Regie: Kevin McDonald
Folter in Guantanamo....
Im Januar 2002 wurde aufgrund der Anschläge vom 11. September 2001
der s.g. Kampf gegen den Terror begonnen. Das Gefangenenlager von
Guantanamo auf Kuba wurde deshalb um einige Sektoren erweitert. Es wurde
zum Internierungslager für Verdächtige, die von der US-Regierung unter
Bush und auch unter Obama als gefährlich eingestuft wurden. Man
bezeichnete diese Gefangenen als ungesetzliche Konbattanten, die in
diesem kriegerischen Konflikt als Feinde eingestuft wurden, die gegen
Kriegsrecht verstoßen haben und von denen weiterhin eine große Gefahr
ausging. Von den seit 2002 insgesamt 779 Gefangenen wurden nur ganz
wenige auch wirklich angeklagt, da am Ende die Beweise für die
vorgeworfenen Verbrechen nicht ausreichten. Guantanamo wurde leider auch
zu einem rechtsfreien Raum, bei dem auch massive Foltermethoden
angewendet wurden. Dies geschah mit der ausdrücklichen Genehmigung des
damaligen Verteidigungsministers Ronald Rumsfeld. Die schrecklichen
Bilder von Folterungen, die damals ans Licht kamen, zeigen eindrücklich,
dass der von der US-Regierung legitimierte "Krieg gegen den Terror"
auch massiv gegen die Menschenrecht verstoßen hat. Es galt damals
allgemein die Auffassung, dass jemand, der bei einem Verstoß gegen das
Recht, auch jegliches Recht verloren hat. Die Verhörmethoden waren
darauf aus, dass man den Verdächtigen nur massiv unter Druck setzen
müsste, dann würde er auch den Vorwurf, der ihm gemacht wurde, zugeben.
Einer dieser Gefangenen war "der Mauretanier" Mohamedou Ould Slahi. Er
war 14 Jahre (von 2002 bis 2016) Gefangener, weil sich die
US-Ermittlungsbehörden sicher waren einen der Schlüsselfiguren der
Al-Quaida vor sich zu haben.
Der Film von Kevin McDonald (Der letzte König von Schottland) bekam
mehrere Nominierung für den britischen Filmpreis und zwei Golden Globe
Nominierungen: Eine davon ging an Jodie Foster als beste
Nebendarstellerin, auch der Hauptdarsteller Tahar Rahmin wurde
nominiert. Am Ende war Jodie Foster siegreich. Die Oscarjury ignorierte
jedoch diesen beklemmenden Film über ein beschämendes Stück jüngster
amerikanischer Geschichte.
Tahar Rahim spielt diesen Mohamedou Ould Slahi, der zwei Monate
nach den Anschlägen von der mauretanischen Polizei zu einem Verhör
abgeholt wird. Er verabschiedet sich von seiner Mutter, die sich große
Sorgen macht. Er wird sie nie mehr wiedersehen, denn er verschwindet und
erst nach einigen Jahren gibt es ein Lebenszeichen von ihm. Er wird
seit Monaten immer wieder durch das Militär, später durch den
Geheimdienst, verhört. Schuld ist vor allem, dass man auf seinem Handy
eine ihn anrufende Telefonnummer fand, die Osama Bin Laden gehört. Im
Jahr 2005 übernimmt die Anwältin Nancy Hollander (Jodie Foster) seinen
Fall, denn die Staatsanwaltschaft will Anklage gegen ihn erheben, obwohl
es scheinbar keine Beweise für seine Beteiligung am Terror gibt. Der
Staatsanwalt Lt. Col. Stuart Couch (Benedict Cumberbatch) will für den
Angeklagten die Todesstrafe erreichen, er hat durch den 11. September
auch einen seiner besten Freunde verloren. Die junge Teri Duncan
(Shailene Woodley) begleitet als Übersetzerin Nancy Hollander zu ihrem
ersten Treffen mit ihrem neuen Mandanten. Doch Slahi hat im
Internierungslager die englische Sprache gelernt. Die Anwältin ist sich
aber noch nicht sicher, ob sie einen Unschuldigen vertritt...
Im Jahr 2016 wurde der Gefangene endlich freigelassen. Die Verhandlung, die 2010 stattfand, endete mit einem Freispruch. Doch die US-Administration unter Obama legte Einspruch ein, daher kam es nie zur Freilassung. Der Gefangene musste weitere 6 Jahre darauf warten. Natürlich ist Kevin McDonalds Film sehr politisch und bezieht ganz klar Stellung gegen diesen von der US-Regierung geschaffenen rechtsfreien Raum, um durch Folter den "Krieg gegen den Terror" erfolgreich führen zu können. Ein sehr beklemmender Zustandsbericht.
Im Jahr 2016 wurde der Gefangene endlich freigelassen. Die Verhandlung, die 2010 stattfand, endete mit einem Freispruch. Doch die US-Administration unter Obama legte Einspruch ein, daher kam es nie zur Freilassung. Der Gefangene musste weitere 6 Jahre darauf warten. Natürlich ist Kevin McDonalds Film sehr politisch und bezieht ganz klar Stellung gegen diesen von der US-Regierung geschaffenen rechtsfreien Raum, um durch Folter den "Krieg gegen den Terror" erfolgreich führen zu können. Ein sehr beklemmender Zustandsbericht.
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