Regie: Walter Hill
Harte Zeiten...
"Ein stahlharter Mann" aus dem Jahr 1975 war der Debütfilm von
Walter Hill, dessen Nachfolgefilme "Driver" und "Die Warriors" zu den
großen Kultfilmen der 70er Jahre zählen. Bereits bei seinem Erstling ist
das Können von Walter Hill zu sehen. Der Film heißt im Original "Hard
Times" und die Hauptrolle wurde mit dem damaligen Superstar Charles
Bronson besetzt, der eine seiner besten Leistungen zeigt.
Die harten Zeiten beziehen sich auf die Zeit, in der der Film
spielt. Das von Armut und Gewalt geprägte Amerika in den 30er Jahren,
mitten in der Weltwirtschaftskrise. Helden der Geschichte sind die
Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben. Bereits im Debütfilm ist
eine Vorlage zu erkennen, zu der Hill immer mal wieder zurückkehrte: Er
stellt seinem schweigsamen Helden einen Partner zur Seite, der ganz
anders tickt und viel geschwätziger ist als die Hauptfigur. Diesen Part
hat in "Ein stahlharter Mann" James Coburn übernommen. In späteren
Filmen von Hill gabs ähnliche Duos wie Nick Nolte und Eddie Murphy in
"Nur 48 Stunden" oder Schwarzenegger mit James Belushi in "Red Heat".
Die Geschichte spielt im Jahr 1933. Ein Zug verlangsamt seine
Fahrt, weil er kurze Zeit später in dem Ort Halt macht. Der bereits in
die Jahre gekommene Chaney (Charles Bronson) war sozusagen "Blinder
Passagier" in diesem Güterzug und springt dann vom Zug. Er geht in eine
Kneipe und beobachtet die Umgebung. Er bemerkt, dass sich viele Männer
vor einem Gebäude treffen und dort hineingehen. Er folgt ihnen und wird
Zeuge bei einem Straßenkampf mit bloßen Fäusten, beim dem natürlich
Wetten abgeschlossen werden. Der Kämpfer der von von dem großsurigen,
und rhetorisch versierten Speed (James Coburn) ins Renen geschickt
wurde, verliert haushoch. Chaney überredet Speed, ihn gegen den Sieger
kämpfen zu lassen. Natürlich ist Speed äusserst skeptisch, aber er nimmt
Chaneys 6 Dollar, die er bei sich hat und wettet das Geild. Der Kampf
dauert nur einige Sekunden, der vorherige Sieger liegt am Boden und ab
sofort sind Chaney und Speed Partner. Sie verlegen ihre Geschäfte und
die daraus resultierenden Kämpfe nach New Orleans und machen gutes Geld,
weil sich Chaney ein Meister im Straßenkampf erweist. Mit der hübschen
Lucy Simpson (Jill Ireland) findet er auch eine Frau, die ihm gefallen
könnte.
Speed plant Chaney gegen Jim Henry (Robert Tessler), den
ungeschlagenen Straßenkämpfer der Stadt, antreten zu lassen. Henry ist
ein furchterregender Brutalo, der durch den reichen Geschäftsmann Gandil
(Michael McGuire) finanziert wird. Gandil wittert ein Komplott, deshalb
besteht er darauf, Speed solle 3.000 Dollar im Voraus einsetzen. Speed
sieht sich daher gezwungen, ein Darlehen bei lokalen Gangstern
aufzunehmen. Chaney nimmt es mit Jim Henry auf und erweist sich der
Aufgabe gewachsen, er schlägt ihn bewusstlos. Eigentlich wäre nun alles
in Ordnung, wenn nur nicht Speed seinen gesamten Gewinn beim Pokern
verlieren würde...
Trotz dem Schwerpunkt auf "kampf" und "Action" gelingt es Walter
Hill durch die vielen Momentaufnahmen aus dem Leben dieser kleinen
Gaunern, Landstreichern und sonstigen Randexistenzen ein kritisches
Zeitbild dieser Depression zu schaffen. Das Gespann Bronson und Coburn
funktioniert gut. Die beiden hatten ja bereits in den John Sturges
Klassikern "Die glorreichen Sieben" und "Gesprengte Ketten" gut zusammen
harmoniert.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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