Regie: Park Chan Wook
Onkel Charlie kehrt zurück...
Fans
von Hitchcocks "Im Schatten des Zweifels" sollten mal einen Blick auf "Stoker"
wagen, der ersten internationalen Produktion (USA, Großbritannien) des
Südkoreaners Park Chan Wook, der mit "Old Boy", "Lady Vengeance", "Sympathy for
Mr. Vengeance" oder "I´m a Cyborg, but thats ok" allesamt Spitzenfilme des
letzten Kinojahrzehnts schuf. Und auch mit "Stoker" trifft er bei mir voll ins
Schwarze - der mysteriöse Streifen ist poetisch und immer wieder schimmert der
Thriller durch. Denn möglicherweise kommt das Böse in die Stadt in der Gestalt
von Onkel Charlie (Matthew Goode), der nach vielen Jahren Weltreisen zur
Beerdigung seines älteren Bruders wieder im Familienkreis auftaucht. Ich liebe
Filme, in denen ein Onkel Charlie mit einem schrecklichen Geheimnis wieder im
Kreis der Lieben auftaucht. Und was mit Joseph Cotten und Teresa Wright
funktionierte, klappt auch hier bestens. Matthew Goode wirkt charismatisch, aber
vor allem der jungen Mia Wasikowska ist es zu verdanken, dass sich "Stoker" ein
kleines Filmjuwel nennen kann.
Dieser
Onkel Charlie hat Geheimnisse, aber auch Töchterchen India (Mia Waskikowska9 ist
schwer durchschaubar. Das stille Mädchen ist Klassenbeste und wird eigentlich
von den Jungs auf dem College (Lucas Will/Alden Ehrenreich) begehrt, doch sie
gilt als nicht berührbar und unnahbar. Den toten Vater hat das Mädchen geliebt,
gemeinsam gingen sie immer zur Jagd. Aussen vor stand immer die Mutter Evelyn
(Nicole Kidman), die ständig mit der Tochter in Konflikten steht. Pltözlich
taucht auch Tante Gin (Jacki Weaver) auf, doch die verschwindet auch bald
wieder. Überhaupt ist sie nicht die einzige, die einfach so
verschwindet...
Mit
grandiosen poetischen Bildern von Chung Chung-hoon ist dieser Film
für mich eines der besten Werke dieses Kinojahres. Die Story mündet immer wieder
in andere Richtungen, einerseits ist es ein Thriller, dann tauchen zunehmend
Horror- und Mysteryelemente auf, auch die neue Dreiecksbeziehung im opulenten
Anwesen der Stokers ist von einigen Interesse. Nach und nach erst erfährt der
Zuschauer mehr von der Anziehung zwischen Onkel und Nichte. Doch am Ende bleibt
das Mysterium und die subversiven Elemente wüten weiter.
Ein Spitzenfilm...
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.
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