Regie: Bennett Miller
Der Manager der Oakland Athletics...
Bennett Millers Sportfilm "Moneyball - Die Kunst zu gewinnen" bekam im Oscarjahr 2016 insgesamt 6 Nominierungen, darunter auch als "Bester Film des Jahres" und für die beiden Darsteller Brad Pitt und Jonah Hill - am Ende ging das Baseball-Drama allerdings leer aus. Er spielte alleine in den USA 75 Millionen Dollar ein und der Regisseur blieb bei seinem Nachfolgefilm "Foxcatcher" dem Genre Sportfilm treu.
Das Drehbuch von Stan Chervin, Aaron Sorkin und Steven Zailian ist so angelegt, dass die Geschichte auch von ganz normalen Zuschauern verstanden wird, die sich nicht speziell für Baseball interessieren. Oder wie Brad Pitt mehrmals erwähnt "wie kann man von Baseball nicht verzaubert werden". Der Schauspieler ist die perfekte Besetzung für den ehrgeizigen Teammanager Billy Beane der Oakland Athletics. Als junger Typ (Reed Thompson) galt er als Riesentalent und große Hoffnung für den Baseball, aber er erfüllte die hohen Erwartungen leider nie. Als Manager versucht er nun alles um den großen Wurf zu machen. Dabei ist die Mannschaft der Oakland Athletics zwar gut, aber anderen Vereinen hoffnungslos unterlegen. Billy Beane will unbedingt ein Winnertyp sein - was in der Vergangenheit nicht gelang. Als Spieler nicht und auch nicht als Ehemann von Sharon (Robin Wright) - seine Tochter Casey (Kerris Dorsey) sieht er aber an den Wochenenden. Für die vergangene Saison wird er zwar von allen gelobt - aber er will mehr. Beane kann es nicht ertragen, dass seine Mannschaft nicht gewinnen kann, weil das Budget der Oakland Athletics zu kein und die Spieler zu teuer sind. Gute Nachwuchsspieler, die er und der Trainer Art Howe (Philip Seymour Hoffman) groß gemacht haben, werden dann durch bessere Angebote der finanziell starken Vereine abgeworben. Das muss ein Ende haben. Während seine Scoutingabteilung nach altbewährtem Modus Ausschau nach geeigneten Kandidaten für dei vakanten Positionen halten, versucht Beane neue Wege zu gehen. Bei einem Besuch bei den Cleveland Indians lernt er dort den jungen, dicklichen Wirtschaftsanalytiker Peter Brand (Jonah Hill) kennen.
Brand hat Methoden zur Einschätzung der Stärken und Schwächern von Spielern entwickelt, die im Baseballsport einzigartig sind und auf Basis dieer mathematischen Daten stellt Beane ein Team von Außenseitern und anderswo verschmähten und unterschätzten Spielern wie Scott Hattenberg (Chris Pratt) oder David Justice (Stephen Bishop) zusammen. Nicht das Ansehen und der Marktwert des Spielers sind wichtig, sondern alleine die Zahlen, seine am Computer berechenbare Leistung. Und laut Brand kann Beane ein echtes Winnerteam zum Spottpreis zusammenkaufen, vorausgesetzt er achtet auf die richtigen Statistik-Kombinationen
Aber mündet nach einer Durststrecke am Anfang in die längste Siegesserie in der langen, langen Geschichte des Baseballs. Wie aus Baseball Moneyball wurde erzählt diese Geschichte nach Tatsachen.
Durch die damals revolutionäre Einführung der Sabermetrics zur Spielerbewertung, gestaltete Beane ab dem Jahr 2000 systematisch um und konnte den finanziell zweitklassigen Verein vier Jahre lang in Folge in die Playoffs führen, wo das Team jedoch stets früh scheiterte.
Diese Anfangsjahre werden in den USA als die "Moneyball Years" bezeichnet. Trotz lukrativer Millionenangebote blieb Beane seinen Oakland Athletics bis heute treu. Sein aktueller Vertrag läuft bis 2019.
Die Story wurde von Bennett Miller sehr atmosphärisch umgesetzt und man bleibt gespannt beim Geschehen. Die gute Besetzung wertet den Film noch zusätzlich auf. "Moneyball" ist sehr gelungen, er wirkt authentisch und phasenweise sogar mitreissend. Man kann Regisseur Miller durchaus gescheinigen, dass er eine ausserordentlich gute Schauspielerführung beherrscht - sichtbar auch an dem Nachfolgefilm "Foxcatcher", der Steve Carell und Mark Ruffalo ebenso beinahe zum Oscar verholfen hätte. Mit drei Filmen in 11 Jahren (Capote, Moneyball und Foxcatcher) ist Bennett Miller zwar nicht unbedingt ein produktiver Regisseur, aber dennoch kann sich seine bisherige Filmographie sehen lassen. Alle drei Filme sind irgendwie speziell und tragen seine spezielle Handschrift.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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