Regie: Andrew Nicol
Der Waffenhändler...
Die
Filme von Andrew Nicol sind sehr pessimistisch geprägt - sowohl was die
Zukunft anbelangt als auch die Gegenwart, die er sehr kritisch
betrachtet. Sein "Good Kill" thematisiert die immer weiter verbreiteten
Drohneneinsätze der U.S. Airforce beim Kampf gegen den Terrorismus. In
"In Time" wird eine Zukunft vorgestellt, in der die Lebenszeit als
Währung fungiert. Auch "Gattaca" spielt in einer nicht mehr so ganz
entfernten Zukunft, in einer Welt der DNS Analyse so weit
fortgeschritten ist, dass man im menschlichen Erbgut schon bei der
Geburt Dispositionen für Krankheiten oder auch geistige und physische
Fähigkeiten, nicht zuletzt auch die Lebenserwartung selbst, treffsicher
voraussagen kann. Auch der 2005 entstandene "Lord of War" hat einen
brisanten Inhalt anzubieten. Nicholas Cage spielt einen fiktiven
illegalen Waffenhändler. Amnesty International hat das Filmprojekt
unterstützt, weil er das Problem des illegalen Waffenhandels durch die
Rüstungsindustrie hervorhob, denn nicht nur privat agierende
Waffenhändler verdienen damit viel Geld, es sind die Staaten selbst, die
große Gewinne einstreichen, wenn sie Waffen an andere Länder verkaufen.
Anfang
der 1980er Jahre besucht Juri Orlow (Nicholas Cage), der älteste Sohn
einer ukrainischen Flüchtlingsfamilie, ein Restaurant am Brighton Beach
in Brooklyn, New York, wo er Zeuge wird, wie ein russischer Gangster
zwei mutmaßliche Attentäter mit Kalaschnikow-Gewehren tötet. Der Vorfall inspiriert ihn, in den Waffenhandel einzusteigen. Nachdem
Yuri seinen ersten Verkauf einer Uzi-Maschinenpistole an einen
örtlichen Gangster abgeschlossen hat, überzeugt er seinen jüngeren
Bruder Vitaly (Jared Leto), sein Partner zu werden. Ihren
ersten großen Durchbruch haben die beiden Brüder im Libanonkrieg 1982,
als sie Waffen sowohl an israelische als auch an libanesische Truppen
verkauften, obwohl sie sahen, dass mit diesen Waffen Gräueltaten
begangen wurden. Als
Yuri durch die Ausnutzung seines wachsenden Netzwerks an
Geschäftsbeziehungen Erfolg hat, trifft er auf den idealistischen
Interpol-Agenten Jack Valentine (Ethan Hawke), der sein Gegenspieler
wird und mit dem er mehrfach zusammentrifft. Valentine
stellt eine einzigartige Bedrohung für Yuri dar, da er auf Anerkennung
und nicht auf Geld aus ist und nicht gekauft werden kann. Vitaly wird kokainsüchtig, nachdem ein kolumbianischer Drogenboss die Brüder dazu zwingt, es als Bezahlung anzunehmen. Yuri schickt Vitaly in eine Drogenrehabilitationsklinik und führt sein Geschäft alleine weiter. Mit seinem Gewinn verführt er sein Lieblingsmodel Ava Fontaine (Bridget Moynahan), sie heiraten und bekommen einen Sohn. Nach
der Auflösung der Sowjetunion fliegt Juri in die Ukraine und kauft über
seinen Onkel, einen ehemaligen sowjetischen General (Yevgeny Lazarev),
der die Waffenverteilung an die neu gegründete ukrainische Armee
überwacht, illegal sowjetische Militärausrüstung. Sein Onkel kommt bei einem Autobombenanschlag von Yuris Rivalen, dem Waffenhändler Simeon Weisz (Ian Holm), ums Leben. Yuri
weitet sein Geschäft nach Afrika aus, wo er Andre Baptiste Sr. (Eamon
Walker) , einen blutrünstigen liberianischen Diktator, beliefert....
Als
Baptiste jr. ist der nigerianische Schauspieler Sammi Rotibi zu sehen.
Andrew Nichol hat seine Geschichte so absurd und komisch inszeniert,
dass das Lachen im Hals stecken bleibt. Der globale Waffenhandel wird
kaum wahrgenommen, der Film macht dies zum Glück auf eine sehr
schonungslose Art und Weise. Der Film spielte 72 Millionen Dollar ein
und war auch als DVD ein Riesenhit, allein in der ersten Woche wurden
ca. 2,5 Millionen Exemplare davon verkauft.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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