Regie: Guy Ritchie
Ein Pokerspiel mit fatalen Folgen...
Guy
Ritchie ist zwar weiterhin sehr erfolgreich im Filmgeschäft, seine Sherlock
Holmes Filme waren echte Kassenschlager - künstlerisch fand er aber nie wieder
so richtig zur alten Stärke seiner früheren Filme "Bube, Dame, König, Gras" und
"Snatch" zurück, die zwischen 1998 und 2000 entstanden. Beide Streifen wurden
sehr schnell zum Kult, vor allem weil sie so locker, cool und rythmisch perfekt
in Szene gesetzt wurden. Im Original heißt der Erstling "Lock, stock und Two
Smoking Barrels" und ist ein knallig schillerndes Heist-Movie mit extrem vielen
Darstellern, aber keine Angst - die Story ist einfach konzipiert bzw. es ist
eine Freude dem komplizierten Geflecht aus dem Gangstermilieu zu folgen und sich
einfach im Geschehen treiben zu lassen. Alles fängt mit den vier
langjährigen Freunden Bacon (Jason Stratham), Eddy (Nick Moran), Tom (Jason
Flemying) und Soap (Dexter Fletcher) an, die fette 100.000 Pfund einsetzen, um
bei einem Pokerspiel richtig abzusahnen. Mit Eddy sehen sie auch ne grandiose
Chance beim illegalen Pokerspiel vom Mafiaboss Hackebeil Harry Lonsdale
(P.J.Moriarty) einzusteigen und dort zu gewinnen. Doch wie naiv kann man sein zu
denken, dass es beim Obergangster und dessen rechter Hand Barry the Baptist
(Lenny McLean) fair und ohne gezinkte Karten zugeht ? Jedenfalls verliert Eddy
alles und hat zusätzlich noch 150.000 Pfund weitere Schulden an der Backe.
Innert einer Woche muss er nun das Geld beschaffen. Dazwischen lernt der
Zuschauer auch noch Big Chris (Vinnie Jones), dessen Sohn Little Chris (Peter
McNichol), den Griechen (Stephen Marcus), einige Kiffer mit sehr viel Geld und
noch mehr Gras sowie den durchgeknallsten von allen, den dunkelhäutigen
Gangsterboss Rory Breaker (Vas Blackwood) kennen. Und da wären noch eine weitere
Gangsterbande, zwei doofe Einbrecher, eine Politesse und zwei wertvolle
Gewehre...
Dies
alles war ausschlaggebend für den Riesenerfolg dieser respektlosen, zynischen,
überzeichneten, übertriebenen und brutalen Gangsterfarce, die durchgehend für
gute Unterhaltung und viel Lacher (manche bleiben im Hals stecken) sorgt. Mit
"Snatch" konnte dann der britische Filmemacher noch einen drauflegen und hatte
für kurze Zeit den Ruf ein britischer Tarantino zu sein. Auch heute noch in
einer retrospektiven Schaue erweist sich der Film immer noch als erstaunlich
modern, obwohl schon längst der Klassikerstatus gebeben ist und somit auch schon
viel Retropotential sichtbar wird.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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