Dienstag, 20. Juni 2023

Ein stahlharter Mann


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Walter Hill

Harte Zeiten...

"Ein stahlharter Mann" aus dem Jahr 1975 war der Debütfilm von Walter Hill, dessen Nachfolgefilme "Driver" und "Die Warriors" zu den großen Kultfilmen der 70er Jahre zählen. Bereits bei seinem Erstling ist das Können von Walter Hill zu sehen. Der Film heißt im Original "Hard Times" und die Hauptrolle wurde mit dem damaligen Superstar Charles Bronson besetzt, der eine seiner besten Leistungen zeigt.
Die harten Zeiten beziehen sich auf die Zeit, in der der Film spielt. Das von Armut und Gewalt geprägte Amerika in den 30er Jahren, mitten in der Weltwirtschaftskrise. Helden der Geschichte sind die Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben. Bereits im Debütfilm ist eine Vorlage zu erkennen, zu der Hill immer mal wieder zurückkehrte: Er stellt seinem schweigsamen Helden einen Partner zur Seite, der ganz anders tickt und viel geschwätziger ist als die Hauptfigur. Diesen Part hat in "Ein stahlharter Mann" James Coburn übernommen. In späteren Filmen von Hill gabs ähnliche Duos wie Nick Nolte und Eddie Murphy in "Nur 48 Stunden" oder Schwarzenegger mit James Belushi in "Red Heat".
Die Geschichte spielt im Jahr 1933. Ein Zug verlangsamt seine Fahrt, weil er kurze Zeit später in dem Ort Halt macht. Der bereits in die Jahre gekommene Chaney (Charles Bronson) war sozusagen "Blinder Passagier" in diesem Güterzug und springt dann vom Zug. Er geht in eine Kneipe und beobachtet die Umgebung. Er bemerkt, dass sich viele Männer vor einem Gebäude treffen und dort hineingehen. Er folgt ihnen und wird Zeuge bei einem Straßenkampf mit bloßen Fäusten, beim dem natürlich Wetten abgeschlossen werden. Der Kämpfer der von von dem großsurigen, und rhetorisch versierten Speed (James Coburn) ins Renen geschickt wurde, verliert haushoch. Chaney überredet Speed, ihn gegen den Sieger kämpfen zu lassen. Natürlich ist Speed äusserst skeptisch, aber er nimmt Chaneys 6 Dollar, die er bei sich hat und wettet das Geild. Der Kampf dauert nur einige Sekunden, der vorherige Sieger liegt am Boden und ab sofort sind Chaney und Speed Partner. Sie verlegen ihre Geschäfte und die daraus resultierenden Kämpfe nach New Orleans und machen gutes Geld, weil sich Chaney ein Meister im Straßenkampf erweist. Mit der hübschen Lucy Simpson (Jill Ireland) findet er auch eine Frau, die ihm gefallen könnte.
Speed plant Chaney gegen Jim Henry (Robert Tessler), den ungeschlagenen Straßenkämpfer der Stadt, antreten zu lassen. Henry ist ein furchterregender Brutalo, der durch den reichen Geschäftsmann Gandil (Michael McGuire) finanziert wird. Gandil wittert ein Komplott, deshalb besteht er darauf, Speed solle 3.000 Dollar im Voraus einsetzen. Speed sieht sich daher gezwungen, ein Darlehen bei lokalen Gangstern aufzunehmen. Chaney nimmt es mit Jim Henry auf und erweist sich der Aufgabe gewachsen, er schlägt ihn bewusstlos. Eigentlich wäre nun alles in Ordnung, wenn nur nicht Speed seinen gesamten Gewinn beim Pokern verlieren würde...





Trotz dem Schwerpunkt auf "kampf" und "Action" gelingt es Walter Hill durch die vielen Momentaufnahmen aus dem Leben dieser kleinen Gaunern, Landstreichern und sonstigen Randexistenzen ein kritisches Zeitbild dieser Depression zu schaffen. Das Gespann Bronson und Coburn funktioniert gut. Die beiden hatten ja bereits in den John Sturges Klassikern "Die glorreichen Sieben" und "Gesprengte Ketten" gut zusammen harmoniert.






Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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