Sonntag, 12. November 2023

Die unschlagbaren Sieben


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Chang Cheh

Chinesische Helden...

Der Film "Seven Man Army" von Chang Cheh aus dem Jahr 1976 ist zwar ein Kriegsfilm und bezieht sich tatsächlich auf ein historisches und kriegerisches Ereignis, dass auf das Jahr 1931 zurückgeht.
Der Zuschauer wird in die frühen 30er Jahre zurückversetzt. Im Vorfeld des 2. Weltkriegs befinden sich China und das in jenen Jahren faschistoide Japan bereits in einem blutigen Krieg.  200.000 Mann aus 7 Divisionen führt das Kaiserreich im Nordosten Chinas ins Feld und hat bereits 3 Provinzen in China eingenommen okkupiert. In diesem April 1933 marschieren 20.000 Soldaten auf Badao Louzi zu und es kommt zwischen den beiden Armeen zur erbitterten Schlacht.
Chang Cheh hat für die Shaw Brothers natürlich eine Menge von Kung Fu Filmen gedreht und so nimmt auch dieser chinesische Kampfstil einen hohen Anteil der Kampfszenen ein. Somit eine Mischung aus Kriegsfilm ala "Die Wildgänse kommen" und wie der Filmname schon darauf hinweist, kommen sofort Verweise zu Klassikern wie "Die glorreichen Sieben" oder "Sieben Samurai" auf.
Während Sammo Hungs Kriegs-Kung Fu Film "Operation Eastern Concorde" ein grimmiges Himmelfahrtskommando darstellt, kommt bei Chang Cheh natürlich der unerschütterliche Heldenmut und Heldentod nicht zu kurz, so ist er im Vergleich viel mehr ein propagandistisches Heldenepos über die Stärke einer 7 bzw. 8 köpfigen Gruppe von Soldaten, bei denen die japanischen Soldaten umfallen wie Fliegen. Soldatisches Heldentum wird extrem glorifiziert und sind vergleichbar mit Chang Chehs bekannten Schwertkämpfer-Archetypen, die vereinzelt auch schon mal im Stehen den Heldentod sterben. Die chinesische Nationalflagge wird stolz auf das Dach des Bunkers gehisst, den die Japaner einnehmen wollen.
Nur den letzten 6 überlebenden chinesischen Kämpfern gelingt es, sich in einen Bunker, der sich innerhalb eines festungsartigen Terrains befindet, zurückzuziehen. Eine strategisch sogar günstige Position, die auch mit wenigen Mann relativ verteidigungsfähig ist.
Diese 6 Kämpfer Bai Zhang (David Chiang), He (Alexander Fu Sheng), Jiang Ming (Chen Kuan Tai) der ein breites Schwert mit sich führt, Pan Bing (Li I Min), Chu (Chi Kuan Chun) und ihr ranghöchster Befehlshaber Wu Chan (Ti Lung).
Jeder dieser Männer hat andere Gründe, warum er in die Armee eintrat und für sein Vaterland kämpfen will. Alle sechs sind aber kameradschaftlich verbunden. 
Wu Chan durchlief die Ausbildung in der Armee mit innerer Überzeugung. Bai Zhang war ein chaotischer, jähzorniger Typ, der seine Frau schlecht behandelte. Erst in der Armee änderte er sich. Chu war ein KungFu-Schüler, der die japanischen Schüler der Gegenseite einst besiegte, die dafür aus Rache seine Freundin töteten. Auch He war ein KungFu-Schüler, der in die Gefangenschaft des mongolischen Hilfstrupps der Japaner geriet und damals dem  Tod nur knapp entrann. Pan Bing kommt von der  Peking-Oper und ist zudem Voll-Waise. Chen gehörte schon früh einer Guerilla-Einheit an.
Zu den 6 Soldaten gesellt sich noch ein Waisenjunge, der blutjunge Xiao Shun (Ting Wa-Chung), der die Köpfung des beliebten Chinesischen Oberbefehlshaber mitangesehen hat und ein siebter Kämpfer namesJia Fu (Pai Ying), der von seiner Einheit abgeschnitten wurde. Dann greifen die Mongolen an, die mit den japanern verbündet sind...




Chang Cheh war der Regisseur, der Männerbünde, Ehre und Heldentum sowie blutige Action geradezu genüsslich auf der Leinwand zelebrierte. Natürlich ist es kaum logisch, dass sieben "Draufgänger" eine gnaze Armee niedermachen können, so wie es der Film zeigt.
Dieser Streifen ist, wie bereits erwähnt, eher ein Eastern im Kriegs-Gewand, weil der Filmemacher seine Figuren eher mit Schwertern oder waffenlos kämpfen lässt, obwohl es ein leichtes wäre einfach nur loszubalern. Der Kampf und der daraus resultierende Tod auf dem Feld der Ehre muss ja auch intensiv erlebt werden, bevor man abtritt. Wer mit der Überdosis Patriotismus keine Probleme hat, der wird bei den unschlagbaren Sieben für 2 Stunden gut unterhalten. 



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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