Freitag, 15. September 2023

Das goldene Schwert des Königstigers


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Chang Cheh

 Der Einarmige...

"Das goldene Schwert des Königstigers" heißt im Original "The One-Armed Swordsman" und wurde von Chang Cheh im Jahr 1967 inszeniert. Es war einer der ersten Wuxia Filme einer damals neuen Generation, versehen mit einem neuen Stil. Neben gewalttätigen Schwertkämpfen und heftigem Blutvergießen war es der neue männliche Antiheld, der diesen neuen Stil maßgeblich mitprägte.
Ein wenig Später fügte dann der legendäre King Hu eine weitere Variante dazu, denn er etablierte die weibliche Schwertkampfheldin, deren Talent sich auf alle Fälle mit ihren männlichen Herausforderern messen konnte.
Wie der Original titel bereits erwähnt, wird der Zuschauer mit einem gehandikapten Helden bekannt gemacht. Der Film spielte in Hongkong erstmalig die Summe von 1 Million HongkongDollars ein und machte seinen Star Jimmy Wang zum Superstar.
"Das goldene Schwert des Königstigers" gehört auch heute noch zu den größten Klassikern der Shaw Brothers Production und inspirierte bis heute das Martial Arts und Wuxia Genre. Bis heute tauchen in diesem Genre Helden mit eklatanten körperlichen Schwächen auf, die aber durch Willenskraft und Stärke vom jeweiligen Protagonisten in besondere Stärken umgewandelt werden kännen.
Der Film aus dem Jahr 1967 zog zwei weitere bedeutende Fortsetzungen nach sich, die ebenfalls von Chang Cheh gedreht wurden. 1969 wurde "Return of the One Armed Swordsman" veröffentlicht und 1971 der genauso geschätzte Klassiker "Schwert des gelben Tigers" mit dem beiden Superstars Ti Lung und David Chiang.
Trotz extrem gut inszenierter Kampfszenen (u.a. mit fiesen Zangen und kleinen Dolchen) steht die Handlung bzw. das Drama selbst im Vordergrund und somit auch die tragische Geschichte des jungen Fang Gang (Jimmy Wang) Der berühmte Schwertkampfmeister Qi Yu-Feng (Tien Feng) gerät eines Tages in einen Hinterhalt und wird vergiftet. Einer seiner Schüler kommt im letzten Moment zur Hilfe und kann seinen Meister retten, wird dabei aber tödlich verwundet. Meister Qi schwört seinem Schüler, dass er sich fortan um dessen Sohn Fang Gang kümmern und ihm die hohe Kunst des Schwertkampfes beibringen wird. Fang Gang ist ein brillanter Schüler, und als er erwachsen ist, soll er die Schule von Meister Qi übernehmen, was dessen andere Schüler und vor allem Qis Tochter (Angela Pan)allerdings wenig begeistert. Eifersüchtig schmieden sie einen Plan, um Fang Gang loszuwerden, wissen aber nicht, dass dieser sich längst dazu entschlossen hat, der Schule den Rücken zu kehren, um nicht weiterhin der Auslöser für Neid und Missgunst sein zu müssen. Als sie Fang Gang schließlich stellen, kann er sie zwar mühelos besiegen, wird aber nach dem Kampf hinterrücks von Qis Tochter verstümmelt. Mit abgehacktem Arm und gebrochenem Schwert schleppt er sich von dannen und landet bewusstlos in den Händen der hübschen Bäuerin Xiao Man (Lisa Chiao Chiao), die ihn zwar gesund pflegt und sich in ihn verliebt, aber seine Traurigkeit darüber, dass er seinen Arm nicht mehr gebrauchen kann, nicht mindern kann. Er entschließt sich bei dem Mädchen zu bleiben und lernt aber auch durch ein halb verbranntes altes Kung Fu Lehrbuch das Schwert meisterhaft mit seinem noch verbliebenen linken Arm zu führen. Und bald wird auch seine Kampfesstärke gebraucht, denn in seiner Abwesenheit wird ein Komplott gegen seinen alten Meister Qi-Yu-Feng geschmiedet....





Es gibt keinen Zweifel daran, dass "Das goldene Schwert des Königstigers" auch heute noch einer der besten Martial Arts Klassiker ist. Er gilt als "die Mutter" der modernen chinesischen Wuxia Filme und bis heute ist erkannebar, dass das Genre nach wie vor sich an den Versatzstücke dieses Klassikers bedienen. Chang Cheh war sichtlich von zwei Strömungen geprägt: Er orientierte sich formal deutlich an den Italo Western eines Sergio Leone, aber auch an den legendären Samurai Filmen des japanischen Meisterregisseurs Akira Kurosawa - ohne aber seine inhaltliche Eigenständigkeit aus den Augen zu verlieren. 






 Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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