Regie: Paul Greengrass
Der Angriff auf die Maersk Alabama...
Der Brite Paul Greengrass ist ein Regisseur, der seine Themen sehr
oft aus dem Zeitgeschehen heraus bezieht. Nicht selten haben seine Werke
einen dokumentarischen Anstrich wie "Bloody Sunday" oder "Flug 93", für
den er für den Oscar nominiert wurde. Selbst die Blockbuster "Bourne
Verschwörung" und "Bourne Ultimatum" befassen sich nicht nur mit einem
Spionagefall, sondern vor den Gefahren einer allmächtigen Überwachung
warnt. In "Green Zone" konfrontierte er vor allem die US-Zuschauer mit
der "Bagdad Intrige". Mit seinem neuen Film "Captain Phillips"
thematisiert er den Piratenangriff auf die Maersk Alabama, der swich am
8. April 2009 auf der Fahrt vom Oman nach Mombasa ereignete. 310
Seemeilen Entfernung von der Küste Somalias entfernt wurde das
Containerschiff der amerikanischen Reederei Maersk Line Limited von
Piraten angegriffen. Der Kapitän des Schiffes Richard Phillips (Tom
Hanks) ist durch vorherige Angriffe auf andere Schiffe in dieser Region
äusserst vorsichtig und gewarnt. Die Fracht selbst bestand vor allem aus
Lebensmitteln des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen. Was
die Piraten jedoch nicht davon abhält den großen Frachter anzugreifen.
Ein erster Angriff kann noch abgewehrt werden, dann gelingt es den
Piraten, unter der Anführung von Abduwali Muse (Barkhad Abdi) das Schiff
zu entern. Die Situation ist immer kurz vor dem Eskalieren, da der
Piratenanführer sehr hitzköpfige Kumpane hat und ausserdem gibt sich
Captain Philipps nicht geschlagen. Er versucht die Piraten zu
überlisten, was die Situation zunehmend bedrohlicher macht. Er bietet
den Piraten 30.000 Dollar im bar an, dieser Betrag befindet sich im Safe
des Schiffes. Doch auf dieses Angebot verzichten die Piraten, sie haben
vor mit der Fracht und mit Geiseln Millionen zu erpressen...
Der
Film dauert 134 Minuten und ist ein Paradebeispiel für gelungene
Spannung mit realistischem Hintergrund. Greengrass erzählt seine
Geschichte immer sehr nüchtern, aber dennoch intensiv und völlig
glaubwürdig. Kameramann Barry Ackroyd (The Hurt Locker, The Wind that
shakes the barely) gelingt wie immer eine erstaunliche Leistung. Man
fühlt sich als Zuschauer immer mittendrin in diesem nervenaufreibenden
Abenteuer auf Leben und Tod. Erwähnenswert auch die darstellerischen
Leistungen von Tom Hanks (wie so oft hervorragend) und Barkhad Abdi (ebenfalls nominiert), der seine Figur undurchsichtig, konsequent hart darstellt und dabei gelegentlich einen weichen Einfluss durchschimmern lässt. Das Ende ist sehr hart und hinterlässt den Zuschauern mit einem mulmigen Gefühl, auch wenn die Scharfschützen ihren Job getan haben. "Captain Phillips" ist jetzt schon ein Klassiker des Ozeanabenteuerfilms wie "K 19", "Poseidon Inferno" oder "Caine Mutiny".
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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