Regie: Sion Sono
Postapokalyse...
Ein
Katastrophenfilm oder eine bittere Bestandsaufnahme nach der
Atomkatastrophe von Fukushima. Der Regisseur des Films "Himizu" ist Sion
Sono, dem es erneut wie auch bereits mit "Love Exposure", "Cold Fish"
und "Guilty of Romance" gelang wunderbar dichte Kinomomente zu schaffen.
Sein Film schwankt zwischen zärtlich-romantischer Liebesgeschichte und
einer verzweifelten Apocalpypse hin un her. Die Liebe kann sich nicht
mehr entfalten, weil die Gewalt die Oberhand hat. "Himizu" erinnert ein
bisschen an Nagisha Oshimas Klassiker "Grab der Sonne" aus dem Jahr
1960. Nagisha präsentierte eine Bestandsaufnahme über entwurzelte
Jugendliche in Nachkriegsjapan. Inzwischen scheinen die Friedenszeiten
mit der einhergehenden Lethargie vorbei zu sein. Neue Probleme, neue
Herausforderungen erwarten den Menschen in dieser beginnenden schönen
neuen Welt. Das Verhältnis zwischen der jungen und alten Generation ist
gestört und dies liegt nicht nur an dieser Zeit nach der Katastrophe.
Sie hat den Zustand lediglich noch extrem verschlimmert. Es herrscht
Perspektivlosigkeit, die Jugendlichen werden mit einem starken Druck
konfrontiert - manche zerbrechen daran, nur noch ein Ausbruch exzessiver
Gewalt scheint als Ausweg des Dilemmas in Frage zu kommen. Aber man
steuert so oder so auf den Abgrund zu.
Das Erdbeben und der Tsunami sind in weiten Teilen von Tohoku
deutlich sichtbar. Ganze Gegenden bestehen nur noch aus Trümmer, Schutt
und Abfall. In einer dieser Gegenden lebt der 14jährige Yuichi Sumida
(Shota Sometani). Eigentlich wünscht er sich ein Leben als ganz normaler
Junge und will ein anständiges Leben führen. Doch die Voraussetzungen
stehen nicht gut. Sein Vater (Ken Mitsuishi) ist ein Trinker - arbeitet
nicht und geht krummen Geschäften nach. Zuhause lässt er sich nur
blicken, wenn er Geld von seiner Frau (Makiko Watanabe) braucht, die
mehr oder weniger mit ihrem Sohn den kleinen Bootsverleih der Familie
aufrechterhält. Der Vater gibt Sumida im Suff stets zu verstehen, dass
er unerwünscht war. Die Mutter trifft sich oft mit anderen Männern.
Sumida hat jedoch einigen Obachlosen angeboten, dass sie auf seinem
Gelände in ihren Zelten leben dürfen. Seine Mitschülerin Keiko Chazawa
(Fumi Nikaido) himmelt Sumida an, er zeigt ihr aber stets die kalte
Schulter. Mehr noch: Meistens beleidigt er sie oder er schlägt sie, wenn
sie zu sehr zeigt, dass sie in ihn verknallt ist. Dann tauchen auch
noch Gangster der Yakuza auf, die Sumida verprügeln und vom Vater 6
Millionen Yen fordern, die er ihnen schuldet. Die seelische und
körperliche Zerstörung des Jungen schreitet unaufhaltsam voran...
Die Trilogie "Love Exposure" "Cold Fish" und "Guilty of Romance"
wird von den Fans als "Hate Trilogie" bezeichnet. "Himishu" ist die
Verfilmung eines gefeierten Mangas. Es ist die Geschichte eines Jungen,
der aufgrund seiner traumatischen Erlebnisse, der ganzen Lieblosigkeit
seiner Umgebung irgendwann nur noch die Möglichkeit sieht, sich über
Gewalt Luft zu verschaffen. Der Gangster Kaneko (Denden) wird dem Jungen
im Laufe der Geschichte eine Pistole überlassen, die möglicherweise nur
zwei Optionen zulässt: Ein Amoklauf (einige Szenen deuten dies schon
an) oder der Suizid. Immerhin sind aber Lichtblicke in diesem
katastrophalen Zustandsbericht über eine geschundene Seele zu entdecken.
Die Obdachlosen erweisen sich als gute Helfer und Unterstützer des
Jungen. Einer dieser Männer, ein Geschäftsmann der alles verloren hat,
geht in seinen Bemühungen dem Jungen zu helfen, sehr sehr weit.
Er wird vo Tetsu Watanabe gespielt, der einen bedeutenden Dialog mit dem Yakuza führt. Der fragt ihn was der Grund dafür sei diesem Jungen zu helfen. Shozu antwortet "weil der Junge die Zukunft ist". Sion Sono hatte auch Glück mit seinen beiden Hauptdarstellern Shota Sometani und Fumi Nikaido spielen echt und glaubwürdig. "Himizu" ist eigentlich sehr schwere Kost, aber der Regisseur schafft mit diesem Stoff eine interessantes Gesellschaftsbild zu entwerfen, die bereits stark entfremndet ist und wo ein Miteinander nur noch sehr schwer machbar erscheint. Die Menschen versuchen aber durch ganz unterschiedliche Bewältigungsstrategien ihr Leben zu leben.
Er wird vo Tetsu Watanabe gespielt, der einen bedeutenden Dialog mit dem Yakuza führt. Der fragt ihn was der Grund dafür sei diesem Jungen zu helfen. Shozu antwortet "weil der Junge die Zukunft ist". Sion Sono hatte auch Glück mit seinen beiden Hauptdarstellern Shota Sometani und Fumi Nikaido spielen echt und glaubwürdig. "Himizu" ist eigentlich sehr schwere Kost, aber der Regisseur schafft mit diesem Stoff eine interessantes Gesellschaftsbild zu entwerfen, die bereits stark entfremndet ist und wo ein Miteinander nur noch sehr schwer machbar erscheint. Die Menschen versuchen aber durch ganz unterschiedliche Bewältigungsstrategien ihr Leben zu leben.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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