Samstag, 3. Dezember 2022

The Yards


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: James Gray

Nachts auf den Rangierbahnhöfen...

Obwohl Regisseur James Gray mit "Helden der Nacht" aus dem Jahr 2007 ein weitaus größerer Erfolg als mit seinem sieben Jahre früher entstandenen Film "The Yards" beschieden war, ist ihm mit "The Yards" ein klasse Neo Noir gelungen, der weitaus besser funktioniert als die "Helden der Nacht", In beiden Filmen spielen Marc Wahlberg und Joaquin Phoenix die Hauptrollen. Der Film spielt in den Rangierbahnhöfen von New York City, die "Yards" genannt werden, insbesondere in den Staatbezirken Bronx, Queens und Brooklyn, wo verschiedene Auftragsgeber Eisenbahnwaggons für die städtische Transitbehörde (TA) reparieren. Diese Vorgehensweise fördert natürlich Bestechung und politische Korruption. In diesem schweren Fall von Wirtschaftskriminalität ist natürlich auch die örtliche Politik verstrickt - rivaliserende Unternehmen kommen an gut dotierte Aufträge, wenn sie Arbeit der Konkurrenz ganz einfach sabotieren. Dann gewinnen sie Angebote und natürlich enorm viel Geld. Der Held der Geschichte heißt Leo Handler (Marc Wahlberg) und ist ein ambivalenter Kerl. Leo war wegen einiger Autodiebstähle im Knast und ist nun auf Bewährung wieder draußen. Er hat sich geschworen nicht mehr straffällig zu werden. Am Abend seiner Entlassung ist viel Verwandtschaft in die Wohnung seiner herzkranken Mom (Ellen Burstyn) gekommmen - deren Schwester Kittie (Faye Dunaway), die mit dem Unternehmer Frank Olchin (James Caan) verheiratet ist. Auch Kitties Tochter aus erster Ehe Erica Stoltz (Charlize Theron) ist mit ihrem Freund Willie Guitterez (Joaquin Phoenix) gekommen. Willie bezeichnet Leo als seinen besten Freund und er gibt diesem auch zu verstehen, dass er damals bei seiner Verurteilung dicht gehalten hat und nichts über seine Kumpanen verraten hat. Frank Olchin ist der Boss einer Reparaturwerkstatt und bietet Leo an eine zweijährige Ausbildung zum Maschinenschlosser zu machen. Der hat aber wenig Lust darauf sich von seinem Onkel finanzieren zu lassen und würde viel lieber so einen Job machen, wie ihn Willie bei Frank inne hat. Etwas widerstrebend gibt Frank das ok. Doch der Job, den Willie erledigt ist nicht nur hoch gefährlich, sondern auch kriminell. Willie und einige Kumpels gehen nachts auf die Rangierbahnhöfe und sabotieren Eisenbahnwaggons, um so an Aufträge zu kommen. Als Willie Leo erstmals zu einem dieser Treffen mitnimmt, kommt es zur tödlichen Katastrophe. Während die Mannschaft anfängt die Zugkupplungen zu sabotieren, geht Willie ins Büro des Rangiermeisters, um ihn wie so oft zu bestechen. Doch diesmal löst der Mann Alarm aus, weil er von einer anderen Firma höher bestochen wurde. Willie tötet den Beamten. Plötzlich steht ein Polizist mit Schlagstock vor dem Schmiere stehenden Leo, der den Gesetzeshüter besiegt und ihn ins Koma prügelt. Dieser Polizist liegt nun schwerverletzt im Krankenhaus und Leo wird von Willie und seinen Kumpanen gezwungen ins Krankenhaus zu gehen und dem Polizisten den Rest zu geben. Nur so könne man dieses Problem aus der Welt schaffen. Leo entscheidet sich im letzten Augenblick um und flieht. Nun ist er aber der Hauptverdächtige - auch beim Mord an den Rangiermeister - da der Officer nach seinem Erwachen aus dem Koma Leo in der Verbrecherkartei erkannt hat. Alles scheint auswegslos für Leo, selbst sein Onkel gibt ihn zum Abschuß frei...






Die Freundschaft von Leo und Willie bekommt zusätzlich Risse durch die heimliche Zuneigung von Leo zu Willies Velrobten Erica. Die Hauptfigur Leo wird von Marc Wahlberg sehr glaubwürdig gespielt - sie dient einerseits für eine gewisse Zeit als einzige Identifkationsfigur der Geschichte, denn man wünscht sich für ihn, dass er alles versucht, um auf den rechten Weg zu kommen - wäre da nicht dieser Widerhaken, der ins Drehbuch eingebaut wurde. Leo, der Mann, der den Polizisten fast tot geprügelt hat. Und dieser Leo kann sich am Ende doch irgendwie arrangieren und am Ende als Held der Geschichte dasteht. Doch das ist er nicht wirklich. Seine Aussage am Ende zeigen auch Verlogenheit und Amoralität - am Ende siegt die Selbstgerechtigkeit und der Egoismus. Neben Marc Wahlberg auch großes Lob an das gesamte Darsteller-Ensemble. Es gibt ein Wiedersehen mit James Caan, Faye Dunaway, Victor Argo und Louise Fletcher, die alle großartiger agieren. Auch Joaquin Phoenix und Charlize Theron spielen klasse - Theron erhielt ein paar Jahre später den Oscar für "Monster", Joaquin Phoenix musste etwas länger auf den begehrten Filmpreis warten. Er bekam den Academy Award nach drei erfolglosen Nominierugen im Jahr 2020 für seine verrückte Performance als "Joker". 






Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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