Regie: Gus van Sant
Fracking...
Gus van Sant ist vor allem durch seine sehr einfühlsamen
Jugenddramen bekannt, in dieser Sparte schuf er neue Meisterwerke wie
"My private Idaho", "Elephant" oder "Drugstore Cowboy". Sein aktueller
2012 enstandener Film "Promised Land" geht neue Wege und greift ein
politisches wie wirtschaftlich brisantes Thema auf - es geht um das
umstrittende Fracking und dessen Auswirkungen auf Umwelt und Menschen.
Dieses "hydraulische Aufbrechen" ist eine Methode zur Erzeugung von
Rissen im Reservoirgestein im tiefen Untergrund. Das Ziel soll sein das
dort lagernde Gase oder Flüssigkeiten leichter und beständiger zur
Bohrung fliessen und somit auch gewonnen werden können. Der ehrgeizige
Steve Butler (Matt Damon) ist einer der führenden Vertreter seiner Firma
Global Crosspower Solutiions, die sich auf diese Föderung spezialisiert
hat. Mit seiner Kollegin Sue Thomason (Frances McDormand) sind die
beiden sozusagen in Pennsylania stationiert, um die dortige Bevölkerung -
von der Wirtschaftskrise schwer gebeutelt - zu bewegen, die
Schürfrechte an seine Firma zu verkaufen. Die Farmer hier sind zwar seit
Generationen hier ansässig und bestreiten mit der Landwirtschaft ihr
tägliches Brot, doch die Not dürfte für die Firma gelegen kommen - es
wird erwartet, dass die beiden Topvertreter hier leichtes Spiel mit den
notwendigen Unterschriften haben. Doch so einfach läuft es diesmal
nicht. Es gibt Widerstand vom ehemaligen Ingenieur und Lehrer Frank
Yates (Hal Holbrook). Bei der ersten Diskussion in der Festhalle wird
klar, dass es hier nicht einfach wird. Zu allem Übel kommt auch noch der
Umweltschützer Dustin Noble (John Krasinski) in die Stadt, der sich als hartnäckiger Kämpfer gegen das Fracking-Verfahren herausstellt...
Diese
Geschichte hat Gus van Sant sehr interessant gestaltet, die
Schauspieler sind alle glaubwürdig und geben der Geschichte die nötige
Substanz. Dabei wird ersichtlich wie stark der Zwiespalt zwischen
ökologischen und finanziellen Erwägungen sein kann. Gus van Sant ist am
Ende durch den Einsatz eines fieses, aber durchaus sehr denkbaren Plots,
ganz auf der Seite der Umweltschützer und entlässt den Zuschauer mit
vielen Fragen, auf die der Film - wie im richtigen Leben - keine
Antworten parat hat. Was hängen bleibt ist diese glaubhafte Manipulation
seitens eines großen Konzerns, der Geld und Mittel hat (und wenig
Skrupel) solche Methoden zur Verwirklichung ihrer Geschäftsziele
einzusetzen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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