Regie: David Lowell-Rich
Anschläge auf die Concorde...
13 Millionen Dollar US-Einspielergebnis war natürlich selbst für das Jahr 1979 ein ernüchterndes Ergebnis, gemessen an dem Kassenerfolg der drei vorangegangenen Airport Filmen. Der Erstling "Airport" nach dem Roman von Arthur Hailey war mit über 100 Millionen Dollar ein echter Kinohit und hätte 1970 beinahe sogar die gute alte "Love Story" noch überrundet. Auch "Airport 75" und "Airport 77 - Verschollen im Bermuda Dreieck" waren Erfolge. Erschwerend hinzu kam bei Teil Nr. 4 "Airport 80 - Die Concorde", dass auch die Kritiken nicht gerade wohlwollend waren. Wen wundert es ? Das Drehbuch von Jennings Lang und Eric Roth ist mit Unlogik und Absurditäten gespickt. Dem Regisseur David Lowell-Rich kann man dieses Manko nicht anlasten und mit Philip H. Lathrop als Kameramann darf man auch die beste Einzelleistung gebührend hervorheben. An den Bildern lag es nicht. Die imposante "Concorde" wird gut ins Licht gesetzt und die Starbesetzung kann sich auch noch sehen lassen.
Denn es gibt ein Wiedersehen mit der Oscarpreisträgerin Mercedes McCambridge (berühmt durch Johnny Guitar), mit der Schwedin Bibi Andersson (Muse von Ingmar Bergman), mit den oscarnominierten Charakterdarstellern Eddie Albert (spielt den Chef der Fluglinie, der natürlich mit an Bord ist) und Cicely Tyson. Auch Hollywoods Jungstar aus den 50ern Robert Wagner ist mit dabei, sogar als Schurke - eine Rolle, die er gut spielt. Ausserdem der heute eher in Vergessenheit geratene populäre Erotik Star der 70er Jahre: Sylvia Kristel aus dem Erotikstreifen "Emmanuelle". Sie darf diesmal die Chefstewardess spielen, die mit dem Kapitän ein Verhältnis hat. Alain Delon konnte für diesen Part verpflichtet werden, wobei er diesen Part des Chefpiloten diesmal mit dem unverwüstlichen George Kennedy teilt, der wie gewohnt die Lichtgestalt der Airportfilme - Joe Patroni - spielt.
Der ist inzwischen Witwer und sein kleiner Sohn, der die fünf Jahre zuvor stattfindende Airportkatastrophe überlebte - dank der beherzten Stewardess karen Black, die das Flugzeug steuerte - studiert inzwischen. Gut, vielleicht ein hochbegabtes Kind bei diesem Übervater. Aber ohne Patroni läuft halt nichts und nur als Witwer kann sein Kollege und Freund Alain Delon ihm zu einer der schönsten Nächte seit langem verhelfen. Denn er liegt am Anfang in den Armen der hübschen Francine (Bibi Andersson), weiß aber nicht, dass die für ihre Liebesdienste von Delon bezahlt wurde. In diesem Zusammenhang kommt dem Zuschauer schon mal in den Sinn, dass der Pilot nicht schlecht verdienen muss, wenn er mal ganz locker seinem Kollegen eine Liebesnacht mit einer Luxusprostituierten schenken kann.
Aber das ist nur eine der Nebenhandlungen. Es geht in "Airport 80" auch um einen fiesen Mordfall. In den ist gewzungenermaßen die Journalistin Maggie Whelan verwickelt. Die bekommt Besuch von einem Mann, der ihr brisanten Material über ihren Freund Kevin Harrisson (Robert Wagner) gibt, der im großen Stil Waffenlieferungen an den Vietkong geliefert hat . Doch der Auftragskiller ist auch schon unterwegs und so stirbt der Informant und Maggie hat Glück, denn sie entkommt dem Mörder. Als sie ihren Freund, den megareichen Firmenbesitzer der Harrison Industries zur Rede stellt, streitet der aber alles ab. Hat aber schon beschlossen, dass Maggies Concordeflug von Washington über Paris bis Moskau abstürzen soll. Und es kommt bei der ersten Etappe gleich nach dem Start zu einem Drohnenangriff, kurz vor der Landung in Paris wird es wieder brenzlig als das Überschallflugzeug von einer Phantom attackiert wird. Tja...dank Patroni und Delon gibts das vorläufige Happyend und ohne sich um diese zwei Attacken zu kümmern, gehts auch schon weiter nach Moskau. Natürlich wurde die Concorde so sabotiert, dass sich während des Fluges die Frachtluke von alleine öffnet. Eine Notlandung in den Alpen. Das können nur die zwei im Cockpit...
Das klingt dämlich und ist es auch. Allerdings hat auch "Airport 80" (manchmal auch "The Concorde - Airport 79) wie seine Vorgänger einen hohen Unterhaltungswert. Allerdings erkennt man dann auch wie gut und ernsthaft "Airport 77" war. Hier geht man eher wieder den ganz unglaubwürdigen und übertriebenen Weg wie auch schon in "Airport 75" - der hatte aber mit Karen Black den entscheidenen Vorteil als Wohnfühlfaktor im Katastrophenszenario. Auch die singende Nonne fehlt. Statdessen gibts einen dunkelhäutigen Saxophonisten, der mit einer Jazzsängerin eine kleine a-Capella Einlage liefert. Im Grunde kann sich Robert Wagner als Bösewicht am besten verkaufen. Die beste Szene hat er dabei auf dem Airport selbst, als seine Geliebte bereits den Gateway passiert und auf dem Wege zum Flugzeug ist. Er sieht seine Freundin durch eine Glasscheibe, wie sie das brisante Material gegen ihn öffnet. Sie selbst sieht nicht seinen zu allem entschlossenen Killerblick, den sie hat ihm den Rücken zugedreht.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten.
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