Regie: Richard A. Colla
Dümmer als die Polizei erlaubt...
Burt Reynolds wurde durch seine Highway-Actionkomödien, die er ab 1977 bis Mitte der 80er Jahre drehte, zum absoluten Kassenstar. In der Rolle als "Bandit" spielte er in Hal Neehams Film "Ein ausgekochtes Schlitzohr" an der Seite von Sally Field. Der Film spielte bei einem Budget von 4 Millionen Dollar sagenhafte 126 Millionen Dollar ein. Dies reichte um 1977, gleich hinter Star Wars", auf Platz 2 der Jahreskinocharts zu landen. Auch seine Nachfolgefilme wie "Um Kopf und Kragen", "Ein ausgekochtes Schlitzohr 2" oder "Auf dem Highway ist die Hölle los" konnten riesige Umsatze machen. In dieser Zeit war Reynolds einer der erfolgreichsten und bestbezahltesten Hollywoodstars. Die Filme waren aber eher anspruchslos und Reynolds fühlte sich schauspielerisch unterfordert, denn bereits in dem John Boorman Klassiker "Beim Sterben ist jeder der Erste" bewies er sein Können. Die Rolle als Großstädter Lewis Medlock ist vielleicht seine beste Rolle überhaupt. Aber er konnte auch in anderen Filmen wie "Straßen der Nacht", "Die härteste Meile" (beide von Robert Aldrich) oder "Auf ein Neues" zumindest auch die Kritiker überzeugen. Später ging es mit der Karriere etwas bergab, die Zuschauer wollten andere Actionhelden sehen. Er schaffte allerdings als Pornoregisseur Jack Horner in Paul Thomas Andersons Film "Boogie Nights" ein echtes Comeback, dass ihm die erste und einzige Oscarnominierung einbrachte. Seine Filmographie ist daher schon sehr interessant, weil er auch als Regisseur von "Sharky und seine Profis" einen guten Film gemacht hat. Auch die Krimikomödie "Auf leisen Sohlen kommt der Tod" von Richard A. Colla (Kampfstern Galactica) ist es wert entdeckt zu werden. Auf den ersten Blick wirkt die Geschichte albern und beinahe wie eine etwas ruhigere Version der später entstandenen Erfolgsserie "Police Academy", aber der Eindruck täuscht dann doch je länger der Film läuft. "Auf leisen Sohlen kommt der Tod" erzählt von der Ermittlungsarbeit des Teams vom 87sten Revier in Boston. Und das ist nicht immer so perfekt wie man es in anderen Filmen sieht. Die Detecitves Steve Carella (Burt Reynolds), Meyer Meyer (Jack Weston), Bert Kling (Tom Skerrit) und Eileen McHenry (Raquel Welch) sind nicht gerade erfolgreich in der Arbeit die Verbrechen in der Stadt zu bekämpfen. Im Grunde ist ihr Arbeitsalltag immer mal gekennzeichnet von Unfähigkeit. Nun ist das Quartett noch zusätzlich besonders gefordert. Ein schwerhöriger Gangster (Yul Brynner) und seine sonderbare Gang erpressen, indem sie drohen bekannte Persönlichkeiten der Stadt zu ermorden, falls man ihren Lösegeldforderungen nicht nachkommt. Um zu zeigen, dass sie es ernst meinen, bringen sie einige der Opfer um. So muss Eileen ihre zu ermittelnden Sittlichkeitsverbrechen auf die Seite legen, auch Steve Carella wird seine aktuelle Suche nach Mördern, die mit Lust Obdachlose anzünden und abfackeln erst später weiterführen können. Doch die Suche nach dem Gehörlosen gestaltet sich schlecht, die Dummheit der Polizisten steht einer Ergreifung im Wege...
Am Ende fügt sich aber doch alles zum Guten und das Quartett kann mit einem Schlag mehrere Fälle als gelöst betrachten. Es kommt immer wieder eine sehr schöne menschliche Komponente in diesem Film zum Tragen. Die Figuren sind manchmal dumm, aber sie haben auch viel menschliches zu bieten. So sieht der Zuschauer den ablernen Steve Carella auch privat, wie liebevoll er mit seiner gehörlosen Frau umgeht. Er sieht wie sich Eileen und Bert Kling einander annähern, manchmal auf sehr skurrile Weise und Meyer Meyer freut sich am Ende des Films wie ein kleines Kind auf den nächsten Tag im 87sten Revier. Mir hat der alberne Film gut gefallen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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