Regie: Paul W. S. Anderson
Moderner D´Artagnan...
Alexandre Dumas berühmter Roman "Die drei Musketiere" wurde schon
oft verfilmt. Als die besten Verfilmungen gelten die 40er Jahre Fassung
von George SidneyS mit Gene Kelly und Lana Turner und vor allem Richard
Lesters Zweiteiler aus den 70er Jahren mit Michael York, Raquel Welch
und Faye Dunaway in den Hauptrollen. Stephen Hereks Version aus dem Jahr
1993 mit Chris O´Donnell und Rebecca de Mornay war zwar erfolgreich an
der Kinokasse, doch er wurde mit schlechten Kritiken übersät und der
Hauptdarsteller bekam sogar eine Nominierung für die Goldene Himbeere.
2011 versuchte sich Paul W. S. Anderson an dem bestens bekannten
Stoff. Er hat seine Verfilmung mit vielen jungen und trendigen
Versatzstücken garniert. So kommt sogar ein Luftschiff in Clockpunk
Ästhetik zum Einsatz, dass nun so gar nicht zur Geschichte passen will.
Auch einige Zeitlupensequenzen und ein paar Martial Arts Einlagen in den
Kampfszenen sollen das jugendliche Publikum für diesen klassischen
Stoff begeistern, was ich irgendwie bezweifle. Andererseits finde ich
den jungen Logan Lerman perfekt als D´Artagnan, weil er der Romanfigur
viel näher kommt als jeder Vorgänger vor ihm. Der Film wurde in Bayern
gedreht und die Innenaufnahmen wurden im Studio Babelsberg realisiert.
Bereits in der Anfangssequenz kennt die Phantasie bzw. die Abweichung von der Vorlage keine Grenze.
In Venedig stehlen die Musketiere Athos (Matthew McFadyen), Porthos
(Ray Stevenson) und Aramis (Luke Evans) mit Hilfe von Milady de Winter
(Milla Jovovich) die von Leonardo da Vinci angefertigten Entwürfe für
ein Luftschiff. Sie werden jedoch von Milady verraten, die sie
handlungsunfähig macht und die Pläne an den Herzog von Buckingham
(Orlando Bloom) verkauft.
Ein Jahr später verlässt der Bauernjunge d'Artagnan (Logan Lerman)
sein Dorf in der Gascogne und geht nach Paris, in der Hoffnung, wie sein
Vater Musketier zu werden, doch er erfährt, dass die Truppe aufgelöst
wurde. In einer ländlichen Kneipe fordert er Hauptmann Rochefort (Mads
Mikkelsen), den Anführer der Garde von Kardinal Richelieu (Christoph
Waltz), zum Duell heraus, nachdem er von ihm beleidigt wurde, aber
Rochefort schießt ihn nur an, während er abgelenkt ist. In Paris trifft
d'Artagnan getrennt auf Athos, Porthos und Aramis, die er versehentlich
beleidigt und mit denen er sich duelliert. Athos bringt Porthos und
Aramis als seine Sekundanten zum Duell mit, wodurch d'Artagnan ihre
wahren Identitäten erkennt. Richelieus Wachen kommen, um die beiden
festzunehmen, doch inspiriert von d'Artagnan kämpfen die Musketiere
gemeinsam und gewinnen. Alle vier werden vor den jungen König Ludwig
XIII. (Freddie Fox) geladen, und Richelieu drängt ihn, sie hinzurichten,
aber Königin Anne (Juno Temple) ist von ihrer Tapferkeit beeindruckt
und der König zeichnet sie stattdessen aus.
Richelieu beauftragt Milady, die nun seine Komplizin ist, falsche
Liebesbriefe in Königin Annes Besitz zu platzieren, ihr Diamantenkollier
zu stehlen und es in den Tower von London zu bringen, um ihr eine
Affäre mit Buckingham anzuhängen, was König Ludwig zwingen würde, sie
hinzurichten und England den Krieg zu erklären. Zu diesem Zeitpunkt
verlangte das Volk nach einem erfahreneren Anführer: Richelieu selbst.
Um ihre eigene Position zu sichern, verlangt Milady, dass Richelieu in
einer schriftlichen Vollmacht erklärt, dass sie im Auftrag Frankreichs
arbeitet.
Die gefälschten Briefe werden gefunden und König Ludwig übergeben,
der von Richelieu den Rat erhält, einen Ball zu veranstalten, auf dem
Königin Anne gezwungen werden soll, das Collier zu tragen. Wenn sie das
nicht tut, ist ihre Affäre echt, und es kommt zum Krieg. Constance
Bonacieux (Gabriella Wilde), Königin Annes Hofdame, erfährt von
Richelieus Plan und bittet die Musketiere, ihn zu verhindern. Sie folgen
Milady und Buckingham nach London, während Constance von Rochefort
gefangen genommen wird, weil sie den Musketieren geholfen hat, vor ihm
zu fliehen. Natürlich verliebt sich D´Artagnan in Constance...
Regie-Ikone Quentin Tarantino stufte Andersons Version als einer der besten 10 Filme
des Jahres ein, was für mich total übertrieben ist. Natürlich ist die
Geschichte immer noch so gut, dass man sie gerne noch einmal
wiedersieht. Die Updates sind aber nur für Kinozuschauer gedacht, die
die Vorlage nicht kennen.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten.
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