Donnerstag, 17. Juli 2014

12 Years a Slave

























Regie: Steve McQueen

Ich bin Eigentum meines Herrn...

Saratoga Springs, New York im Jahr 1841: Dort lebt der dunkelhäutige Geigenspieler Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) als freier Mann. Er ist Vater vpm zwei Kindern und lebt mit seiner Frau ein zufriedenes und glückliches Leben.  Von zwei Männern (Scott McNairy und Taran Killiam) wird er aufgrund seines Talents für einen Zwei Wochen Job als Musiker in einem Zirkus engagiert. Da die Gage lukrativ ist, willigt Solomon ein mit den Männern nach Washington zu reisen. Als die zwei Wochen zu Ende sind, freut er sich auf die Rückkehr zu seiner Familie. Doch er wacht nach dem Abendessen mit den beiden Männern in Ketten auf. Er wurde als Sklave verkauft. Northup wird nach New Orleans verschifft und wird umbenannt in "Platt", der aus Georgia stammen soll und entlaufener Sklave ist. Vom Plantagenbesitzer William Ford (Benedict Cumberbatch) wird er gekauft und er schafft es sich bei seinem neuen Herrn beliebt zu machen, da er aufgrund seiner Bildung eine Wassenstraße für den Transport vorschlägt. Er zieht sich aber dadurch den Ärger von Aufseher John Tibeats (Paul Dano) zu. Als die Spannung eskaliert, muss Ford seinen Sklaven an den grausamen Pflanzer Edwin Epps (Michael Fassbender) verkaufen. Dort sind Peitschenschläge an der Tagesordnung. Epps ist ein Verfechter des Eigentums und sieht die Sklavenhaltung als gutes Recht und zudem auch noch biblisch gewollt. Die junge Sklavin Patsey (Lupita Nyong´o) ist zumindest als Baumwollpflückerin die allerbeste, sie schafft täglich 500 Pfund. Zum Lohn bekommt sie zuerst zwar keine Schläge, aber dafür wird sie als Objekt der Begierde von ihrem Herrm immer wieder vergewaltigt. Die Eifersucht von Edwins Ehefrau Mary (Sarah Paulson) bekommt sie ebenfalls zu spüren. Solomon ist darauf bedacht nicht als gebildeter Schwarzer aufzufallen. Aber er gibt den Traum nie auf, dass seine Skavenschaft ein Ende hat...
Steve McQueen hat bisher 3 sehr unterschiedliche Filme gemacht. Sein Erstling "Hunger" thematisierte den von IRA Mitglied Bobby Sands ausgerufenen Hungerstreik im nordirischen Mazhe-Gefängnis des Jahres 1981. Als Hauptdarsteller trat Michael Fassbender in Erscheinung, der auch in McQueens Nachfolgefilm "Shame" die Hauptrolle als sexsüchtigen Mann spielte, der in einem sexuellen Gefängnis sitzt. So gesehen gibts da eine psychologische Verbindung der beiden Filme, die er auch mit seinem dritten Film "12 Years a Slave" nicht beendet. Auch hier heißt das Thema "Gefangenschaft", ist aber völlig anders inszeniert. Während "Hunger" aussichtslos und "Shame" eher spröde wirkt, ist sein mit 3 Oscars ausgezeichnetes Südstaatenepos extrem emotional und mitreissend inszeniert. Das britisch-amerikanische Historiendrama basiert auf dem gleichnamigen autobiographischen Werk von Solomon Northup, der seine Geschichte 1853 niederschrieb. Das toll fotografierte Melodram (Sean Bobbitt) erhielt den Hauptoscar als "Bester Film des Jahres. Ausserdem wurde Nebendarstellerin Lupita Nyong´o und Drehbuchautor John Ridley ausgezeichnet. Proiduziert wurde der Film u.a. auch von Brad Pitt, der eine Nebenrolle übernahm. Für die Musik war Hans Zimmer verantwortlich. Der Film schildert in fesselnder Weis ein dunkles Kapitel amerikanischer Geschichte. Steve McQueen schildert aus der Perspektive des Sklaven selbst und dies ist geschah doch eher selten, wenn man mal von der Fernsehserie "Roots" absieht oder von der Verfilmung "Onkel Toms Hütte", die allerdings aus Deutschland stammt.


McQueens Film lebt vor allem von den guten Darstellerleistungen und schafft es unter die Haut zu gehen. Der Verlust der Würde wird sehr drastisch geschildert und einige Szenen werden im Gedächtnis bleiben. So etwa als Solomon bei seiner spontanen Flucht zufällig zu einer Hinrichtung kommt oder die VrschnaufpausSzene, in der die Sklavin auf der Wiese sitzt und Puppen aus Zuckerrohrresten macht. Dann gleich wieder Bilder aus einer alltäglichen Hölle, ein am Strick baumelnder Skave, der ums Leben kämpft, aber keiner ihm hilft. Das Leben neben ihm geht seinen normalen Gang, keiner kann ihm helfen - sie alle haben Angst vor den Strafen ihrer Herren.



Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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