgt von der Fortsetzung "Age of Ultron" und auch "Iron Man 3" hat die Milliarden-Dollar Grenze überschritten. "Ant-Man" ist jedenfalls eine erfrischend lockere Variante im Marvel Kosmos und bei mir punktet der Film vor allem dadurch, dass auch die Story nicht zur vernachlässigten Nebensache wird wie im neuen Avengers Film, der seinen Schwerpunkt durchweg auf die ultimative Action, auf extrem viele visuelle Effekte und auf die coole Optik legte. Dabei  verloren die Superhelden - ausser vielleicht der egozentrische Tony Stark - durchweg an ihrer Individualität und wirkten stellenweise wie Schablonen. In "Ant-Man" ist auch wieder die Geschichte des Helden interessant, der Film zeigt ihn als gestrauchelten Mann, der im Gefängnis saß und durch seine kriminelle Energie auch seine Familie verloren hat. Dieser Mann heißt Scott Lang (Paul Rudd), dem das Gehalt als Elektrotechniker nicht mehr reichte und unter die Panzerknacker ging. Für diesen spektakulären Raub in eine hochgesicherte Firma bekam er eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Seine Frau Maggie (Judie Greer) hat ihn deswegen verlassen und inzwischen versucht ihr neuer Lebenspartner, der Polizist Paxton (Bobby Canavale) ein guter Ersatzvater für die kleine Cassie (Abby Ryder Fortson) zu sein. Die hat aber Sehnsucht nach ihrem Daddy. Scotts Lebensweg wird sich bald mit dem des Physikers Henry Pym (Michael Douglas) kreuzen, der im Jahr 1989 eine große Entdeckung macht: Die nach ihm benannten Partikel. Ausserdem entwickelte der geniale Erfinder einen phantastischen Anzug, der Superkräfte verleiht - er kann seinen Träger auf Insektengröße schrumpfen lassen und gibt ihm die Möglichkeit mit den klugen Ameisen zu kommunizieren. Natürlich ist so eine Erfindung für die Kriegsführung von immenser Bedeutung und sichert in den Kriegen der Welt den entscheidenden Vorteil zum Sieg. Kein Wunder, dass Regierungen und Waffenlobbyisten hinter der Erfindung her sind. Seine einzige Tochter Hope (Evangeline Lilly) hat sich von ihm entfremdet und arbeitet nun für Pyms Gegenspieler und Rivalen Darren Cross (Corey Stoll), der die Technik zu kopieren versucht. Doch sie merkt bald, dass Cross ein gemeiner Schurke ist und versöhnt sich deshalb mit ihrem Vater. Zurück zu Scott, der nach dem Knastaufenthalt keine Arbeit findet und so auch kein Besuchsrecht für Cassie bekommen hat.  Verzweifelt merkt er, dass der legale Weg steinig ist und schließlich erfährt er von seinem Freund Luis (Michael Pena) und dessen zwei Gangsterkumpels Dave (T.I.) und Kurt (David Dastmalchian) von einen todsicheren Coup. Obwohl er nie wieder krumme Dinger machen wollte, lässt er sich bereitsschlagen und knackt den Tresor bei einem alten, reichen Mann, der für eine Woche gar nicht in seiner Villa ist. Ein Kinderspiel. Was mag in diesem Safe wohl sein ? Geld, Schmuck, Wertpapiere..die Enttäuschung ist groß. Dort liegt nur ein komischer Anzug mit Helm....


 Und dies markiert dann auch den Beginn der Zusammenarbeit zwischen dem eigentlich gutherzigen Einbrecher und dem Erfinder, der die Welt vor dem Untergang retten will. Die Mission lautet Zerstörung vom Imperium, dass der Rivale Cross aufgebaut hat und kurz vor der Übernahme durch Hydra steht. So steigt Scott in den Anzug und ist damit als "Ant-Man" auf Du und Du mit den kleinen intelligenten Grabbeltieren. Peyton Reed hat sehr dynamisch inszeniert, die Geschichte ist eine Abwandlung bereits erfolgreicher Marvel Geschichten, im Grunde wiederholt er das Konzept. Er treibt es gar mit einer sehr originellen Tarnung - wie der Anzug - auf die Spitze. Dies könnte man nun negativ sehen, aber mit einer riesigen Portion Charme, mit tollen unverbrauchten Figuren - dazu gehört vor allem die Vergabe der Hauptrolle an Paul Rudd, der eher auf Komödien spezialisiert war und auch seine drei gutmütigen Tölpelfreunde, die wirklich als Trio witzig rüberkommen - und mit phantastischen Trickaufnahmen von Scotts neuen Freunden, der Ameisenarmee - macht der Film sehr viel Spass. Genau den Spass, den ich bei einigen neueren Comic-Movies wie "Age of Ultron", "Amazing Spider Man 2 - Rise of Electro" oder "Thor - Dark Kingdom" extrem vermisst habe. 



Bewertung: 7.5 von 10 Punkten.

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