Regie: Duncan Jones
Die Orks greifen an....
Duncan Jones ist nicht nur der Sohn des legendären David Bowie, sondern hat als Regisseur von "Warcraft - The Beginning" einen echten Blockbuster geschaffen. Die weltweiten Einnahmen des 3D-Fantasy Spektakels liegen momentan bei 433 Millionen Dollar. Bereits sein erster Film "Moon" erhielt sehr gute Kritiken, so konnte er seinen zweiten Film "Source Code" mit einem wesentlichen höheren Budget drehen. Es zahlte sich aus: Der Zeitreisenthriller mit Jake Gyllenhal spielte 147 Millionen Dollar an den Kinokassen ein.
"Warcraft" ist die Realverfilmung des gleichnamigen Blizzard Spiels "Warcraft Orks and Humans" und ist eines der beliebtesten PC-Games weitweit - vor allem männliche Teenager lieben es stundenlang in dieser virtuellen Welt zu kämpfen. Für den Nichtkenner lassen sich zahlreiche Ähnlichkeiten zu "Herr der Ringe", "Die Chroniken von Narnia", "Thor", "Stargate", "Games of Thrones" oder "Avatar" entdecken, ja sogar einige Ideen von "Harry Potter" oder Endes unendliches Geschichte kann man bestaunen. Die große Schwäche ist vielleicht die Vermenschlichung der Orks, zumindest für mich, denn in den ersten Szenen begegnet der Zuschauer dem großen Clanführer Durotan (Toby Kebbell) und seiner schwangeren Frau Draka (Anna Galvin). Also wenn das fiese Aussehen nicht wäre, dann könnte man die beiden nicht von einem menschlichen Ehepaar unterscheiden. So geht "Warcraft" auch den Weg, den die "Twilight Saga" genommen hat - dem Vampir das Blut aussaugen und ihn zum Menschen zu machen. Hier geschieht dasselbe, die unheimlichen Orks, die man in "Herr der Ringe" so gefürchtet hatte, werden ein Stück weit entzaubert. Und dies ist auch der Grund warum ich etwas Mühe mit dem Film hatte und erst nach einiger Zeit in dieser Welt, die Duncan Jones hier präsentiert, angekomnmen bin.
Die Geschichte führt uns ins Reich Azeroth, in dem die Menschen seit Jahrzehnten in Frieden leben. Doch dieser Friede ist massiv gefährdet. Denn Lichtjahre von Azeroth entfernt liegt Draenor, das Reich der kriegerischen Orks. Unter dem Einfluß ihres dämonischen Anführers Gul´dan (Daniel Wu) haben sie ihre Heimat in Schutt und Asche gelegt und sind gerade dabei mit Hilfe eines magischen Portals ins Reich Azeroth einzufallen. Der blutige Kampf Mensch gegen Ork um Azeroth kann beginnen. Die Hauptprotagonisten auf der Menschenseite sind der Kämpfer Anduin Lothar (Travis Fimmel), sein Sohn Callan (Burkeley Duffield), der König (Dominic Cooper), der mächtigste Magier und Wächter Medivh (Ben Foster) und ein Zauberlehrling namens Khadgar (Ben Schnetzler).
Durotan ist der Führer des Frostwolfclans. Dieser Clan ist noch nicht mit der Fel-Magie des Dämonen infiziert - diese Orks erkennt man an der grünen Farbe. So ist die grüne Farbe auch das Symbol des Bösen, Blau dagegen ist die Farbe der guten Mächte. Durotans bester Freund heißt Schwarzfaust (Clancy Brown), der allerdings dem Dämon treu ergeben ist. Bei Durotan ist das etwas anders, er misstraut Gul´dan etwas. Wichtig im Verlauf der Handlung wird auch die Halb-Orkfrau Garona (Paula Patton). Soviel zu den Hauptfiguren - und dann sind die Orks auch schon im Kampf gegen die Menschen, Elfen und Zwerge von Azeroth.
Und bald erkennt Durotan, dass die viel größere Gefahr für das Volk der Orks im Dunkel lauert. Eine Allianz bietet sich an. Doch ein Hinterhalt wird zum Verhängnis...
"Warcraft" kann im Laufe der Handlung doch auch auf seine positiven Vorzüge hinweisen - der Regisseur setzt auf eine sehr detailverliebte Welt. Dies wertet den Film natürlich stark auf, auch wenn die Story recht einfach und banal daherkommt. Die Charaktere sind etwas flach, dafür darf man staunen wie Toby Kebbell, Clancy Brown, Ben Foster oder die große Glen Glose in einem Cameo-Auftritt optisch verändert rüberkommen. Die Effekte sind zwar gut, aber manchmal ist es auch zuviel an CGI. Die Ausstattung wirkt manchmal etwas künstlich, dennoch überwiegt der gelungene Bombast. "Warcraft" ist klar als Fortsetzung angelegt - allerdings war das Einspielergebnis in den USA unter den Erwartungen. Der Film spielte vor allem in China sein Geld ein. Und die Fans hoffen da natürlich, dass Duncan Jones Blockbuster nicht das selbe Schicksal droht wie dem weltweit erfolgreichen "Der goldene Kompass" von Chris Weitz aus dem Jahr 2007.
Obwohl auch dieser Fantasy Film mit Nicole Kidman in der Hauptrolle weltweit mehr als 300 Millionen US-Dollar allein an den Kinokassen einnahm, spielte er im Produktionsland USA mit 70 Millionen nicht mal die Hälfte seiner Kosten ein. Die Umsetzung der geplanten Teile zwei und drei der Trilogie wurde daher gestoppt.
Bei den Fans des Spiels kam auch der Film sehr gut an. Ich halte den Film zwar nicht für misslungen, dennoch ist er im Gegensatz zu "Herr der Ringe" in keiner Sekunde vielschichtig und richtig mystisch.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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