Regie: Franck Mancuso
Ein Vater sieht rot...
Franck Mancuso führte Regie bei dem französischen Thriller "Counter
Investigations - Kein Mord bleibt ungesühnt" (Original: Contre-enquete)
und schrieb auch das Drehbuch dazu. Der Film zeigt den späteren
Oscargewinner Jean Dujardin, der sich ein Jahr zuvor einen Namen mit dem
Jan Kounen Film "39,90" gemacht hat. Der Polizei- und Serienkillerfilm
knüpft dabei an die Tradition früherer französischer Thriller an, die
immer etwas anders als ihre US-Verwandtschaft daher kam, weil sie großen
Wert auch auf die Figurenzeichnung legte. Hier geht es um den
Kriminalbeamten Richard Malinowski (Jean Dujardin), der mit Leib und
Seele Polizist ist und der durch sein Engagement im Job die Familie das
eine oder andere Mal vernachlässigt. Eigentlich wollt er an diesem Tag
mit seiner Tochter Emilie (Alexandra Goncalves) einen Fahrradausflug
machen, doch er sagt kurzfristig ab, weil er ins Revier muss. Ein
Bekannter von ihm sitzt auf der Wache fest, weil die Drogenfahndung ihm
mit 200 Gramm Rauschgift festgenommen hat. Emilie reagiert verärgert und
trifft sich mit einem Freund dennoch im Waldstück, dort fällt sie einem
Sexualmord zum Opfer. Malinowski erfährt erst durch seinen Kollegen
Stephane Josse (Aurelien Recoing) von dem schrecklichen Verbrechen. Für
den Vater bricht eine Welt zusammen und er wird sich von diesem Verlust
nie mehr erholen. Darunter leidet auch die Ehe mit Claire (Agnes
Blanchot), da das Paar die Trauerarbeit nicht gemeinsam macht. Richard
Malinowksi ist aber erstmal erleichtert, dass mit Daniel Eckman (Laurent
Lucas) ein Verdächtiger gefasst wurde, der dann auch im Zuge der
weiteren Verhöre ein Geständnis abgibt. Dieses widerruft er später zwar,
da er angibt, man hätte es von ihm erzwungen. Er wird aber dennoch zu
30 Jahren Gefängnis und 22 Jahre Sicherungsverwahrung verurteilt. Eckman
schreibt aber Malinowki mehrere Briefe, in denen er seine Unschuld
beteuert und ihn darauf aufmerksam macht, dass der wahre Mörder noch
frei herum läuft. Als Malinowski von dem Serienkiller Salinas (Jean
Francois Garreaud) erfährt, der in Bordeaux verhaftet wurde und sich
genau zur selben Zeit in der Stadt aufhielt, als Emilie ermordet wurde,
setzt er alles daran, die Wahrheit herauszubekommen. Ist Eckman wirklich
unschuldig verurteilt worden ?
Aus dieser
Ausgangssituation bezieht der Film seinen Reiz. Der Vater versucht durch
eigene Ermittlungen herauszubekommen, ob der Mörder seiner Tochter nun
tatsächlich im Gefängnis seine gerechte Strafe absitzt oder ob der Täter
ein anderer war. Dabei erweist sich die Geschichte als sehr spannend
und kann mit einem unerwarteten Ende glänzen. Der Film überzeugt auch so
durch ein gutes Timing und durch gut eingesetzte Suspence-Einlagen.
Dujardin gelingt eine sehr gute Darstellung des Vaters, der in seiner
eigenen Obsession gefangen scheint und bereit ist bis zum Äussersten zu
gehen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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