Regie: Ekachai Uekrongtham
Im falschen Körper...
Der chilenische Regisseur Sebastian Lelio erhielt im Jahr 2018
den Oscar als bester internationaler Film für "Eine fantastische Frau",
der Einblick in das Leben einer Transgenderfrau gibt. Es war nicht der
erste Film, der sich diesem Thema annahm. Bereits 2003 verfilmte der
Thailänder Ekachai Uekrongtham die Lebensgeschichte des Thailboxers Nong
Toom, der als Erwachsener durch eine lang ersehnte
Geschlechtsumwandlung zur attraktiven Parinya Cahroenphol wurde.
Parinya wurde mit männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren und als Junge
erzogen. Bereits als Kind fühlte sie sich aber als Mädchen. Dieses
Phänomen wird in Thailand als Kathoey bezeichnet. Obwohl sie sich
eigentlich nicht besonders für Kampfsport interessierte, erkannte sie
ihre besondere Begabung für Muay Thai, trainierte, um sich gegen sie
schikanierende Jungen erwehren zu können, und nahm an Wettkämpfen teil,
um sich von den Preisgeldern die von ihr gewünschten
Geschlechtsumwandlung zu finanzieren. Im Lauf ihrer Karriere zeigte sie
sich zunehmend als Frau, trat mit längeren Haaren, geschminkt und in
femininer Kleidung auf und weigerte sich, sich beim Wiegen vor dem Kampf
auszuziehen. Der Muay-Thai-Sport ist in Thailand stark mit Männlichkeit
assoziiert, Frauen durften ihn auf professioneller Ebene nicht
praktizieren. Da Parinya rechtlich gesehen ein Mann war, durfte sie
weiterhin zu den Wettkämpfen antreten. Parinya zog daher große
Medienaufmerksamkeit auf sich, auch außerhalb Thailands. Im Jahr 1998
errang sie die Meisterschaft des renommierten Lumpini-Stadions.
Der Film zeigt alle wichtigen Stationen ihres Lebens vom Leben in
der Rolle als Junge, der sich aber gerne Lippenstift aufgetragen hat, um
hübscher zu sein. Mit 12 Jahren beginnt aber seine überraschende und
sensationelle Karriere als Thaiboxer.
Natürlich ist ein Martial Arts Film wie "Beautiful Boxer" ein Novum
im Genre, dass vor allem durch Männer gekennzeichnet ist, die im Kampf
zu Helden mutieren. Ekachai Uekrongtham folgt im Grunde diesem Konzept,
aber stellt dem Zuschauer einen sehr aussergewöhnlichen Kämpfer vor:
Einer Frau, die im Körper eines Mannes geboren wurde. Sie stellt sich
aber dieser Herausforderung, verfolgt ihren Traum, der dann durch ihre
mentale Stärke kein Traum bleibt, sondern in der Wirklichkeit auch
umgesetzt wird.
Nong Toom (Asanee Suwan) wächst als Nomadenjunge auf. Der sensible
Junge schwärmt schon als kleiner Knirps für schöne Frauen, wie sie sich
kleiden und wie sie ihre Lippen durch einen Stift verschönern. Die
Eltern bemerken die Neigung des Kindes und sind besorgt, weil sie
fürchten der Junge könnte später zum Gespött der Anderen werden.
Als er mit 12 Jahren zu einem Kampf herausgefordert wird, stellt er
sich diesem und gewinnt zur Überraschung Aller. Dieses Gefühl der
Sicherheit bringt ihn dazu, ein Kickbox-Camp auzusuchen. Nahezu
unüberwindbar aber scheint der Gegensatz, weil er doch so sanft und zart
ist, tatsächlich eine Boxkarriere beschreiten soll. Sein Trainer
(Sorapong Chatree) ist aber ein kluger Mann, der es versteht auf den
Jungen einzugehen. Er wird besser von Kampf zu Kampf und erhält nun auch
eine Bekanntheit ausserhalb seiner Region. In Bangkok trifft er auf
viele Fans, aber auch auf Gegner...
Als er auch im Ring seine wahre Identität optisch herausstellt, beginnt für ihn dieser schwere Weg. Er wird von vielen als geschminkter Clown angesehen und dementsprechend verachtet. Doch er steht auch in der berühmten Limpin Arena seinen Mann und so gewinnt er den Kampf eine Frau zu werden.
Als er auch im Ring seine wahre Identität optisch herausstellt, beginnt für ihn dieser schwere Weg. Er wird von vielen als geschminkter Clown angesehen und dementsprechend verachtet. Doch er steht auch in der berühmten Limpin Arena seinen Mann und so gewinnt er den Kampf eine Frau zu werden.
Der Hauptdarsteller Asanee Suwan zeigt eine beeindruckende
Darstellung sowohl als kämpfender Jüngling als auch als kämpfende und
siegreiche Frau.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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