Regie: Rob Reiner
Die Leiche im Wald...
Rob Reiners "Stand by me" ist eine der geglücktesten Coming of Age Filme
und basiert auf Stephen Kings Erzählung "Die Leiche". Die Geschichte ist eine
Reise in die Vergangenheit - nicht nur für den Zuschauer, sondern auch für den
Erzähler Gordon Lachance, der sich bei dem Begräbnis seines Jugendfreundes an
die Zeit seines Heranwachsens im Kaff Castle Rock in Oregon erinnert und sein
wichtigstes Ereignis im Jahr 1959 Revue passieren lässt. Dort lebt er als
Jugendlicher (Will Wheaton)) und wird von seinen besten Freunden "Gordie"
genannt. Der Junge muss genauso wie seine Eltern mit dem Unfalltod seines großen
Bruders Denny (John Cusack) zurechtkommen, der als große Football-Hoffnung
gefeiert wurde und Liebling der Eltern war. Er fühlt sich von den Eltern nicht
mehr beachtet, deren Leben seit Dennys Tod irgendwo in Lethargie stehen blieb.
Ein weiteres wichtiges Ereignis ist das Verschwinden eines etwa gleichaltigen
Jungen names Ray Bowers, der vom Blaubeerenpflücken nicht mehr nach Hause kam
und seither verschwunden ist. Gordie hängt in dieser Zeit am liebsten mit seinen
Freunden Chris Chambers (River Phoenix), Teddy Duchamp (Corey Feldman) und Vern
Tessio (Jerry O´Connell) rum, Gordies Vater sieht diese Freundschaften nicht
gerne, da er alle drei Jungs nicht für den besten Umgang hält. Eines Tages hört
Vern ein Gespräch seines großen Bruders, das er mit einem Kumpel führt, mit, der
die Leiche des kleinen Jungen an einem Bahndamm in der Nähe eines Waldstücks
gesehen haben will. Vern erzählt seinen drei Freunden davon und plötzlich ist
die Idee geboren, dass man diese Leiche finden will, um anschließend als Helden
gefeiert zu werden. Doch der Weg ist das Ziel und die Reise zu Fuß ist
beschwerlich. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Ace Merrill (Kiefer
Sutherland), der Boss der Jugendgang auch vorhat, die Leiche zu finden...
Der Film hat von Anfang bis Ende eine sehr angenehme melancholische
Stimmung, die die Geschichte einer großen Freundschaft zelebriert und
eindrücklich zeigt, dass die Schwelle von Kind zum Erwachsenen auch mit Schmerz
verbunden ist.
Kameramann Thomas del Ruth (Death Wish 2, Breakfastclub) hat schöne Bilder
dafür gefunden, daher war es nicht verwunderlich, dass Rob Reiner ihn 2010 für
einen weiteren Coming of Age Film aus vergangenen Tagen "Flipped" engagierte.
Diese sommerliche Freundschaftsidylle ist von Rob Reiner sehr sensibel
inszeniert worden und wurde sehr schnell zu einem perfekten Klassiker des 80er
Jahre Kinos. Durchweg gut sind die Darstellerleistungen der jungen Akteure, der
leider viel zu früh verstorbene River Phoenix wurde mit diesem Film
bekannt.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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