Regie: Kim Je-Woon
Good old Sheriff Schwarzenegger...
Kim Je-Woons erster amerikanischer Film ist gleichzeitig auch das gelungene
Comeback von Arnold Schwarzenegger, der in "The Last Stand" den wehrhaften
Sheriff eines kleines US-Kaffs darstellt. Der südkoreanische Filmemacher hat
bereits mit "A Tale of two Sisters", "I saw the Devil" oder "A bittersweet Life"
sehr überzeugende Genrearbeiten abgeliefert, insofern war ich auch sehr gespannt
auf seinen ersten Ausflug ins sicherlich kommerziellere US-Filmgeschäft - noch
dazu mit einem in die Jahre gekommenen ehemaligen Hochkaräter wie Terminator
Schwarzenegger.
Wer sich nicht daran stört, dass der Film den durchschnittlichen US-Bürger
in exzessiver Manier als waffenstrotzenden Helden darstellt, der wird an diesem
Actionfilm seine große Freude haben. Denn Schwarzenegger zelebriert auch wieder
die von ihm bekannte selbstironische Note, indem er beispielsweise mal zugibt
"ich bin aber alt geworden". Kein Problem, denn auch die Deputys (Luis
Gusman/Zach Gilford) sind äusserst wehrhaft, wenn es drauf ankommt und wenn dann
mal einer ausfällt, dann rücken ganz normale Bürger nach, die sich zu
Hilfssheriffs verpflichten lassen.
Ist ja schliesslich Ehrensache. Vor allem darf der mexikanische Drogenbaron
Gabriel Cortez (Eduard Noriega) nicht entkommen, der aus dem Gefängnis befreit
wurde und sich nun mit einer umbebauten Chevrolet Corvette C6ZR 1 auf der Flucht
vor dem FBI von Las Vegas Richtung Mexico unterwegs ist. Keiner kann ihn
stoppen, noch nicht mal der versierte FBI Agent John Bannister (Forest
Whittaker), denn der fiese Gangster hat die FBI Agentin Ellen Richards (Genesis
Rodriguez) in seiner Gewalt. Inzwischen lernt der Zuschauer das beschauliche
Kaff Sommerton Junction in Arizona kennen, dass nahe der mexikanischen Grenze
liegt und für einen Sheriff von Schlag eines Ray Owens (Arnie) nicht viel zu
bieten hat. Doch der Cop geniesst die Ruhe, die Vergangenheit war gefährlich
genug. Bald hat er aber alle Hände voll zu tun, denn Cortez Gangsterarmee unter
der Führung von dem gemeingefährlichen Burrell (Peter Stromae) befndet sich
bereits in Ortsnähe und trifft alle Vorkehrung das der Boss die Grenze ohne
Probleme passieren kann. Sie haben aber nicht mit den Leuten im Ort gerechnet,
auch das Pärchen Sarah (Jaimie Alexander) und Frank (Rodgrigo Santoro) ist
bereit für die Verbrecherjagd alles zu riskieren. Die Gangster erleben ihren
bald ihren Alptraum in Form von guten Bürgern, die gut mit der Waffe zielen
können...
Ok, das wäre vielleicht ein Lieblingsfilm von Charlton Heston geworden, man
darf da nicht hinterfragen und in die Tiefe gehen, was der Actionfilm für eine
Botschaft ausschickt. Aber wer gut unterhalten sein möchte, der wird mit "Last
Stand" sehr gut bedient. Der Südkoreaner hat äusserst spannend inszeniert und
immer wieder Witz und Humor eingestreut, dass man beinahe schon von einem
angehenden Klassiker des Genres sprechen kann. Auch wenn "Last Stand" nicht die
verstörende Note von "I saw the Devil" oder "A Tale of two Sisters" erreicht,
lässt sich der Actionkracher doch sehr schnell in die Filmographie des
Regisseurs einordnen, denn die Old School Action hat enorme Reize und man
erinnert sich an die besseren zeiten dieser Filmsparte, die inzwischen vor allem
übertrieben und sehr technisiert daher kommt. Hier in "Last Stand" kommt mal
wieder der unerschütterliche Held zum Vorschein, der stoisch und unbeirrt seinen
Weg geht. Unbestechlich, unbezwingbar - trotz betagterem Alter. Arnold
Schwarzenegger eben...
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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