Regie: Jose Padilha
Der Feind in den eigenen Reihen...
Mit der 2010 entstandenen Fortsetzung "Elite Squad 2" weicht Regisseur
Jose Padilha ein bisschen von seinem Dokustyle des Erstlings "Tropa de
Elite" ab, für den er 2007 den Golden Bären der Berliner Filmfestspiele
zugesprochen kam. Thematisch bleiben sich beide Filme nur sehr ähnlich
mit dem einzigen Unterschied, dass die Ereignisse von Teil 1 mehr als 10
Jahre zurückliiegen. Captain Nacimento (Wagner Moura) ist nach der
erfolgreichen Säuberung der Favelas anlässlich des Papstbesuchs im Jahr
1997 immer noch Chef der brasilianischen Elite Truppe "BOPA", die immer
dann gerufen wird, wenn der ständig anhaltende Krieg zwischen
Drogengangstern und Polizei zu eskalieren droht. Leider konnte er seine
Ehe mit Rosane (Maria Ribeiro) nicht retten, der Sohn Rafael (Pedro van
Held) lebt bei der Mutter. Trotzdem versucht Nascimento ein guter Vater
zu sein, doch das Kind wird von Diogo Fraga (Irandhir Santos), dem neuen
Partner der Mutter und aktiver Menschenrechtler beeinflusst. Zu sehr in
Richtung liberalem Gutmenschen, wie Nascimento meint. Denn er meint
immer noch, dass man bei den Gangstern in den Elendsvierteln hart
durchgreifen muss. Bei einer Gefängnisrevolte kommt es trotz dem
beherzten Auftreten von Fraga, der die eskalierende Situation schon
unter Kontrolle hatte. Der gezielte Tötungschuß von Captain Andre Matias
(Andre Ramiro) löst eine Lawine von Protesten in der Bevölkerung aus.
Der Gouverneur will Nascimento des Amtes entheben, denn einer muss ja
der Schuldige sein. Doch andererseits feiert der andere Teil der
Bevölkerung die starken Männer der BOPA wie Helden. So kommt es sogar
zur Beförderung von Nascimento, der bald merkt, dass der Feind nicht nur
in den Favelas wohnt, sondern er erkennt, dass er Handlanger für die
Rädelsführer im Krieg von Rio de Janeiro ist. Korrupte Bullen machen
gemeinsame Sache mit Drogenhändlern und die oberen Politiker sind mit
dabei beim Absahnen. Die Gewalt wird wieder eskalieren..
Teil
2 funktioniert sogar noch ein bisschen besser, da er die Nüchternheit
des Erstlings etwas beiseite legt und auch emotional wird. Gut gelungen
vor allem die Beziehung zwischen Vater und Sohn, die sich einerseits
etwas auseinanderleben und andererseits immer wieder versuchen den
anderen zu verstehen. Wagner Maura spielt die Rolle des inernlich
zerissenen Machohelden sehr überzeugend und er wirkt sehr glaubhaft,
wenn er den Kampf aufnimmt. Die beiden "Elite Squad" Filme waren in
Brasilien Megahits an der Kinokasse und sind auch als Genrefilme über
das organisierte Verbrechen jetzt schon potenitelle Klassiker
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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