Montag, 7. Dezember 2015

Straße der Gewalt

























Regie: Jonathan Kaplan

Wild West auf den Highways...

In den 70er Jahren hatten die Truckerfilme eine echte Hochkonjunktur. Filme wie "Der Mann aus San Fernando", "Ein ausgekochtes Schlitzohr" oder "Convoy" sorgten für volle Kinovorstellungen. Diese Gattung lief so gut, dass auch Deutschland mit "Theo gegen den Rest der Welt" einen sehr erfolgreichen ins Kinorennen schicken konnte.
Jonathan Kaplans "Straße der Gewalt" (Originaltitel: White Line Fever) darf vielleicht sogar als eine Vorläufer vor diesem Trend gesehen wird. Der kanadische Trucker-Western entstand 1975 und präsentiert dem Publikum mit dem jungen attraktiven Jan Michael Vincent einen glaubwürdigen Helden. Der junge Schauspieler war bereits durch die Filme "Kalter Hauch" und "Big Boy - der aus dem Dschungel kam" zu einem begehrten Filmstar aufgestiegen.
Der Film erzählt von den letzten Cowboys. Der Wilde Westen ist vorbei - oder lebt vielleicht doch noch in den Köpfen weiter. Nur sind die Pferde der guten Cowboys diesmal aus Stahl, wiegen Tonnen und tragen die hart arbeitenden jungen Männer durch die Weiten der endlosen Prärie, auch wenn durch die unzähligen Highways das Durchqueren des weiten Landes viel bequemer geworden ist. In diesem Teil von Amerika regiert irgendwie immer noch das Gesetz der Mächtigen. Recht und Gesetz steht zwar auf dem Papier, aber wer sich gegen die mächtigen Männer auflehnt, der wird zum gejagten Aussenseiter. Denn auch die Bullen sind korrupt und lassen sich von diesen Gangstern schmieren. Der junge Carrol Jo Hummer (Jan Michael Vincent), genannt CJ, ist aus dem Vietnamkrieg heimgekehrt. Nun plant er mit seiner Frau Jerry (Kay Lenz) eine Familie zu gründen und will - wie der verstorbene Vater - ins Truckergeschäft einsteigen. Er braucht dazu natürlich einen Kredit von der Bank, aber wenn er fleißig arbeitt, dann wird sich sein eben gekaufter Truck, den er "Blue Mule" nennt, auch bald bezahlt machen. Müsste auch gut klappen mit den Connection. Beim alten Parter seines Vaters, Duane Haller (Slim Pickens) bekommt er auch sofort einen Auftrag. Doch die Sache hat einen kriminellen Haken: Eer soll nebenbei noch Glückspielautomaten und Zigaretten schmuggeln. Da er aber nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen will, lehnt er den Deal ab. Was natürlich ungeahnte und unliebsame Folgen für ihn hat: Er wird von Hallers Männern zusammengeschlagen und man hat dafür gesorgt, dass er bei anderen Speditionen keinen Auftrag an Land ziehen kann. CJ will sich dies aber nicht gefallen lassen. Der junge Mann setzt alles auf eine Karte und fordert mit Waffengewalt eine Fahrt. Doch damit fängt der Ärger erst an. Denn mit einflussreichen Geschäftsmännern und Gangstern Buck (L.Q. Jones) und Cutler (Don Porter) ist noch weniger zu spaßen...


 So baut Kaplans Films nach und nach immer gefährlichere Optionen für den jungen aufrechten Helden auf, der sich seinen amerikanischen Traum nicht von miesen Gangstern zerstören lassen will. Doch der Preis, den er für sein Aufbegehren zahlen muss, wird sehr hoch sein. "Straße der Gewalt" ist ein typischer 70er Jahre Streifen mit tollen atmosphärischen Bildern vom Wilden Westen im Jetzt und Hier, er setzt auf eine einfache Story, die ohne Schnörkel daherkommt und guten Actionszenen bereit hält. Man kann das Szenario vielleicht ein bissel für zu übertrieben halten:  Denn Jan Michael Vincent  wird ohen Pause verfolgt, eingeschüchtert, verhaftet und misshandelt, verdroschen, in Mist gewälzt, dann wieder verhaftet, da man ihm einen Mord zuschieben will.  Und weil dies alles kein Einsehen herbeiführt,  liegt eine Klapperschlange in der Führerkabine seines demolierten Trucks, sein Haus wird angezündet. Nur knapp entgeht das Paar dem Tod. Alles in allem sehr dramatisch und sehr amerikanisch.

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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