Donnerstag, 17. Juli 2014

Cemetery Junction





















Regie: Ricky Gervais und Stephen Merchant

Raus aus dem Drecksnest...

Cemetery Junction, so heißt ein Vorort der Stadt Reading. Dort leben im Jahr 1973 die drei Jugendlichen und Freunde Freddie Taylor (Christian Cooke) , Bruce (Tom Hughes) und der übergewichtige Snork (Jack Doolan). Die Macher des Films heißen Ricky Gervais und Stephen Merchant und sie gewähren dem Zuschauer einen tragikomischen Blick auf eine typisch britische Vororttristesse und darüberhinaus befasst sich der Film auch noch mit dem nicht ganz einfachen Erwachsenwerden der Jugendlichen. Freddie will dem sozial benachteiligten Vorort durch beruflichen Erfolg entkommen und er setzt alles daran bei Mr.  Kendrick (Ralph Fiennes) einen Job als Versicherungsvertreter zu bekommen. Da Kendrick ebenfalls aus diesem Stadtteil stammt, bekommt er von diesem die Chance. Eingearbeitet wird er von Mike Ramsey (Matthew Goode), der sogar mit Kendricks Tochter JUlie (Felicity Jones) liiert ist. Freddie kennt das Mädchen von früher, sie hatten mal ein kurzes Techtelmechtel zusammen. Freddies Freund Bruce spielt den Rebell und hat bis heute seinem alkoholkranken Dad nicht verziehen, dass er seine Frau einfach gehen liess. Der Junge wuchs nur bei seinem Vater auf. Bald bemerkt aber Freddie auch die Schattenseiten seines Vorbildes Mr. Kendrick, der mit seiner biederen Art eine unglückliche Ehefrau (Emily Watson) geschaffen hat.


Die Macher lassen mit einem überzeugenden Setting den Kleinstadtmief der 70er Jahre wieder aufleben. Dabei behandelt der Film das Thema des Ausbrechens oder Aufbruch zu neuen Ufern. Die Jungs haben eigentlich jeden Tag fest vor ihre kleine Heimatstadt zu verlassen, doch der Absprung ist rhetorisch leicht formuliert, aber umso schwerer ist die praktische Umsetzung. Alles in Cemetery Junction ist beschaulich konservativ und will auf jeden Fall hinter sich gelassen werden. Freddie will eigentlich nie so leben wie seine Familie es tut. Dabei hat der Film gerade in diesen skurrilen familären Momenten der Taylors seine besten Momente. Der Film entstand 2010 und bietet viel gelungenes Zeit- und Lokalkolorit. Er knüpft auch an die 80er Jahre Erfolge des british Cinema an, denn er orientiert sich optisch und thematisch an diesen Vorbildern aus der Thatcher-Ära. Ingseamt ein gut anschaubarer britischer Film, dem allerdings ein bisschen das Klassikerpotential fehlt. Möglich dass es daran liegt, weil er nicht unbedingt sonderlich orginell wirkt und die Figuren und Handlungen schon aus anderen Filmen bekannt sind.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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