Mittwoch, 9. Oktober 2013

Bube, Dame, König, Gras

























Regie: Guy Ritchie

Ein Pokerspiel mit fatalen Folgen...

Guy Ritchie ist zwar weiterhin sehr erfolgreich im Filmgeschäft, seine Sherlock Holmes Filme waren echte Kassenschlager - künstlerisch fand er aber nie wieder so richtig zur alten Stärke seiner früheren Filme "Bube, Dame, König, Gras" und "Snatch" zurück, die zwischen 1998 und 2000 entstanden. Beide Streifen wurden sehr schnell zum Kult, vor allem weil sie so locker, cool und rythmisch perfekt in Szene gesetzt wurden. Im Original heißt der Erstling "Lock, stock und Two Smoking Barrels" und ist ein knallig schillerndes Heist-Movie mit extrem vielen Darstellern, aber keine Angst - die Story ist einfach konzipiert bzw. es ist eine Freude dem komplizierten Geflecht aus dem Gangstermilieu zu folgen und sich einfach im Geschehen treiben zu lassen. Alles fängt mit den vier langjährigen Freunden Bacon (Jason Stratham), Eddy (Nick Moran), Tom (Jason Flemying) und Soap (Dexter Fletcher) an, die fette 100.000 Pfund einsetzen, um bei einem Pokerspiel richtig abzusahnen. Mit Eddy sehen sie auch ne grandiose Chance beim illegalen Pokerspiel vom Mafiaboss Hackebeil Harry Lonsdale (P.J.Moriarty) einzusteigen und dort zu gewinnen. Doch wie naiv kann man sein zu denken, dass es beim Obergangster und dessen rechter Hand Barry the Baptist (Lenny McLean) fair und ohne gezinkte Karten zugeht ? Jedenfalls verliert Eddy alles und hat zusätzlich noch 150.000 Pfund weitere Schulden an der Backe. Innert einer Woche muss er nun das Geld beschaffen. Dazwischen lernt der Zuschauer auch noch Big Chris (Vinnie Jones), dessen Sohn Little Chris (Peter McNichol), den Griechen (Stephen Marcus), einige Kiffer mit sehr viel Geld und noch mehr Gras sowie den durchgeknallsten von allen, den dunkelhäutigen Gangsterboss Rory Breaker (Vas Blackwood) kennen. Und da wären noch eine weitere Gangsterbande, zwei doofe Einbrecher, eine Politesse und zwei wertvolle Gewehre...

 Dies alles war ausschlaggebend für den Riesenerfolg dieser respektlosen, zynischen, überzeichneten, übertriebenen und brutalen Gangsterfarce, die durchgehend für gute Unterhaltung und viel Lacher (manche bleiben im Hals stecken) sorgt. Mit "Snatch" konnte dann der britische Filmemacher noch einen drauflegen und hatte für kurze Zeit den Ruf ein britischer Tarantino zu sein. Auch heute noch in einer retrospektiven Schaue erweist sich der Film immer noch als erstaunlich modern, obwohl schon längst der Klassikerstatus gebeben ist und somit auch schon viel Retropotential sichtbar wird.
Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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