Donnerstag, 29. Juni 2023

In America


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Jim Sheridan

Neuer Anfang in New York...

Der irische Filmemacher Jim Sheridan wurde bekannt durch seine oscarprämierten Filme "Mein linker Fuß" (Siege für Daniel Day Lewis und Brenda Fricker, eine Nominierung für Sheridan) und "Im Namen des Vaters" (7 Nominierungen, u.a. für die Darsteller Daniel Day Lewis, Emma Thompson, Pete Postlethwaite, Sheridan für den besten Film, beste Regie und Drehbuch - jedoch kein Sieg). "Im Namen des Vaters" wurde jedoch bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. 2002 schrieb er gemeinsam mit seinen Töchtern Naomi und Kirsten das Drehbuch zu dem Film "In America", der ca. 25 Millonen Dollar an der Kinokasse einspielte und ebenfalls zu einigen Oscar-Nominierungen führte. Erneut gelang es ihm in die Liste der Drehbuchnominierten zu kommen. Ausserdem erhielten die Darsteller Samantha Morton und Djimon Hounsou eine Nominierung. 
Die Geschichte hat autobiographischen Einschlag und handelt vom Kampf einer irischen Einwandererfamilie um ein neues Leben in New York City.
Im Jahr 2002 reisen Johnny (Paddy Considine) und Sarah Sullivan (Samantha Morton) und ihre Töchter Christy (Sarah Bolger) und Ariel (Emma Bolger) mit einem Touristenvisum von Irland über Kanada, wo Johnny als Schauspieler arbeitete, in die Vereinigten Staaten ein. Die Familie lässt sich in New York City nieder, in einem heruntergekommenen Mietshaus in Hell's Kitchen, das von Drogenabhängigen, Transvestiten und einem zurückgezogen lebenden nigerianischen Künstler und Fotografen namens Mateo Kuamey (Djimon Hounsou) bewohnt wird. Die Familie leidet unter dem Tod ihres fünfjährigen Sohnes Frankie, der an einem Hirntumor starb, der nach einem Sturz die Treppe hinunter entdeckt wurde. Der gläubige Katholik Johnny zweifelt an Gott und hat die Fähigkeit verloren, echte Gefühle zu empfinden, was sich auch auf seine Beziehung zu seiner Familie auswirkt. Christy glaubt, dass ihr toter Bruder ihr drei Wünsche gewährt hat, die sie aber nur in Zeiten nutzt, in denen die Familie in New York zu überleben versucht.
Nachdem sie die Wohnung gefunden hat, nimmt Sarah einen Job in der örtlichen Eisdiele an, um die Familie zu unterstützen, während Johnny für jede Rolle vorspricht, für die er geeignet ist - ohne Erfolg. Trotz ihrer Armut geben ihnen die anfängliche Freude, in den Vereinigten Staaten zu sein, und der Zusammenhalt die Energie, das Beste aus dem zu machen, was sie haben, und Christy hält die Ereignisse ihres Lebens mit einem geliebten Camcorder fest. Als das Geld knapp wird und die Temperaturen in der Stadt in die Höhe schnellen, greift die Familie auf ihre Ersparnisse zurück, um ins Kino zu gehen, um "E.T. the Extra-Terrestrial" zu sehen und die Klimaanlage zu genießen, um sich von dem drückenden Wetter zu erholen. Die Spannungen zwischen Johnny und Sarah nehmen mit der Sommerhitze zu. Die Entdeckung, dass Sarah schwanger ist, macht die finanzielle und emotionale Belastung der beiden noch größer. Schließlich findet Johnny einen Job als Taxifahrer, um das Einkommen der beiden aufzubessern und das Schulgeld für die katholische Schule der Mädchen zu bezahlen.
An Halloween freunden sich die Mädchen mit Mateo an, als sie an seine Tür klopfen, um Süßes oder Saures zu geben. Trotz Johnnys Zurückhaltung gegenüber dem etwas imposanten und abweisenden Mann, lädt Sarah ihn zum Abendessen in ihre Wohnung ein, und schließlich erfahren sie, dass der Mann traurig und einsam ist, weil er an AIDS erkrankt ist und bald sterben müss. Später stürzt Mateo eine Treppe hinunter und wird bewusstlos. Christy versucht, ihn mit Hilfe der Herz-Lungen-Wiederbelebung wiederzubeleben, wird aber von den anderen Bewohnern, die zu wissen scheinen, dass er HIV-positiv ist, vor ihm gewarnt. Der Zustand des Mannes verschlechtert sich weiter, während sich Sarahs Fötus entwickelt. Das Baby wird zu früh und in schlechtem Gesundheitszustand geboren und benötigt eine Bluttransfusion. Johnny und Sarah sind nicht nur wegen der Überlebenschancen des Babys nervös, sondern auch wegen der explodierenden Krankenhausrechnungen, die nach der Entbindung des Babys bezahlt werden müssen, so dass Sarah einen kurzen Nervenzusammenbruch erleidet, Johnny die Schuld an Frankies Tod gibt und ihn unter Tränen beschimpft.
Nachdem sie sich beruhigt hat, stimmen Johnny und Sarah der Bluttransfusion von Christy zu.Damit wird das Kind gerettet - zum selben Zeitpunkt stirbt Mateo, der ohne, dass die Familie es weiß die kompletten Krankenhauskosten bezahlt hat. Sarah und das Baby werden aus dem Krankenhaus entlassen und Johnny findet Arbeit am Theater. Johnny sitzt in der Schlußszene abends auf dem Balkon der Wohnung, starrt den Mond an und ruft die beiden Kinder zu sich. Sie rufen Mateo Abschiedsgrüße in die Nacht hinaus. Es gelingt Christy, ihren Vater dazu zu bewegen, sich endlich von Frankie zu verabschieden; da erst kann er wieder weinend Schmerz und Trauer fühlen....




Es gibt keinen Zweifel an der Fähigkeit des Regisseurs, bewegende Momente aus einem potenziell sentimentalen und ausgesprochen vertrauten Stoff herauszukitzeln: der Geschichte von mittellosen Einwanderern, die versuchen, in Manhattan Fuß zu fassen. Der Film kombiniert erstklassig lustige, traurige und leidenschaftliche Anteile. Auch die Darsteller beweisen großes Können, weil sie diese Menschen lebendig werden lassen.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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