Regie: Chang Cheh
Die apokayptischen Reiter in Seoul...
Im Jahr 1953 geht der Koreakrieg zu Ende und genau zu diesem
Zeitpunkt ist Chang Chehs 1972 entstandener Martial Arts Film "Four
Riders" angesiedelt. Es sind symbolisch die vier apokalyptischen Reiter
gemeint, die laut Bibel Pest, Krieg, Teuerung und Tod bedeuten. Und
tatsächlich ist die Zahl der Opfer am Ende gefühlt beinahe größer als im
vorangegangenen Krieg. Die Bösen überleben zwar nicht, aber der Preis
für die vier guten Helden, die alle brav in der Armee für ihr Land
gedient haben und auch deren Anhang liegen am Ende leblos auf dem Boden.
Das Militär hat eingegriffen und hat einfach ohne Vorwarnung nur noch
drauf los geschossen. Mit dieser hohen Anzahl an durchsiebten Körpern
hat Chang Cheh irgendwie die Grenze zum Trash leider verlassen. Schade,
denn der Film beginnt sehr stimmungsvoll mit dem Kriegsende und mit den
vielen Soldaten, die nun zurück nach Hause, zurück ins Normale Leben
wollen. Doch zuvor ist noch ein Besuch im Sündenpfuhl Seoul angesagt,
dort soll mehr los sein wie in Singapur oder Shanghai.
Im Jahr 53 ging auch im Süden Koreas der blutige
Stellvertreterkreig der Supermächte zu Ende. Viele amerikanische G.I. s
sind noch im Land und amüsieren sich in den vielen Bars, so auch im
angesagten "Hello John", wo besonders viele willige Mädchen zu Diensten
sind. Feng Xia (Ti Lung) gehört zu diesen Heimkehrrn, er hat sich aber
kurzerhand einen Jeep seiner Einheit "ausgeliehen" und will auch die
Freiheit ein bisschen genießen. Unterwegs nimmt er den jungen Soldaten
Gao Yin-Han (Wang Chung) mit, der in Seoul seinen besten Kumpel im
Krankenhaus besuchen will.
Dieser "best Buddy" ist der verletzte Li Wei-Shi (Chen Kuan Tai),
der es gerne melancholisch mag und in seine Krankenschwester Song Hua
(Ching Li) verliebt ist. Das Wiedersehen mit seinem Freund schlägt
natürlich positiv auf sein Gemüt.
Zur gleichen Zeit wird Feng Xia, der alleine in der Stadt
schlendert, Zeuge eines brutalen Mordes an einem US-Soldaten. Der
Mafiosi Lei Tai (Yasuaki Kurata) ist der Auftraggeber dieses Mordes. Der
US-Soldat hat für die Organisation Drogen geschmuggelt und wollte nach
dem letzten Deal aussteigen. Doch Mitwisser sind natürlich für die Mafia
gefährlich, daher wurde der Amerikaner ausgeschaltet. Lei Tai kann
durch seine Vielzahl Männer Feng Xia überwältigen. Er lässt ihn
bewusstlos am Tatort zurück und der Schlagring, mit dem das Todesopfer
kurz zuvor ausgeschaltet wurde, wird ihm in die Hand gelegt. Damit ist
später für die eintreffende Polizei glasklar, dass der Mörder nur der
unschulidge Feng Xia sein kann. Er kommt ins gleiche Krankenhaus, in dem
auch Li Wei Shi liegt.
Da sich Gao Yin Han sicher ist, dass Feng Xia unmöglich ein Mörder
sein kann, wird nun seine Befreiung vorbereitet. Allerdings gibt es
Dutzende von Polizisten, die den Gefangenen bewachen. Als vierter
"Reiter" kommt auch noch Feng Xias bester Freund Jin Yi (David Chiang)
ins Spiel, der von der Gefangennahme und von dem Mordverdacht in der
Zeitung gelesen hat. Auch er will Feng Xia aus der Klemme helfen....
Als mörderischer weiblichen Villain ist Tina Chin Fei in der Roll der Yin Hua zu sehen. Jin Yis Geliebte wird von Lily Li gespielt. Andre Marquis spielt den Mafia-Oberboss.
Als mörderischer weiblichen Villain ist Tina Chin Fei in der Roll der Yin Hua zu sehen. Jin Yis Geliebte wird von Lily Li gespielt. Andre Marquis spielt den Mafia-Oberboss.
Im für die Shaw Brothers und insbesondere Chang Cheh äußerst
produktiven Jahr 1972 wurde dieser besondere und actiongeladene, blutige
Eastern im Soldaten-Milieu gedreht.
Und es ist ein äußerst unterhaltsamer und spannender
Eastern-Actioner entstanden, der den Fan des Genres sicherlich
zufriedenstellt und mit einem absoluten SuperStar-Cast und rasanten,
harten KungFu-Fights gespickt ist.
Dabei sist die erste Hälfte des Films sehr gut gelungen - die
zweite Hälfte durch die bereits erwähnte Überzogenheit ist nicht mehr
ganz so überzeugend. Immerhin sind aber die Fights gut inszeniert.
Kameramann Mu To-kung hat dies alles sehr kompetent in stimmigen Bildern
eingefangen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen