Regie: Robert Wise
Katastrophe in der Luft...
1975 war der Höhepunkt der Katastrophenfilme bereits erreicht.
Einige Monate zuvor feierten Filme wie "Flammendes Inferno", "Erdbeben"
oder "Airport 1975" riesige Erfolge in den Kinos. Auch "Die Hindenburg"
von Robert Wise füllte die Kinosäle.
Der Film spielte 27 Millionen Dollar ein und erzählt sehr
spekulativ die Geschichte von der Zerstörung des deutschen
Verkehrsluftschiffes LZ 129 "Hindenburg" im Jahr 1937. Zugunsten der
Spannung wurde auf das Buch "Der letzte Flug von LZ 129" von Michael
Mooney zurückgegriffen. Dort wird das Luftschiff von einer Bombe
zerstört, die von Saboteuren herbeigeführt wurde.
Offiziell wurde nie geklärt warum es zu dieser Katastrophe kam, bei
der 35 der 97 Passagiere ums leben kamen. Eine Frau aus Milwaukee, nach
eigenen Angaben Hellseherin, schickt einen Brief an die deutsche
Botschaft in Washington, indem sie behauptet, der Zeppelin Hindenburg
werde nach dem Überflug von New York City explodieren.
Oberst Franz Ritter (George C. Scott) - Ein Oberst der Luftwaffe,
wird von Joseph Goebbels (David Mauro) als Sicherheitsoffizier an Bord
der Hindenburg geschickt, um auf eine Bombendrohung zu reagieren. Ritter
wurde als Chef des Nachrichtendienstes während der Bombardierung von
Guernica mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Sein Sohn Alfred war in der
Hitlerjugend und starb im Jahr zuvor bei einem Sturz aus einer Synagoge,
nachdem er sie mit Parolen beschmiert hatte.
Er wird von einem Nazi-Regierungsbeamten,
SS/Gestapo-Hauptsturmführer Martin Vogel (Roy Thinnes), unterstützt, der
sich als "offizieller Fotograf" der Hindenburg ausgibt. Beide arbeiten
jedoch unabhängig voneinander, um den Hintergrund aller Passagiere und
Besatzungsmitglieder der Reise zu ermitteln. Ritter hat Grund, jeden zu
verdächtigen, sogar seine alte Freundin, Gräfin Ursula von Reugen (Anne
Bancroft), deren Ostseegut in Peenemünde von den Nazis übernommen wurde
und die anscheinend aus Deutschland geflohen ist, um ihre Tochter in
Boston zu besuchen.
Zu den weiteren Hauptverdächtigen gehören die Kartenfälscher Emilio
Pajetta (Burgess Meredith) und Major Napier,(Rene Auberjonos) Edward
Douglas (Gig Young), ein verdächtiger deutsch-amerikanischer
Werbefachmann, sowie mehrere Besatzungsmitglieder und sogar die
Hindenburg-Kapitäne Pruss (Charles Durning) und Lehmann (Richard A.
Dysart). Viele mögliche Hinweise entpuppen sich als Ablenkungsmanöver,
wie z. B. Joe Spah (Robert Clary), der das Innere des Schiffes als Idee
für eine Vaudeville-Show skizziert hat, und mysteriöse Namen, die sich
später als Namen von Rennpferden herausstellen, auf die zwei der
Passagiere Wetten abschließen. Zwei weitere Codenamen, die für
fleischfressende Luft- und Seetiere stehen, beziehen sich auf die
Hindenburg selbst und die Queen Mary, auf der Douglas' Konkurrent
versucht, vor ihm den Hafen zu erreichen, um ein Geschäft in New York
abzuschließen.
Während sich die Hindenburg auf dem Weg zur Lakehurst Naval Air
Station befindet, verschwören sich die Ereignisse gegen Ritter und
Vogel. Sie verdächtigen bald den Mechaniker Karl Boerth (William
Atherton), einen ehemaligen Hitlerjugendführer, der vom Naziregime
desillusioniert ist....
Erst sehr spät kommen die Spezialeffekte zum Einsatz, sie sind
allerdings grandios. Das Unglück wird in schwarz-weiß Aufnahmen gezeigt,
dabei haben die Techniker auch tatsächliches Archivmaterial vom Unglück
mit verwendet. Diese Vorgehensweise wurde perfekt gemacht - daher
erhielt der Film bei der Oscar Verleihung 1976 zwei Sonderpreise. Einmal
wurden Albert Whitlock und Glen Robinson für die visuellen Effekte
geehrt und auch Peter Berkos bekam einen Oscar für die Bearbeitung der
Toneffekte.
Weitere Nominierungen gab es für die beste Art Direction, für die
beste Kameraführung (Robert Surtees) und den besten Ton. Am Ende gibts
Entwarnung für alle Tierfreunde:
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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