Regie: John Cameron Mitchell
Der Tod unseres Kindes...
John
Cameron Mitchell ist ein sehr interessanter Filmemacher, der mir schon mit dem
sehr unkonventionellen "Shorbus" gefilel und inzwischen den Independent Sektor
verlassen hat, weil er in "Rabbit Hole" mit dem Filmstar Nicole Kidman bereits
als potentieller Oscarkandidat gehandelt wurde. Er hat zwar eine Nominierung
verpasst, aber seine Hauptdarstellerin durfte sich freuen. Eine weitere
Nominierung für die Oscarpreisträgerin aus "The Hours".
"Rabbit
Hole" ist aber ein Film, der nicht gerade zum Lachen ist. Das Drama ist durchweg
traurig, hat aber doch einige Hoffnungsschimmer zu bieten. Das Drehbuch ist eine
Adaption des Theaterstücks von David Lindsay Abaire aus dem Jahr
2005.
Dabei
geht es um das Trauma eines Ehepaars, das vor 8 Monaten ihren kleinen Sohn durch
einen tragischen Autounfall verloren hat. Sowohl Becca (Nicole Kidman) und Howie
(Aaron Eckhard) versuchen das Schicksal gemeinsam zu verarbeiten, doch das will
den beiden leider nicht besonders gut gelingen. Sie besuchen eine
Selbsthilfegruppe, dort lernen sie auch Gabby (Sandra Oh) und ihren Mann kennen,
die auch ein Kind verloren haben und schon 8 Jahre die Gruppe besuchen. Becca
kann nicht vom Gruppengeschehen profitieren, sie verlässt die Gruppe und
versucht immer mehr das Geschehene zu ignorieren, indem sie versucht sämtliche
schmerzliche Erinnerung an das Kind auszuradieren. Selbst der Hund der Familie
hält sich zur Zeit bei Beccas Mutter (Dianne Wiest) auf, weil Becca den Anblick
nicht ertragen kann. Als Izzy (Tammy Blanchard), Beccas Schwester schwanger
wird, verstärkt sich das Problem noch zusätzlich, die Ehe steht bald auf der
Kippe. Da trifft Becca zufällig auf den Student Jason (Mike Teller). Der junge
Mann ist der Unglücksfahrer und zeichnet Comics zum Thema
Parallelwelten...
"Rabbit
Hole" ist ein leiser, ruhiger Film, der seinem Thema sehr gerecht wird und schon
gar keine Allerweltslösungen anbietet, er macht aber Hoffnung, dass die Zeit ein
bisschen die Wunden heilen kann und er legt auch offen, dass es mehrere
Herangehensweisen gibt, um mit diesen traumatischen Ereignissen weiter leben zu
können. In einem der besten Momente des Films erzählt Beccas Mutter, gespielt
von der zweifachen Oscarpreisträgerin Dianne Wiest, wie sie mit dem Drogentod
ihres Sohns umgegangen ist und nennt das Beispiels eines Steins, den sie immer -
ihr ganzes Leben lang - mit sich tragen wird und das es bezogen auf den
geliebten Menschen, den man verloren hat, sogar wertvoll und gut ist, dass es
diesen Stein gibt, der schmerzvoll wirkt.
"Rabitt
Hole" ist auch ein Schauspielerfilm, sehr gut die Leistungen von Kidman und
Eckhard, die sich bemühen ihre Liebe zu retten, auch wenn dies angesichts
dieses grausamen Schicksals zukünftig offen bleibt.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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