Regie: Lee Tamahori
Brosnans letzter Bond Auftritt...
"Stirb an einem anderen Tag" war der 20. James Bond Film und wurde 2003 von dem neuseeländischen Regisseur Lee Tamahori inzseniert. Er war mit 142 Millionen Dollar der bis dahin kostspieligste Bond Film, doch das weltweite Kassenergebnis war mit 430 Millonen Dollar phänomenal gut und damals der erfolgreichste Bond überhaupt. Auch heute rangiert er in Sachen Kassenerfolg immer noch auf Platz 5, aber alle nachfolgenden Filme mit Daniel Craig liefen noch besser.
Dennoch ist gerade "Stirb an einem anderen Tag" in Bond-Fankreisen alles andere als beliebt. Nicht nur, dass Nebendarstellerin Madonna eine Goldene Himbeere für ihren Cameo Auftritt als Verity bekam. Auch ihr etwas anderer Bond Song "Die another day" wurde oft kritisiert, weil die opulente Note fehlte und stattdessen der Song zu stark auf die Electro-Schiene setzte. Wenn man mal die Rankings ansieht über die besten Bond Filme dann landet der letzte Auftritt von Pierce Brosnan regelmässig weit hinten, wenn nicht gar auf dem letzten Rang.
Dabei ist der Film gar nicht mal so schlecht, wie er oft gemacht wird. Man muss allerdings einige extreme Verrücktheiten akzeptieren und vor allem viele Albernheiten. Denn diesmal darf der Oberschurke Colonel Tan Sun Moon (Will Yun Lee) aus Nordkorea mittels einer Laser-Gesichtsoperation sich in den britischen Millionär und Lebemann Gustav Graves (Toby Stephens) verwandeln. Ausserdem taucht erstmalig in der Bond Reihe ein unsichtbares Auto auf. Q (John Gleese) wird halt immer einfallsreicher und Moneypenny (Samantha Bond) träumt von einem Kuss mit 007. M (Judi Dench) ist richtig biestig, nicht nur weil ein Killersatellit, bestückt mit Blutdiamanten, die Erde bedroht. So muss James einmal mehr die Welt retten. Aber zuerst wird er in der fulminanten Eingangssequenz vom nordkoreanischen Militär gefangen genommen und unter Drogen gesetzt. Er entgeht nur knapp dem Tod und wird im Austausch mit dem Terroristen Zao (Rick Yune) freigelassen. Doch nun scheint man keine Verwendung für 007 zu haben. Doch so leicht lässt Bond nicht locker. Um seinen Ruf wiederherzustellen, flieht Bond und sucht einen Verräter in den eigenen Reihen. Diesmal stehen ihm sogar mit der undurchsichtigen Jinx Johnson (Halle Berry) und Miranda Frost (Rosamund Pike) zwei äusserst attraktive Girls zur Seite....
Dabei greift Tamahori auch bewusst die unvergesslichen Bilder der alten Bond Filme auf. Er kopiert beispielsweise die Szene mit Ursula Andress am Strand und so entsteigt Halle Barry im Bikini aus den Wasser ans Ufer. Dieses Kopieren könnte man als dreist bezeichnen, aber der Macher schafft es auch in einigen Szenen zum klassischen Bond der frühen Jahre hinzu tendieren. Wobei manches dann aber wirklich albern und überzogen wirkt. Dennoch ist der Unterhaltungswert in diesem Film sehr hoch. Es gibt Verfolgungsjagden per Luftkissenboot, Auto oder Hubschrauber oder Rettungen im überfluteten isländischen Eispalast. Absurde Höhepunkte en Masse. Man kann daher vielleicht die geringere Wertschätzung dieses Films verstehen. Dennoch hat der unbeliebte Film auch genügend fesselnde Momente. Und Rosamunde Pike als auch Halle Berry bleiben als ungewöhnliche Bond Girls in bester Erinnerung.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen