Regie: Francis Ford Coppola
David gegen Goliath...
Die erfolgreichsten John Grisham Verfilmungen sind sicherlich
Sidney Pollacks "Die Firma" (Eispielergebnis: 270 Millionen Dollar) und
Alan J. Pakulas "Die Akte" (195 Millionen Dollar Umsatz). Regelrecht
gefloppt sind "Die Kammer" von James Foley und der "Gingerbread Man" von
Robert Altman.
Bei Francis Ford Coppolas "Der Regenmacher" aus dem Jahr 1997
konnte man mit einen US-Kassenergebnis v on 46 Millionen Dollar nicht
von einem Flop reden, denn es gab auch gute Besucherzahlen im Rest der
Welt. Die Macher dürften dennoch vom Ergebnis eher enttäuscht gewesen
sein.
Die Kritiker fanden den Film jedoch gut und er gilt inzwischen als
eine der besten Grisham Verfilmungen. Coppola hat es verstanden einen
interessanten Gerichtsfall mit einer guten Figurenzeichnung zu
kombinieren. Den aalglatten Staranwälten stellt er den kleinen Mann und
all seine Nöte gegenüber, ausserdem zeigt er die Begeisterung für das
Recht aber auch die inneren Zweifel über die Berufsgebahren - ein junge
Anwalt im Zwiespalt.
Im Gegensatz zu den meisten seiner Kommilitonen, die die University
of Memphis Law School absolviert haben, hat Rudy Baylor (Matt Damon)
keinen gut bezahlten Job in Aussicht und muss sich um Teilzeitstellen
bewerben, während er in einer Bar in Memphis Getränke serviert. Als er
verzweifelt nach einem Job sucht, lernt er den Besitzer der Bar, J.
Lyman "Bruiser" Stone (Mickey Rourke), kennen, der auch ein
skrupelloser, aber erfolgreicher Anwalt ist und Rudy als Mitarbeiter
einstellt.
Um von Bruiser bezahlt zu werden, müssen die Mitarbeiter Fälle
finden und sie bis zur Verhandlung aufarbeiten. Rudy antwortet, dass er
Fälle hat, darunter eine Versicherungssache, bei der es um böswilliges
Vertrauen geht, das seiner Meinung nach mehrere Millionen an
Schadenersatz wert sein könnte. Bruiser, der sich für den Fall
interessiert, macht Rudy mit dem Rechtsanwaltsgehilfen Deck Shifflet
(Danny de Vito) bekannt, einem ehemaligen Versicherungssachverständigen
mit fragwürdiger Ethik. Neue Klienten werden vor allem in den
Krankenhäusern an ihren Krankenbetten ausfindig gemacht.
Während er Rudy im Büro herumführt, erzählt Deck ihm, dass er die
Anwaltsprüfung sechs Mal nicht bestanden hat. Er ist aber Bruisers
bester Mann, weil er einfallsreich ist, Fälle findet, geschickt
Informationen sammelt und aufgrund seiner früheren Berufserfahrung in
der Versicherungsbranche weiß, wie man ihnen nachgeht.
Obwohl Rudy die Anwaltsprüfung in Tennessee bestanden hat, verfügt
er noch immer nicht über die erforderliche Zulassung als Anwalt. Er
versucht, dies nachzuholen, nachdem Bruiser nicht vor Richter Harvey
Hale (Dean Stockwell) erschienen ist, um den Fall zu verhandeln, aber
Hale schimpft Rudy aus und sagt ihm, er solle seine Zulassung erhalten
und dann wiederkommen. Der Verteidiger Leo F. Drummond (Jon Voight)
bietet Rudy an, ihn bei der Vereidigung vor dem Richter zu vertreten.
Danach erfährt Rudy, dass das FBI eine Razzia in Stones Büro
durchgeführt hat und Stone nirgends zu finden ist.
Mit den 5.500 Dollar, die Bruiser jedem von ihnen kurz vor seiner
Flucht gegeben hatte, legen Rudy und Deck ihr Geld zusammen und gründen
selbst eine Praxis. Sie vertreten das Ehepaar Dot und Buddy Black (Mary
Kay Place und Red West), deren 22-jähriger Sohn Donny Ray (Johnny
Whitworth) an Leukämie stirbt, aber durch eine
Knochenmarktransplantation hätte gerettet werden können, die von ihrer
Versicherung Great Benefit abgelehnt wurde.
Rudy, der noch nie einen Fall vor einem Richter und einer Jury
verhandelt hat, steht nun einer Gruppe erfahrener Anwälte unter der
Leitung von Drummond von der renommierten Kanzlei Tinley Britt
gegenüber. In der Kanzlei teilt Hale Rudy und Drummond mit, dass er den
Fall abweisen will, weil er ihn für einen "Lotteriefall" hält, der die
Gerichtsverfahren verlangsamt. Hale stirbt jedoch an einem Herzinfarkt,
bevor er dem Antrag auf Klageabweisung stattgibt. Der sympathischere
Tyrone Kipler (Danny Glover) ein ehemaliger Bürgerrechtsanwalt, wird zum
Nachfolger von Hale ernannt. Dies könnte für die Kläger eine Chance
bieten sich gegen die mächtige Versicherungsgesellschaft mit ihrem Boss
Wilfred Keeley (Roy Scheider) zu behaupten...
Während dieser Zeit lernt Rudy die hübsche Kelly Riker kennen, die
von Claire Danes gespielt wird. Durch diese neue Freundschaft ergibt
sich ein weiteres großes Problemfeld. Als Vermieterin des jungen Anwalts
ist Altstar Teresa Wright zu sehen. Die Sequenzen vor Gericht sind sehr
packend inszeniert und man darf auch die starken Darstellerleistungen
nicht vergessen, neben Matt Damon sind Danny de Vito, Danny Glover, Roy
Scheider und Jon Voight sehr überzeugend. Letzterer wurde sogar für
einen Golden Globe als bester Nebendarsteller nominiert.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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