Dienstag, 1. Juli 2014

Ganz weit hinten

























Regie: Nat Faxon und Jim Rash

Water Wizz Impressionen...

Als ausserordentlich gelungener und schöner Sommerfilm erweist sich "Ganz weit hinten",  die gemeinsame Regiearbeit von Nat Faxon und Jim Rash, die zum Genre des "Coming of Age" gehört. Dabei erinnert die Geschichte eines 14jährigen introvertierten Youngsters an Klassiker wie "Mr. Hobbs macht Ferien" oder gar an Howard Hawks Angelspaß "Ein Goldfisch an der Leine", vor allem aufgrund der Location und der Tatsache, dass der Held im Urlaub eine ganze Menge bescheuerter Sachen über sich ergehen lassen muss. In "Ganz weit hinten" kommt natürlich noch eine kleine subversive Note dazu, kein Wunder, denn die Macher wurden ja bekanntlich oscarprämiert für ihr Drehbuch zu "The Descentants". Held der Geschichte ist der junge Duncan (Liam James), der die Ferien viel lieber bei seinem Vater verbringen würde - er mag den neuen Mann (Steve Carrell) von Mom Pam (Toni Collette) nicht besonders. Zumal dieser ihn in einer Skala von 1 bis 10 eine "Drei" - also Kategorie Versager und Stubenhocker - einordnen würde. Trent besitzt dort in einer kleinen Küstenstadt auf der Halbinsel Cape Cod ein Strandhaus. Die Nachbarin Betty (Allison Jenney) begrüßt die Ankömmlinge mit ihren beiden Kids Susanna (anna Sophie Robb) und Peter (River Alexander). Bereits die ersten Stunden verlaufen für Duncan schlimm. Trents Tochter Steph (Zoe Levin) soll ihn zum Strand mitnehmen, doch Duncan bleibt das 5. Rad am Wagen. Bevor Duncan aber in der Skala von 3 auf noch weiter runter abdriftet lernt er in einer Pizzeria Owen (Sam Rockwell) kennen. Dieser leitet den lokalen Wasserpark Water Wizz der Kleinstadt und wird nach einem kurzen Gespräch so eine Art Mentor des Jungen. Owen nimmt sehr schnell den Jungen unter seine Fittiche und bietet ihm einen Job im Wasserpark an. Sehr schnell lebt sich Duncan ein, kommt gut mit den anderen Kollegen Caitlin (Maja Rudolph), Lewis (Jim Rash) und Roddy (Nat Faxon) aus und hat zunehmend immer mehr Spass. Möglicherweise ein Zeichen, dass sich sein Selbstwert auf der Skala erhöht...


ein gutes Buch und ein glaubwürdiges Darstellerensemble machen "Ganz weit hinten" zu einem sommerlichen Überraschungshit, der Spagat zwischen Komik und Tragik gelingt sehr gut, auch wenn die Hinwendung zum "Feel Good Movie" überwiegt. Trotzdem sind die leisen Töne gut gewählt, was dem Film Substanz verleiht. Die beiden oscarprämierten Drehbuchautoren realisierten ihren Film in eigener Produktion. Dabei fällt auf, dass die Macher ihre Figuren mit sehr viel menschlichen Schwächen und Stärken ausgestattet haben. Neben Jungdarsteller Liam James begeistern vor allem Allison Jenney als durchgeknallte Nachbarin und Steve Carrel als etwas unangenehmer neuer Partner der Mutter.


Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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