Regie: Joss Whedon
Age of Marvel...
Was will der Kinobesucher von heute mehr ? Nüchtern betrachtet ist
"Avengers: Age of Ultron" wieder mal der perfekte Blockbuster unserer
Zeit, denn er verfügt über die drei wichtigsten Zutaten für einen
kommerziellen Großerfolg: Mega-Action, Mega-Computereffekte und viele
populäre Filmstars in ihren beliebten Rollen. Wer allerdings eine
ausgewogene Story, tiefgreifendere Charaktere oder gar so etwas wie eine
anspruchsvolle Handlung erwartet, der hat sich mit diesem in 3D
konvertierten Erfolgsfilm aus dem Hause Marvel den falschen Film
ausgesucht.
"Avengers: Age of Ultron" hat bis jetzt 1,405
Milliarden Dollar weltweit eingespielt und steht momentan im Top 100
Ranking der weltweit kassenträchtigsten Filme auf Platz 6. Damit liegt
der Film von Joss Whedon nur geringfügig schlechter als das erste
Kinoabenteuer der Superhelden, der in dieser Liste nach "Avatar",
"Titanic" und "Jurassic World" auf Platz 4 liegt.
Sehr markant
präsentiert sich das hohe Tempo dieses Actionreißers und mit der Zeit
wirkt das Szenario dann auch etwas gehetzt. Es werden dabei nicht nur
die alten Helden wie Tony Stark, der Iron Man (Robert Downey jr.) , Thor
(Chris Hemsworth), Bruce Banner alias Hulk (Mark Ruffalo), Captain
America (Chris Evans), Natasha Romanoff, die black Widow (Scarlett
Johannson) und der ganz normale Hawkeye (Jeremy Renner) zum großen
Kampfeinsatz kommen um mal kurz die Welt zu retten. "Avengers - Age of
Ultron" führt auch mögliche neue Helden ein, wie beispielsweise der
schnelle Pietro Maximoff (Aaron Taylor Johnson) und seine Schwester
Wanda (Elizabeth Olsen), die die Gehirne ihrer Mitmenschen manipulieren
kann. Vorerst sind die beiden jedoch Gegner der Avengers und stehen in
den Diensten des bösen Baron von Strucker (Thomas Kretschmann). Die
Handlung beginnt in einem fiktiven osteuropäischen Staat. Unsere Helden
kämpfen dort mit einer ganzen Armee um Lokis Zepter zu bergen, welches
nach der Auflösung von "S.H.I.E.L.D in die Hände der bösen Barons
gefallen ist. Tony Stark entdeckt dort eine versteckte Roboterfabrik und
auch die beiden Helfer des Barons, die Zwillinge Pietro und Wanda, die
ebenfalls mit Superkräften ausgestattet sind. Wanda kann Stark
manipulieren, woraufhin er eine Vision hat. In dieser Schau in die
Zukunft sieht er den Tod seiner Teamgefährten und die Zerstörung unserer
Erde durch ausserirdische Eindringlinge.
Das Zepter wird aber
geborgen und als Stark und Banner in dessen Innern das Vorandensein
einer künstlichen Intelligenz entdecken, kommt Tony auf die Idee diese
Intelligenz in dem von ihm entwickelten Computersystem Ultron zu nutzen,
damit dies zur Perfektion reift.
Er überredet Banner, ihm
dabei zu helfen, die künstliche Intelligenz in sein Ultron-Programm zu
implementieren, und verheimlicht das gefährliche Experiment vor den
anderen. Den Transfer lässt er von seinem virtuellen Butler "Jarvis"
überwachen. Als Ultron in einem von Stark erschaffenen Hilfsroboter
erwacht, überwältigt er Jarvis und hat den Plan "Frieden für unsere
Zeit" herbeizuführen. Nur dumm, dass er der Kontrolle durch die
Superhelden entwichen ist und zu dem nicht ganz abwegigen Schluss
kommt, dass die Menschen Schuld am Zustand der Welt sind und demnach
ausgelöscht gehören...
Der Film dauert 141 Minuten und man ist ständig in Action. Es gibt praktisch keine Zeit für eine Verschnaufspause.
Die
philosophische Fragestellung, wie weit man zur Sicherung des Friedens
gehen darf, was ein solcher mit kriegerischer Gewalt gesicherter Frieden
überhaupt wert ist, wann "gut" endet und "böse" beginnt, könnte dabei
interessanter herausgestellt werden. Doch bei soviel Action ist ein
tiefgründigerer Abriss kaum möglich, so verpuffen diese interessanten
Ansätze. Als perfektes Popcornkino sind aber derzeit gerade diese
Comicverfilmungen kaum wegzudenken. Ein Ende dieser Faneuphorie scheint
nicht in Sicht zu sein.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen