Regie: Niels Arden Oplev
Hasenpfoten und Rachegelüste...
Der
dänische Regisseur Niles Arden Oplev drehte mit "Verblendung" im Jahr 2009 den
ersten und mit Abstand besten Teil der Millenium Trilogie von Stieg Larsson. Der
Film machte auch seine Hauptdarstellerin Noomi Rapace zum Star und
Publikumsliebling. Mit "Dead Man Down" meldet sich der Filmemacher nun zurück
und wandelt in seinem Hollywood-Debüt zielsicher im Neo Noir Genre.
Darüberhinaus beschert er Noomi Rapace wieder eimmal einen starken Auftritt,
nach einigen sehr blassen Auftritten im US-Film.
Es
ist ein sehr subtiles Rachedrama, das sich vor allem die Beziehung seiner beiden
Hauptfiguren fokussiert und dabei dicht und spannend in die Tiefe gehen kann.
Wir lernen dort den Gangster Victor (Colin Farrell) kennen, der zu den Männern
des rücksichtslosen Alphonse Hoyt (Terence Howard) gehört. Diese Gang ist
spezialisiert darauf durch Einschüchterung und Gewalt Mieter aus
deren Appartementhäusern zu vertreiben und das durche die Fluchten der
Eingeschüchterten leere Haus dann günstig aufzukaufen.
Keiner kennt sein Geheimnis, niicht mal sein bester Kumpel Darcy (Dominic
Cooper), der auch zur Bande gehört und soeben Vater eines kleines Jungens
geworden ist. Victor ist ein angehender Rächer, er gehört in Wahrheit zu den
Opfern von Hoyt, seine Frau und sein Kind wurden durch die Gangster getötet - er
selbst konnte durch Zufall überleben. Victor sollte in einem Gerichtsprozess
gegen Hoyt aussagen, doch dieser heuerte eine Gruppe von Albanern an, die den
Hauptzeugen ins Jenseits befördern sollten. Sie bemerkten nicht, dass er noch am
Leben war. Nun hat er sich über lange Zeit geschickt in die Organisation
eingeschlichen und gilt als treuer Mann des Syndikats. Einer seiner
Gangsterkollegen kam ihm aber auf die Schliche, in seinem Appartment bringt er
diesen mit den eigenen Händen um. Doch er wird von der entstellten Beatrice
(Noomi Rapace) beobachtet, die im gegenüberliegenden Hochhaus vom Balkon aus den
Mord beobachtet. Doch anstatt zur Polizei zu gehen, hat die Frau mit dem
brutalen Mörder Victor ganz andere Pläne...
Farrell und Rapace geben im Großstadtdschungel von New York City ein
wunderbares Noir Paar ab. Der Rächer Victor ist aus dem gleichen Holz geschnitzt
wie die Figur von Ryan Gosling in "Drive" und auch die geheimnisvolle Figur der
Französin Beatrice ist gut getroffen - sie ist lange Zeit ambivalent und
schwankt zwischen Weichheit und Härte hin und her. Möglicherweise ist der
Thrillerpart vielleicht nicht ganz so gut getroffen wie die Liebesgeschichte
zwischen den beiden Aussenseitern, die beide auf Rache sinnen und irgendwann
merken, dass sie dadurch keine Erlösung aus der eigenen Hölle hinbekommen.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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