Sonntag, 12. November 2023

Peking Opera Blues


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Tsui Hark

Chaotisches Opernhaus...

"Peking Opera Blues" aus dem Jahr 1986 ist Historienfilm, Akrobatikshow, Action, Drama, Romanze, Comedy, Slapstickrevue, ein Martial Arts Feuerwerk, Peking Oper und blieb seither bei vielen Fans als perfekter Hongkong Film in bester Erinenrung. Dieser Genremix wird mit einem abgefahrenen Tempo dem Zuschauer präsentiert. Es ist immer was los von der ersten Sekunde seiner Laufzeit. Die Schnitte sind rasant schnell und die Action sowie die vielen Slapstick Momente sind perfekt choreographier. In Ermangelung einer besseren Klassifizierung kann man vielleicht von einem Genremix-Hybridfilm sprechen. Die Regie führte Tsui Hark, der eine Satire auf die chinesische Arroganz gegenüber der Demokratie im Sinn hatte.
Die Geschichte spielt im Jahr 1913 in Peking, während der Präsidentschaft von Yuan Shikai im Land. Er schildert die Abenteuer eines Teams von ungewöhnlichen Heldinnen: Tsao Wan (Brigitte Lin), eine patriotische Rebellin, die sich gerne als Mann verkleidet; Sheung Hung (Cherie Chung), eine attraktive Lady auf der Suche nach einer verschwundenen Schmuckschatulle; und Bai Niu (Sally Yeh), die rebellierende Tochter eines Peking-Opern-Impresarios (Wu Man)
Der chinesische Titel bedeutet übersetzt "Messerpferd-Darstellerinnen", ein Begriff, der in der Peking-Oper verwendet wird, um sich auf männliche Schauspieler zu beziehen, die weibliche Krieger spielen.
Was keiner weiß: Tsao Wan, die Tochter des Generals (Kenneth Tsang) ist in Wirklichkeit ein wichtiges Mitglied der Widerstandsbewegung und sie hat die Aufgabe ihrem Papa ein wichtiges Dokument zu entwenden. Allerdings lauert die Geheimpolizei überall und mehr und mehr verlagert sich das nicht enden wollende Chaos irgendwann im Opernhaus...





Dabei bekommen die drei wehrhaften Ladys noch Unterstützung von den beiden jungen Männern Ling Pak Heu, der von Mark Cheng gespielt wird und von Tung Man (Kwok Keung Cheung.
Tsui Harks Inszenierung ist furios gestaltet.  Die Übergänge zu den verschiedenen Genres meistert er mit Leichtigkeit und er hat es auch so geschafft, den Film ungemein kurzweilig zu gestalten. Die Kamera- und Schnittarbeit sind fehlerfrei und rasant und dadurch behält er die ganze Laufzeit über ein beachtliches Tempo.
Die ganzen Locations, Ausstattung und Kostüme stimmen perfekt und man merkt wieviel Herzblut in dem Film steckt. Die ganzen Opernszenen sind schön gefilmt und einige Szenen sind einfach köstlich wie beispielsweise die Szene, in der Wu ma ins Zimmer seiner Tochter kommt und Sally Yeh ihre vier Kollegen, die auch im Bettliegen, irgendwie verstecken muss. Diese Szene ist total köstlich. Auch das Finale auf dem Dach ist Highlight.

"Peking Opera blues" weist zwar nicht diese Dominanz an Martial Arts Szenen auf wie andere Genrearbeit, wurde aber dennoch ein Klassiker des Genres. Die Handlung des Films beschäftigt sich mit realer Geschichte und Politik, während die Konflikte und die wachsende Freundschaft der Frauen universelle Bedeutung erlangen. Schauplatz ist die Peking-Oper, die Tsui verherrlicht und gleichzeitig parodiert. Die Geschlechterrollen werden unterwandert, wobei die Frauen „männlich“ stark erscheinen, während die Männer eher das Nachsehen haben. 






 Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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