Sonntag, 10. November 2024

Mister Link - ein fellig verrücktes Abenteuer


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Chris Butler

Sagenumwobener Missing Link...

Nach den düsteren Erfolgen von "Corpse Bride", "Coraline", "ParaNorman" oder "Boxtrolls" ist der 2019 von Laika LLC realisierte Animationsfilm "Missing Link" deutlich fröhlicher und auch optisch viel heller und freundlicher inszeniert. Heraus kam eine charmante familienfreundliche Geschichte über Abenteuer und Freundschaft - erzählt mit künstlerischen Geschick, technischen Können und nostalgischem Einschlag, der an Klassiker wie "In 80 Tagen um die Welt" oder "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" erinnert. So hätte "Missing Link" problemlos auch als Realfilm funktioniert. Die Geschichte erzählt ein waschechtes Abenteuers, bietet aber auch reichlich Humor, der sich beispielsweise aus kulturellen Missverständnissen heraus ergibt, da Mister Link (der Missing Link zwischen Mensch und Affe) vieles von dem, was Sir Lionel sagt, einfach wörtlich nimmt. Das Duo Sir Lionel und Mister Link sei dabei phänomenal und erinnert Osteried an Phileas Fogg und Passepartout. Leider hat diese Qualitätsarbeit nur 26,6 Millionen Dollar eingespielt - also viel zu wenig um den Flop abzuwenden, denn die Kosten waren mit rund 100 Millionen Dollar merklich höher. Chris Butler ist der Regisseur dieses schönen Filmabenteuers.
Im Jahr 1886 sucht Sir Lionel Frost, ein erfolgreicher Erforscher mythischer Kreaturen, unentwegt nach verschiedenen Kreaturen, die er erforschen und deren Anwesenheit in der Welt bekannt geben konnte. Dies würde ihm die Aufnahme in die "Gesellschaft der Großen Männer“ ermöglichen, die von Sir Lionels Rivalen Lord Piggot-Dunceby geleitet wird. Doch sein Abenteuer am Loch Ness mit der berühmten Nessie bleibt leider erfolglos. Lionel erhält einen Brief, in dem die Anwesenheit eines Sasquatch bestätigt wird. Mit Piggot-Dunceby schließt er einen Deal ab, der ihm den Beitritt zur Gesellschaft ermöglicht, wenn er die Existenz der Kreatur beweisen kann. Lionel reist in den pazifischen Nordwesten und stößt schließlich in einem Wald auf den Sasquatch. Nachdem er ihn "Mr. Link“ getauft hat, erfährt Lionel vom Sasquatch, dass er tatsächlich derjenige war, der den Brief geschickt hat. Mr. Link bittet Lionel um Hilfe bei der Suche nach seinen Verwandten, den Yetis, im Himalaya. Lionel willigt ein, ihm zu helfen, ist sich jedoch nicht bewusst, dass Piggot-Dunceby einen Kopfgeldjäger namens Willard Stenk angeheuert hat, um Lionel aufzuspüren und zu töten, damit die proimperialistischen konservativen Ansichten der Gesellschaft unangefochten bleiben. Lionels alte Geliebte Adelina Fortnight hat in ihrem Haus in Santa Ana, Kalifornien, eine Karte des Himalaya in einem Safe eingeschlossen, der ihrem verstorbenen Ehemann, einem von Lionels früheren Partnern, gehörte. Also gehen die beiden zu ihrer Villa, um sie zu holen. Adelina hegt jedoch Groll, weil Lionel die Beerdigung ihres Ehemanns verpasste, und wirft ihn hinaus, als er ihr Geld für die Karte anbietet. Lionel und Mr. Link kommen später in der Nacht zurück und brechen ein, aber Mr. Links Lärm weckt Adelina, die auf die Eindringlinge schießt und stattdessen ein Loch in den Safe bohrt. Mr. Link stößt den Safe aus dem Fenster im obersten Stockwerk. Mr. Link und Lionel schnappen sich die Karte und fliehen, werden aber am nächsten Tag von Adelina entdeckt, die ihnen erlaubt, nach den Yetis zu suchen, solange sie da ist, um sie zu begleiten...









Damit geht das Abenteuer in die nächste Runde. Die Deutsche Film- und Medienbewertung versah den Film mit dem Prädikat "Besonders wertvoll". Hier wurde die klassische Stop Motion Animation perfekt mit der Computeranimation verbunden, beide Methoden wurden liebevoll vereint. Die Kritiker waren begeistert und so erscheint der überraschende Sieg bei der Golden Globe Verleihung für den besten Animationsfilm auch logisch nachvollziehbar. Dem Film gelang es auch eine Oscarnominierung in der gleichen Kategorie zu erlangen, doch bei den Academy Awards musste er sich von "Toy Story 4" geschlagen geben. Höhepunkt des Films spielt im sagenumwobenen Shangri La, dort wo seine Kaltwetter-Yeti Cousins eine eigene Welt erschaffen haben. 







Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen