Samstag, 22. Juli 2023

Zwielicht


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Gregory Hoblit

Der Mandant...

Der 1969 in Boston geborene Schauspieler Edward Norton gelang 1996 in Gregory Hoblits Gerichtsthriller "Primal Fear" (deutscher Titel: Zwielicht) der Durchbruch. Für die Rolle des Messdieners Aaron Sampler erhielt Norton den Golden Globe als bester Nebendarsteller, in der gleichen Kategorie erhielt er eine Oscarnominierung.
Einige Monate später folgten weitere Erfolge in den Filmen "American History X" (für diesen Film bekam er eine weitere Oscarnominierung, dieses Mal aber als Hauptdarsteller) und "Fight Club", dem berühmten Kultfilm von David Fincher.
Die Hauptrolle in "Primal Fear" spielt Richard Gere als arroganter, überheblicher Staranwalt Martin Vail aus Chicago, der für seine unliebsamen, aber prominenten Klienten bekannt und berüchtigt ist. Darunter befindet sich auch der Mafiaboss Joey Pinero (Steven Bauer). Vail liebt das Rampenlicht und gibt gerne Interviews. Derzeit wird er für eine Titelgeschichte in einem Magazin porträtiert und er trifft sich nur zu gerne mit den Journalisten. Mit der Staatsanwältin Janet Venable (Laura Linney) hatte er eine eher oberflächliche Sexbeziehung, die er gerne wieder zu gleichen unverbindlichen Konditionen aufnehmen würde. Doch Janet ist am Aufleben eines "One Night Stands, dass wieder Monate dauert" nicht besonders interessiert. Chicago wird zur gleichen Zeit erschüttert durch den Mord an dem beliebten Erzbischof Rushman (Stanley Anderson), der von einem 19jährigen Messdiener aus Kentucky grausam abgeschlachtet wurde. Der Junge heißt Aaron Stampler (Edward Norton) und die Täterfrage scheint klar, denn er wurde blutüberströmt auf der Flucht aufgegriffen. Martin Vail wittert zu Recht bei dem Fall die große Publicity und er setzt alle Hebel in Bewegung, dass Stampler sein Klient wird. Der hat zwar kein Geld für einen Staranwalt, aber Vail bietet ihm an den Fall pro bono zu übernehmen. Aaron wirkt sanftmütig und stottert, man kann gar nicht glauben, dass dieser junge Mann ein bestialischer Mörder ist. Er sagt auch, dass er unschuldig wäre und dass noch eine weitere Person an diesem besagten Tag im Zimmer war als der Bischof ermordet wurde. Er habe aber keine Erinnerung mehr an die Ereignisse. Oberstaatsanwalt John Shaugnessy (John Mahoney) beauftragt Janet den Fall zu übernehmen und für die Todesstrafe zu plädieren.
In Aarons Wohnung wird Vails Ermittler Tommy Goodman (Andre Braugher) von einem unbekannten Kerl angegriffen, es handelt sich um einen anderen Messdiener. Vail hat die Neuropsychologin Dr. Molly Arrington (Frances McDormand) engagiert ein Gutachten über Aaron zu erstellen, weil er den Jungen für unschuldig hält. Der erzählt ihr von seiner Freundin Linda, die unauffindbar ist. Vail und Goodman spüren auch diesen Alex auf und mit ihm taucht auch eine brisante VHS-Cassette auf, die der Erzbischof gefilmt hat. Dort sind die beiden Jungs Alex und Aaron und auch Linda in einem Porno zu sehen. Als Vail Aaron mit dieser Tatsache konfrontiert und auch laut wird, verändert sich der sanftmütige Junge in einen gewalttätigen Soziopathen, der sich "Roy" nennt. Somit wird immer sicherer, dass dieses zweite Ich von Aaron der Mörder des Bischofs ist....



Alfre Woodward, die für "Cross Creek" ebenfalls auf eine Oscarnominierung zurückblicken kann, ist in der Rolle als Richterin Miriam Shoat zu sehen. Natürlich lebt ein Thriller wie "Primal Fear" sehr stark von seinem überraschenden Plot am Ende, der es in sich hat und der natürlich beim ersten Sehen eine ganz andere Wirkung hat als später beim erneuten Ansehen des Films. Trotz der großartigen spiels des Youngsters Edward Norton darf auch Richard Gere als aalglatter Anwalt nicht vergessen werden. Gere liefert hier eine seiner stärksten Leistungen ab. Auch ist der Film von Gregory Hoblit auch in allen Nebenrollen ausgezeichnet besetzt. Hoblit drehte später noch weitere Thriller wie "Frequenzy", "Dämon", "Das Tribunal" oder "Untraceable". Gemeinsam mit "Ein perfektes Verbrechen", einem weiteren Gerichtsthriller, bei dem sich Ryan Gosling und Anthony Hopkins ein packendes Psychoduell liefern, bleibt "Primal Fear" sein überzeugendster Film. Auch der Filmsong "Cancao do mar" der portugiesischen Sängerin Dulce Pontes bleibt in bester Erinnerung.





 Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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