Freitag, 15. September 2023

Die Teufelspiraten von Kau-Lun


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Chan Cheh, Pao Sue Li und Wu Ma

Freibeuter...

Das Genre des Piratenfilms ist beinahe so alt wie die Kinogeschichte. Douglas Fairbanks war in der Stummfilmzeit "Der Seeräuber" und Errol Flynn folgte ihm in den frühen Tonfilmjahren in "Unter Piratenflagge" nach. Zu Beginn der 40er Jahre und bereits im prallen Technicolorfarben läutete Tyrone Power mit ""The Black Swan" die Hochphase dieses Genres ein. Bemerkenswert war auch der akrobatisch versierte Burt Lancaster als "Der rote Korsar". In den 60er Jahren wurde es in den Lichtspielhäusern ruhiger um die Banditen der Meere. Wobei es immer wieder Versuche gab das Genre zu erneuern: Sei es mit Robert Shaw als "Swashbuckler" oder mit Geena Davis als "Piratenbraut". Steven Spielberg realisierte den Blockbuster "Hook" und selbst Roman Polanski ließ es sich nicht nehmen, "Piraten" ins Kino zu bringen. Das erfolgreichste Piratenrevival gelang Gore Verbinski mit "Fluch der Karibik" - ein Megaerfolg, der vier Fortsetzungen nach sich zog und Johnny Depp sogar eine Oscarnominierung als bester Schauspieler bescherte.
Auch die Shaw Brothers versuchten sich in Sachen Piratenfilm einige Male - Chan Cheh führte in "Die Teufelspiraten von Kau Lun" gemeinsam mit seinen Kollegen Pao Sue Li und Wu Ma Regie. Natürlich mit einer starken Brise Kung Fu Kampf. Der Film erzählt die angeblich wahre Geschichte des Piraten Chang Pao Chai - sein Werdegang gleicht einer Robin Hood Story. Interessanterweise gibt es nur drei größere Actionfilme in diesem Film: In der ersten Szene kapert der Piratenboss mit seinem Männern ein britisches Schiff. Die zweite Szene dann im Mittelteil mit einer zünftigen und ausufernden Schlägerei am Strand und am Ende dürfen dann die beiden Topstars Ti Lung und David Chiang einen finalen Kung Fu Fight austragen.
Südchina zur Zeit der manchurischen Qing-Dynastie im 18. Jahrhundert. In den Gewässern um Kanton, Macao und Hongkong befindet sich der heldenhafte Pirat Chang Pao-Chai (Ti Lung) wieder einmal auf einem Raubzug, um die Handels-Schiffe der Kolonial-Mächte zu plündern. Diesmal muss ein britsches Schiff der Handelsmarine eingenommen werden, was natürlich gelingt. Doch das Piratenschiff wurde bei dem Angriff schwer beschädigt. Eine Weiterfahrt wäre zu riskant. So muss die Piratendschunke heimlich in einer kleinen, schwer zugänglichen Bucht vor Anker gehen. MIt einigen seiner Männer versucht der Kapitän der Piraten Material und Segelzeug zu beschaffen. Während seines Landgangs, bei dem er als reicher Geschäftsmann verkleidet ist, werden die Hafenarbeiter und Fischer von dem bösen Stadthalter Zyang (Tien Ching) undder geldgierigen My Lan (Yue Fung) brutal ausgebeutet. Der Piratenboss erkennt das Leid der armen Leuten und versucht diesen Menschen zu helfen. Doch sollte er entdeckt und gefasst werden, dann wäre ihm das Todesurteil sicher. Und zur gleichen Zeit hält sich der Beamte Wu (David Chiang) in der Stadt auf, der 1) die Piraten unschädlich machen soll und 2) auch herausfinden will, wer das arme Volk unterdrückt....



Natürlich wird der Film durch die beiden charismatischen Hauptdarsteller Ti Lung und David Chiang getragen, die nicht nur in der kultigen Kulissenwelt des Shaw Brothers Filmstudio agieren, sondern auch raus aufs Wasser, am Strand und diese Location mit strahlend blauem Himmel und türkis-blauem Wasser wirkt zusätzlich erfrischend auf die Geschichte. Der Film wirkt etwas aufwendiger als die meisten anderen Shaw-Filme und war womöglich als Prestige-Produktion geplant.




Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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