Regie: Jon Favreau
Menschenkind im Dschungel
Das "Dschungelbuch" von Rudyard Kipling ist eines der bekanntesten Jugendbücher aller Zeiten. Ein riesiger Erfolg wurde auch die Verfilmung von Zoltan Korda aus dem Jahr 1942. Aber Walt Disney toppte diesen Erfolg noch um ein Vielfaches. Der Zeichentrickfilm von Wolfgang Reithermann aus dem Jahr 1967 zählt bis heute 335 Millionen Kinobesucher und steht damit auf Platz 5 der meistbesuchten Kinofilme aller Zeiten. In Deutschland ist "Das Dschungelbuch" sogar mit über 23 Millionen Zuschauer der größte Kinoerfolg aller Zeiten.
Basierend auf Kiplings Geschichte des jungen Mowgli und vor allem auf den Zeichentrickfilm entstand 2016 eine Realfilm-Neuverfilmung. Mit der Regie wurde Jon Favreau (Cowoys and Aliens, Iron Man, Iron Man 2, Kiss the Cook) wurde beauftragt und auch ihm gelang ein riesiger Blockbuster-Erfolg. Diese neue Disney Version von "Jungle Book" erreichte Megaeinnahmen von 961 Millionen Dollar weltweit und steht derzeit auf Platz 31 der erfolgreichsten Kassenschlager.
Es gibt im Film nur einen einzigen menschlichen Hauptdarsteller und das ist der kleine Mowgli (Neel Sethi) - alle anderen Akteure sind Tiere. In einer Traumsequenz taucht dann der zweite Mensch auf, es ist gleichzeitig der verstorbene Vater (Ritesh Rajan) von Mowgli und in diesem Blick in die Vergangenheit erfährt der Zuschauer auch, warum der berüchtigte und legendäre Tiger Shir Khan das Menschenkind töten will. Aber zuerst ist noch alles in Ordnung im Dschungel. Mowgli ist ein Fremdkörper unter den vielen wilden Tieren des Dschungels. Und es wird in der ersten Szene Jagd auf ihn gemacht. Er wird von einem Rudel Wölfe verfolgt und noch was gefährlicheres ist ihm auf den Fersen. Ein schwarzer Panther...dieser holt den Jungen auch ein. Aber anstatt dem sicheren Tod entpuppt sich das Rennen zwischen Menschenkind, Raubkatze und Wölfen als Spiel und als Training für den kleinen Jungen. Der wurde vor einigen Jahren von Panther Baghira im Dschungel gefunden und in die Obhut eines Wolfrudels gegeben, weil jeder eine Familie braucht. So wuchs der Kleine als Kind der Wölfin Raksha im Rudel von Akela auf. Die Mutter ermahnt ihren Jungen immer wieder sich wie ein Wolf zu benehmen und nicht mit den Tricks der Menschen zu arbeiten. Denn vor den Menschen fürchtet man sich - die Menschen kennen das Geheimnis des Feuers und sind somit den Tieren überlegen. Mowgli lernt, dass die Wölfe immer zusammenhalten und er lernt auch andere Gesetze des Dschungels. Als eine längere Trockenzeit herrscht, wird er von dem rachsüchtigen Tiger Shir Khan entdeckt, der fortan Jagd auf Mowgli macht. Es gibt nur eins: Der Junge muss seine Wolfsfamilie verlassen und wieder zu den Menschen zurückkehren. Dorthin wird er von Baghira begleitet, sie geraten aber in einem Hinterhalt des Tigers und so setzt Mowgli den gefahrvollen Weg aus dem Dschungel alleine fort. Er begegnet der Schlange, Kaa, dem lebenslustigen Bären Balou, dem Affenkönig King Louie und den majestätischen Elefanten...
Natürlich kommt es auch noch zu dem Kampf mit dem Tiger. Und dies alles wurde sehr liebevoll in Szene gesetzt. Der Film wirkt jetzt schon wie ein echter Klassiker und muss die Vergleiche mit dem legendären Zeichentrickfilm nicht scheuen. Er ist so einfach und präzise in seiner Erzählungen und in den gesamten Charakterisierungen, dass es eine echte Freude ist. Die Geschichte über die Beziehung zwischen Mensch und Natur, zwischen Mensch und Tier ist nicht nur ein Thema für Kinder, sondern sie lässt mit ihrer einfachen Botschaft auch den erwachsenen Zuschauer wieder etwas jünger fühlen und auf die Werte besinnen, die wirklich wichtig sind. Im Original sprechen bekannte Schauspieler mit markanter Stimme die Tierfiguren. So sind Scarlett Johannsson, Ben Kingsley, Christopher Walken, Idris Elba oder Bill Murray zu hören. Die Figuren sind klasse gemacht und die Geschichte setzt auf Verzauberung und Magie und lässt auch diese von Kipling im Jahre 1894 und 1895 geschriebenen Erzählungen über den Dschungel Indiens wieder auferstehen. Die Stimme Kingsleys verleiht dem Film noch mehr an Stärke und Leben - bei allen Figuren handelt es isch um starke, einfache und klar motivierte Charaktere. Sehr beeindruckend der Tiger, der aufgrund seiner körperlichen und seelischen Narben zum erbitterten Feind des Menschen wird. Er bedeutet Mowglis Tod, aber seine Sichtweise wird irgendwann plausibel. Trotz der CGI Effekte wirkt der Film nie künstlich, wei genügend Sensibilität von Machern aufgebracht wurde, seine Figuren ruhig und majestätisch zum Leben zu erwecken. Für mich eine echte Überraschung in der Sparte Blockbuster - es funktioniert auch mit
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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