Regie: Damien Chazelle
Geschichten aus der Traumfabrik...
Bereits die ersten beiden Kinofilme von Regisseur Damien Chazelle
"Whiplash" und "La La Land" schrieben Oscargeschichte und gehören
inzwischen bereits zu den neuen Klassikern des US-Kinos. Danach folgte
"Aufbruch zum Mond" im Jahr 2018, der trotz seiner guten Qualität nicht
ganz an die Erfolge der Vorgänger anknüpfen konnte. Sein 2022
entstandener Hollywood Report "Babylon" spielte zwar 63 Millionen Dollar
weltweit ein, aber aufgrund des riesigen Budget von mehr als 75
Millionen Dollar kann man von einem Flop an der Kasse sprechen. Immerhin
bekam der Film, der das alte Hollywood in der Zeit des Übergangs vom
Stummfilm zum Tonfilm skizziert, sehr gute Kritiken und wurde mit 5
Golden Globe Nominierungen (Bester Film, Margot Robie, Diego Calva, Brad
Pitt, die Musik von Justin Hurwitz(der den Preis auch gewann) bedacht
und für die Oscars wurden immerhin Ausstattung, Kostüme und Original
Score nominiert.
Insgesamt hat der Film eine monumentale Laufzeit von 189 Minuten,
die aber nie Langeweile aufkommen lässt, denn es passiert immer etwas in
diesem historischen Blick auf das alte Hollywood. Viele Szenen wirken
tatsächlich magisch, sind überzeichnet und verrückt und enden manchmal
in Tragödien. Kenneth Angers legendäres Kolportage Buch "Babylon
Hollywood" kommt in den Sinn und die fiktiven Figuren erinnern an reale
Personen. So sehen einige Hollywoodkenner das IT-Girl Nellie LaRoy als
Abbild von Clara Bow. Auch der Mexikaner Manny Torres ist sozusagen
stellvertretend für die vielen Latinodarsteller aus dem Jugendtagen der
Traumfabrik dabei. Möglicherweise hat auch Duke Ellington für den
schwarzen Trompeter Sidney Palmer Pate (Gespielt von Jovan Adepo)
gestanden, auch die Chinesin Lady Fay Zhu (Li Yun Li spielt diese Figur)
lässt sich einer echten Person zuordnen, denn zu dieser Zeit war Anna
May Wong ( der erste Hollywood Star mit einer asiatischen Herkunft.
Chazelles Film hat eine starke Verwandtschaft zu dem leider nach
wie vor ünterbewerteten Meisterwerk "Der Tag der Heuschrecke", einem der
besten Filme des Jahres 1975 mit Karen Black und William Atherton.
Diese beiden Parts übernehmen in "Babylon" Margot Robie und Diego Calva.
Bereits der Anfang zeigt die maßlose Dekadenz, als für eine Hollywood
Party extra ein Elefant dorthin geschafft werden muss.
Als der Studiochef Don Wallach (Jeff Garlin)) eine feuchtfröhliche
Party schmeißt, ist auch Manny Torres (Diego Calva) mit dabei. Als
Angestellter Wallachs hat er diesen Elefanten zum Anwesen transportiert
und versucht für die Stars und die anderen Partygäste alles möglich zu
machen. Bei der Party macht Manny Bekanntschaft mit Nellie LaRoy (Margot
Robie), die sich als aufstrebender Star sieht. Durch einen Zufall
gelangt sie als Ersatzdarstellerin ans Filmset. Manny wird von Jack
Conrad (Brad Pitt), dem Star des Studios, als talentierter Problemlöser
entdeckt und ebenfalls zum Film geholt, wo er zunächst an Jacks Seite
die Karriereleiter aufsteigt
Manuel
ist sofort berauscht von diesen Exzessen und somit von seiner Nähe zur
weißen kapitalistischen Gier, die Hollywood beherrscht und auch diese
Party, bei der sämtliche Laster und Sünden hemmungslos ausgelebt werden.
Bei den Dreharbeiten, die Manuel nun miterlebt, kommt es immer wieder
zu unvorhergesehen Unglücksfällen mit Todesfolge, was aber für die
Macher des Films nicht mal eine Randnotiz wert ist. Bei den
Aussenaufnahmen zu Conrads Kostümschmonzette wird bei der Massenszene
einer der Statisten tatsächlich von einem Speer durchbohrt. Beim Anblick
der Leiche geht die Crew davon aus, dass der Mann wegen seinem
Alkoholproblem starb. Auch bei einer eher unwichtigen Szene am Set für
einen Tonfilm braucht es Dutzend von Einstellungen bis die Szene sitzt -
doch inzwischen ein Techniker aufgrund der hohen Hitze in seinem Raum
gestorben....
Auch die Szene als Trompeter Sidney Palmer sich Kohle ins Gesicht schmieren muss, weil er durch die Beleuchtung ein zu weißes Gesicht hat, steht Pate für den Sarkasmus und die Satire, mit denen der Film von Chazelle gewürzt ist. Zentrales Thema dieses Films ist der kopflose und rücksichtlose Ehrgeiz dieser frühen Ära Hollywoods und seiner Menschen, die Lustgewinn zum obersten Prinzip erheben, ohne Rücksicht auf Verluste. Jean Smart ist in der Rolle der Elionor St. John zu sehen, Tobey Maguire spielt eine Mafiaboss, Lukas Haas spielt George Nunn, Eric Roberts als Dad von Nellie zu sehen und Max Minghella spielt den HollywoodMogul Irving G. Thalberg. Perfekt in die Handlung eingepflegt wurde der Evergreen "Singin in the Rain" - Donens Klassiker thematisierte ja ebenfalls den Übergang vom Stumm- zum Tonfilm.
Auch die Szene als Trompeter Sidney Palmer sich Kohle ins Gesicht schmieren muss, weil er durch die Beleuchtung ein zu weißes Gesicht hat, steht Pate für den Sarkasmus und die Satire, mit denen der Film von Chazelle gewürzt ist. Zentrales Thema dieses Films ist der kopflose und rücksichtlose Ehrgeiz dieser frühen Ära Hollywoods und seiner Menschen, die Lustgewinn zum obersten Prinzip erheben, ohne Rücksicht auf Verluste. Jean Smart ist in der Rolle der Elionor St. John zu sehen, Tobey Maguire spielt eine Mafiaboss, Lukas Haas spielt George Nunn, Eric Roberts als Dad von Nellie zu sehen und Max Minghella spielt den HollywoodMogul Irving G. Thalberg. Perfekt in die Handlung eingepflegt wurde der Evergreen "Singin in the Rain" - Donens Klassiker thematisierte ja ebenfalls den Übergang vom Stumm- zum Tonfilm.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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